I heard it through the Grapevine

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Am Abend lagen Lucy und ich immer noch im Bett. Jetzt waren wir damit beschäftigt Kleider für Homecoming zu suchen. Ich war eher auf Whatsapp und schrieb mit Liza, wenn Lucy nicht hersah. Doch ständig erwischte sie mich.
"Du sollst nicht mit ihr schreiben! Konzentriere dich auf die Mission!", tadelte sie mich noch einmal.
"Aber sie ist viel interessanter!", maulte ich und zog eine Schnute. Dann konzentriere ich mich wirklich auf die Mission. Ein paar Minuten fand ich etwas ziemlich Spannendes.
"Hey ich hab was", sagte ich.
"Ein Laden in Rosewood, der nur 20er Jahre Klamotten hat!".
"Echt?". Mit strahlenden Augen sah sie mich an. Ich nickte und zeigte ihr sie Seite, wo ich den Laden gefunden hatte.
"Dann weiß ich schon was wir am Samstag machen!", verkündete sie grinsend.
"Nimm doch seine Freundin mit", sagte sie im selben Atemzug.
"Was Nein!", sträubte ich mich.
"Aber warum nicht?". Da war er wieder der blöde Hundeblick. Verflucht seist du!
Ich seufzte.
"Ich kann ja mal fragen", murmelte ich.
"Solang ich ihr schreiben darf".
"Die Erlaubnis wird dir hiermit erteilt". Lucy grinste breit und meine Wangen wurden rot.

Ich soll dich fragen ob du am Samstag mit nach Rosewood willst, um nach Kleider zu schauen.

"Jetzt müssen wir warten".
"Glaubst du sie kommt mit?", fragte Lucy nachdenklich. Ich zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung", meinte ich. Während wir noch warteten stellte ich mir vor wie wir in einem staubigen, kleinen Laden nach Kleider suchten. Irgendwie war das eine schöne Vorstellung. Es fühlte sich richtig an.
Mein Handy vibrierte.
"Und?", fragte meine beste Freundin aufgeregt. Ich sah hinlegte das Handy auf meine Brust und grinste.
"Sie kommt mit!", sagte Lucy freudig. Ich nickte und grinste noch breiter.
"Danke", murmelte ich und drehte den Kopf zu ihr.
"Das ich dir wie immer für dein Glück in den Arsch trete? Ach ist mir ein Vergnügen!". Ich lachte.
"Ja das auch. Aber eigentlich meine ich das du so gut damit umgehst", erklärte ich.
"Warum liebe kann man nicht beeinflussen und du wirst schon wissen ob sie gut für dich ist. Und außerdem muss sie erst den LT bestehen".
"Oh Gott". Der LT war der 'Lucy Test' der auf alles und jeden neuen in meine Leben angewendet wurde. Ob Schuhe, Freunde oder auch eben Liza. Alle mussten da durch.
"Ja zur Hälfte hat sie schon bestanden", meinte sie und grinste.
"Na Gott sei Dank".

Den restlichen Abend redeten und diskutierten welche Farben es werden könnten fürs Kleid.
Lucy meinte vielleicht lila oder rot. Ich wollte eher Schwarz. Aber wahrscheinlich würde es ganz anders aussehen als wir uns vorstellten.
Dann besprachen wir Frisuren und Make-up. Wir studierten Webseiten und YouTube Videos. Letztendlich waren wir noch überfragter und unentschlossener als davor.
Lucy fand das ganze unglaublich aufregend, ich konnte ihre Begeisterung nicht so teilen.
Dann fiel mir auf das morgen für ein Tag sein würde. Donnerstag. Spitze.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und kramte einen der Tausend Ordner mit Noten aus meinem Regal.
"Was machst du denn jetzt?", fragte Lucy verwirrt.
"Ich hab vergessen, das morgen Probe ist!", sagte ich abwesend und blätterte durch das Monstrum. Zehn Minuten später hatte ich was ich wollte und legte mich wieder hin. Schon wieder überfiel mich die schwere Müdigkeit.

Gähnend sah ich Lucy zu wie sie noch ein Video ansah.
Sie war so Feuer und Flamme mit der ganzen Sache, das war schon fast unheimlich.

Um halb 12 ging sie dann nach Hause.
Doch davor hat sie mir noch einmal gesagt ich sollte Kiwis nicht einmal ansehen. Ich könnte 20 Leben leben und würde sie nicht verdienen.

Müde rollte ich mich in meine Decke und schlief schnell ein. In der Nacht träumte ich von Kleidern und Blumen und Typen in Anzügen.

Der Donnerstag verlief relativ ereignislos. Am Vormittag normale Unterricht, in den Pausen war ich mit Jace in der Bibliothek. Dort verbrachten wir gefühlte tausend Jahre, um das Projekt viermal zu drucken. Bei jedem Exemplar handelten es sich um 25 Seiten. Als wir beim letzten Durchgang waren klingelte es. Mein Herzschlag schoss in die Höhe. Eigentlich mussten wir jetzt in den Unterricht, aber Jace hatte organisiert, dass wir in der Bibliothek bleiben konnten. Mit seinem Charm hatte er unsere Lehrer überzeugt, dass das Projekt sehr wichtig war.

Miss JacksonWhere stories live. Discover now