The end of all Things 2

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//könnte ein bisschen heftig werden//

Langsam trat ich in den menschenleeren Flur hinaus. Ich zitterte am ganzen Körper, nicht weil es kalt war, sondern vor Angst. In mir war alles Leer. Ich atmete flach und unkontrolliert. Mein Herz schlug so schnell, das es mir fast aus der Brust sprang. Ich schlich förmlich wie ein Verbrecher durchs Schulhaus.

Ein paar Meter vor mir lag die Tür zum Sekretariat. Mein Herz wurde noch schneller. Ich war auf alles gefasst. Wahrscheinlich würden sie mich von der Schule und des Landes verweisen. Das war das mindeste. Liza würde es nicht weniger hart treffen. Sie würde ihren Job verlieren. Und ihren Ruf. Wahrscheinlich wird sie nie wieder als Lehrerin arbeiten können.

Vor der alten Tür blieb ich kurz stehen und atmete durch. Dann ging ich hinein und war erst mal überrascht.
Das Zimmer war menschenleer. Ich wusste nicht, ob ich erleichtert sein soll oder nicht. Langsam ging ich weiter zur Tür, die ins Büro des Direktors führte.
Als ich den Raum betrat, blieb mein Herzstehen. Auf dem Boden war lauter Blut, das in großen Pfützen bedrohlich glänzte. Auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch sahs jemand, den ich nicht erwartet hätte. Mit großen, erschrockenen Augen starrte ich ihn an. An seinem Gesicht klebte Blut, so wie an den gelblich gestrichenen Wänden. Mir stand der Mund offen.
Er grinste breit.
"Hallo Grace. Das hast du nicht erwartet, oder?", fragte er. In den Händen hielt er einen blutigen Baseballschläger.
Was sollte ich jetzt sagen?
Wie versteinert stand ich da, regungslos. Ich atmete nicht einmal.
Mein Verstand war wie ausgeschaltet und ich hatte Angst.

Langsam erhob er sich und kam auf mich zu. Mit den Augen verfolgte ich ihn. Er kam mir ganz nahe und flüsterte mir ins Ohr.
"Das hast du nicht kommen sehen.". Ich versteifte mich noch mehr. Plötzlich packte er mich im Nacken und zerrte meinen Kopf zum Schreibtisch. Mit einem schmerzhaften Ruck krachte mein Schädel gegen das harte Holz. Wie benommen sank ich auf die Knie. Es fühlte sich an als hätte man mir den Schädel weggeblasen.
Ich spürte nur den erbarmungslosen Schmerz.
"Du stehst doch sicher auf Piercings, oder?", fragte er mit einem grausamen Unterton. Grob nahm er meine Hand und drückte etwas Kühles dagegen. Dann bohrten sich die Spitzen enden der Tackernadeln in meinen Handrücken. Ich schrie auf. Der Schmerz war entsetzlich. Das tat er gefühlt 30 mal über meine Hand verteilt. Irgendwann waren meine Nerven so abgestumpft vom Schmerz, das es sich zu einem merkwürdigen Gefühl mischte. Es tat weh, doch nicht mehr überraschend, da ich das Gefühl schon kannte.
Dann hatte er keine Lust mehr. Angewidert stieß er meine blutüberströmte Hand weg und ging Richtung Tür. Doch er entschied sich anders und kam noch einmal zu mir. Schnell ging er vor mir in die Hocke. Mit der dreckigen Hand strich er mir eine Strähne aus dem schweißnassen Gesicht.
"Ach Grace", murmelte er.
"Du hast so viel falsch gemacht". Er musterte mich und legte eine Hand auf mein Bein. Schneller als ich schauen konnte, steckte eine zwölf Zentimeter Messer in meinem rechten Oberschenkel. Ich zuckte zusammen. Ich wollte nicht schreien und biss die Zähne so fest Zusammen, das es den Schmerz fast überdeckte. Mein Atem ging schwer.
Dann ging er und lies mich zurück. Das Messer steckte nach wie vor in meinem Körper. Ich wollte einfach nur noch sterben.
Mit einer zittrigen Hand umschloss ich das Messer am Griff und zog es mit einem Ruck heraus. Das heiße Blut durchtränkte meine schwarze Hose. Und die Schmerzen waren entsetzlich.

Mit zusammengebissenen Zähnen zog ich das verletzte Bein an und stand ächzend auf. Dabei hielt ich mich an einem niedrigen Regal fest, um mehr halt zu haben. Bei jeder Bewegung kam mehr Blut aus der Wunde und der Schmerz schwoll an. Die heiße Flüssigkeit wurde von meiner Hose aufgesaugt und setzte sich im Stoff fest.

Ich war kurz vorm Schreien. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Dass er so weit gehen würde. Es schien so surreal.

Plötzlich hörte ich etwas lauter, das mir fast das Trommelfell zerriss. In einem atemberaubenden Tempo fielen dröhnende Schüsse. In mir zerbrach etwas und ein stummes 'Nein' verließ meine staubtrockenen Lippen. Dann begann das Adrenalin in meine Adern zu schießen und der Schmerz war reine Nebensache. Auch wenn ich dem sicheren Tod in die Arme lief, könnte ich vielleicht etwas ausrichten. Geradewegs lief ich der Lärmquelle entgegen und fand in ihn in meinem Klassenzimmer wieder. Mit viel Schwund sprang ich auf seinen Rücken und drückte mit dem Handballen gegen seinen Kehlkopf. Röchelnd schnappte er nach Luft und versuchte mich abzuschütteln, doch ich klammerte mich an ihn dran. Währen dessen rannten, die noch laufen konnte nach Draußen. Irgendjemand trat ihm in die Kniekehle und er ging zu Boden. Dabei rutschte ich mit den Hände ab und mein Mund landete an seinem Hals. Instinktiv biss ich mit aller Kraft in seine warme Haut, bis ich sein Blut schmecken konnte. Er schrie vor lauter Schmerz auf und stieß mich nach hinten weg, das ich auf unsanft auf dem Rücken landete. Gleichzeitig bohrte sich ein Stück Holz in meinen Rücken, das von einem Stuhl abgebrochen war.

Miss JacksonDär berättelser lever. Upptäck nu