I just died in your arms

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Am Mittwoch war nicht viel los in der Schule. Am Vormittag normale Unterrichtsstunden am Nachmittag Sport danach traf ich mich mit Jace in der Bibliothek. Unser Projekt wurde an Freitag fällig. Wir waren zwar ziemlich weit aber lieber einen Tag früher als zu spät fertig werden.
Der Unterricht verlief aufregend und langweilig. Und da wir kein Französisch hatten war es doppelt so langweilig.

Nach der letzten Stunde holten Lucy und ich Jace von Bio ab und gingen gemeinsam in die Cafeteria.
Während wir auf das Essen warteten redeten die anderen beide aufgeheizt über irgendein Spiel, das am Samstag sein würde. Ich achtete nicht auf sie, ich war mit meinem Handy beschäftigt. Gerade als ich den Chat mit Liza öffnen wollte spähte Jace auf das Display.
"Mit wem schreibst du denn?", fragte er neugierig. Schnell steckte ich das Handy weg.
"Ach mit niemandem", murmelte ich abwesend. Ich dachte an Liza und spürte wie meine Wangen heiß wurden. Lucy grinste mich schadenfroh an. Ich dachte ernsthaft darüber nach mein Passwort fürs Handy zu ändern. Sicher ist sicher.
Nachdem wir unser Essen hatten suchten wir uns einen Platz.

"Mit wem gehst du eigentlich Homecoming, Grace?", fragte Jace so beiläufig wie möglich als ich wieder in mein Handy vertieft war.
"Weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hin will", sagte ich und Lucy verschluckte sich an ihren Getränk.
"Homecoming ohne dich?", sagte sie entsetzt.
"Grace!".
"Was du weißt das ich sowas hasse!", wehrte ich mich.
"Du gehst hin und wenn ich dich an den Haaren hinschleifen muss!", drohte sie mir.
"Du könntest ja mit mir gehen", schlug Jace kleinlaut vor.
"Das wär mal ne gute Idee", behauptet Lucy und verschränkte die Arme. Ich verdrehte die Augen.
"Okay", grummelte ich. Jace grinste. Wenigstens er freute sich.
"Ich kann aber nicht tanzen". Jetzt grinste er noch breiter.
"Das bring ich dir noch bei", meinte er freudig. Ich seufzte. Dann sah ich wieder aufs Handy.

Schau nicht so böse

Sofort schoss mein Kopf in die Höhe. Fieberhaft suchte ich den ganzen Speisesaal nach ihr ab. Bis ich sie in der hinteren Ecke bei den restlichen Lehrern fand. Ich wartete bis sie hersah und verdrehte die Augen. Sie grinste. Meine Wange wurden wieder rot.

Das hab ich gesehen!

Ich weiß.

Ich grinste wie eine bekloppte ins Telefon.
"

Grace alles Okay?", fragte Lucy mich mit hochgezogener Augenbraue.
"Ja ja", murmelte ich lächelnd und rührte abwesend in meinem Nachtisch. Wir waren schon bekloppt.
Grinsend schob ich mir einen Löffel Pudding in den Mund. Ohne lange nach zu denken, schluckte ich. Dann spürte ich warum ich ihn stehen gelassen hatte.
Mein Hals schnürte sich zu und ich bekam keine Luft mehr. Röchelnd und nach Luft ringend fasste ich mir an den Hals. Ich sah in die entsetzten Gesichter meiner besten Freunde.
"Grace!?", sagte Lucy entsetzt.  Haltlos krachte ich von der Bank auf den alten Boden. Mein Bauch drückte sich nach oben und ich lag nur noch auf den Schulterblättern und dem Hintern. Verzweifelt kratzte ich mir über den Hals. Lucy schrie nach Hilfe und versuchte aus mir zu bekommen war mir fehlte. Ich versuchte es zu sagen doch kein Wort verließ meine Lippen. Kurzerhand schnupperte sie schnell an dem Nachtisch. Ihre Augen weiten sich.
Sie schrie Jace an ihr mir meine Tasche zu geben während über meinem Gesicht mehrere Menschen auftauchten. Ich spürte wie jemand seine Hände unter meinen Rücken schob, um mich aufzurichten.
"Lasst sie liegen!", schrie Jace aufgebracht, der auch mal geschnallt hatte was los war.
Immer verzweifelter kratze und fuhr ich über meinen Hals und lange würde ich ohne Luft nicht mehr durchhalten. Wie eine verrückte kippte meine Freundin meinen Rucksack aus und suchte fieberhaft nach dem das mir den Arsch retten sollte.
Ich versuchte mich aufs Atmen zu konzentrieren, doch dann sah ich ihre Augen. Sie sahen besorgt aus. Gefühlvoll streichelte  sie meinen Kopf. 
Viele redeten durcheinander und waren voller Sorge doch hatte nur Augen für ihre Augen. Es war als würde die Welt stehen bleiben. Der ganze Trubel um mich und der Lärm waren weit weg, dumpf als hätte man mir Watte in die Ohren gesteckte.  Verzweifelt suchte ich nach ihr mir der Hand. Ich fand ihren Arm in klammerte mich daran fest. Sie redete auf mich ein doch  ich hörte nichts.
Plötzlich sah sie weg,  ihre Augen zuckten aufgeregt herum.  Sie nahm Lucy etwas aus der Hand und rammte es mir schmerzhaft in den Arm, der sich schlaff neben mir befand. Ich riss den Mund auf doch der Schrei bleib aus, als wäre ich stumm.

Es dauert vielleicht 5 Sekunden bis ich wider Luft bekam. Und das erste, was ich war nahm wahr ihr Geruch der frisch durch meine leere Lunge glitt. Erleichtert sah mich Liza an. Und plötzlich als hätte man mir die Watte aus den Ohren gezogen, erschlug mich der Lärm der Außenwelt. Ich sah Lucy links neben mir, Liza rechts. Über mir mehrere Lehrer.
Meine Brust hob und senkte sich rasend schnell und meine Herz brach mir fast die Rippen durch.
Lucy brach mir fast die Hand, weil sie die so fest drückte. Ihr Blick wanderte von mir zu Liza und wieder zurück dann grinste sie.
"Grace, du darfst doch keine Kiwis Essen!", schimpfte die mich und weinte.
"Hör auf zu flennen ich leb ja noch", gab ich zurück. Dann lachte sie noch mehr.
Liza neben mir entspannte sich auch wieder und lachte auch.
"Möchtest du aufstehen?", fragte Lucy mich. Ich nickte, aber der kleine Vorfall hatte seine Spuren hinterlassen. Schwach sackte ich zurück und Liza stütze mich. Sofort zog Lucy mich in eine enge Umarmung.
"Wenn du noch einmal in Berührung mit Kiwis kommst, dann bring ich dich um!", drohte sie mir. Ich lächelte Matt.
"Ich glaube es ist besser wenn dich jemand nach Hause bringt", schlug Mrs. Clark vor. Ich nickte als Lucy mich wieder losließ.
"Soll ich dich fahren? Deine Eltern sind doch noch Arbeiten", sagte Liza vorsichtig.
"Wenn das geht", sagte ich mit brüchiger Stimme. Mrs. Clark nickte verständnisvoll.
"Ich glaube ich bleibe bei ihr, nicht das noch was passiert", mischte sich Lucy ein.
"Das wäre noch besser", meinte Physik Lehrerin. 
Während Jace meinen Rucksack wieder einräumte hievten noch Lucy und Liza auf die Bank zurück.
"Ich hol schnell meinen Autoschlüssel", sagte Liza, warf mir einen letzten Blick zu und ging davon.
Lucy sah mich von der Seite an als ich ihr nachsah.
"Jetzt haben wir heute beide kein Sport, hast du toll gemacht, Grace", lobte mich meine beste Freundin.
"Wenigstens etwas hats gebracht", murmelte ich.
"Grace du bist ganz blass, ist die schlecht?". Ich runzelte die Stirn. War mir schlecht? Ein bisschen vielleicht.
Ich schüttelte den Kopf. Auf dem Boden vor meinen Füßen sah ich die leere  Spritze liegen. Ihre Nadel war so dick wie eine zum Stricken. Ich schluckte. Das hat ziemlich weh getan.

Vorsicht legte Jace neben meinem Beinen ab, dann setze er sich neben mich. Kraftlos ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Er war so schwer geworden.
"Was machst du denn für Sachen?", flüstere er mit zittriger Stimme.
"Sorry". Er nahm meine blasse Hand, streichelte diese sanft.

Nachdem Liza wieder da war stützen mich meine Freunde bis ins Auto. Sie setzen mich auf den Rücksitz,  Lucy war neben mir. Sie nahm meine kalte Hand und wärmte sie.
Müde legte ich meinen Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen. Ich zählte meine  Atemzüge bis wir zu Hause waren. 982. Der Weg kam mir unendlich lange vor und als sie mich dann endlich in mein Zimmer gebracht hatten atmete ich tief durch. Vorsichtig legten sie mich ins Bett. Müde ließ ich sie Augen geschlossen. Eine Nebenwirkung von dem Allergie mittel. Diese boxten mich regelrecht in den Schlaf.
Lucy ging in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen während Liza vor meinem Bett kniete und mir über die Haare strich.
"Wie oft willst du noch vor mir sterben?", fragte sie leise. Ich blieb stumm. Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und war plötzlich weg.
"Bleib da", wollte ich noch sagen doch da war ich schon eingeschlafen. Lucy blieb die ganze Zeit bei mir, bis ich um 4 wieder aufwachte. Ich hatte mich an sie gekuschelt und sie erzählte mir ein bisschen. Doch dann änderte sie das Thema.
"Ich glaub ich hab die Lösung für dein Rätsel", sagte sie. Oh oh. Mein Herz blieb kurz stehen, doch ich ließ mir nichts anmerken.
"Hmm".
"Es ist sie, oder? Miss Jackson?", fragte sie und wartete auf meine Reaktion.
"Vielleicht", murmelte ich.
"Nichts vielleicht! Es ist sie. Die Art wie sie dich ansieht und du sie. Es spricht Bände!", meinte Lucy triumphierend.
"Na schön du hast gewonnen!".
Lucy zog die Luft ein.
"Ist das dein ernst?", fragte sie freudig. Ich nickte.
"Weiß sie es?".
"Ja".
"Hast du sie geküsst?".
"Hmm".
"Habt ihr...?", setzte sie an.
"Oh ja", meinte ich und musste mein Grinsen verbergen.
"Oh mein Gott, Grace!", sagte sie und lachte.
"Ich kann die Frau nie wieder ernst nehmen!", sagte sie lachend.
"Ist das mein Problem?".
Wieder lachte sie.
"Und wie war das?", fragte sie mit versteckter Neugier.
"Unglaublich", sagte ich und ließ die Nacht Revue passieren.
"Ich habe sie leicht mit Knutschflecken verunstaltete", murmelte ich.  Es dauerte bis Lucy dahinter stieg.
"Dann ist es ja noch gar nicht lange her", meinte sie nachdenklich.
"Ja".
"Wie ist das so mit ihr?", fragte sie weiter.
"Ich kann es nicht beschreiben, es ist als wäre ich angekommen bei ihr, verstehst du was ich meine?".
"Hmm", nachts Lucy.
Ich konnte gerade nicht fassen, dass ich mit ihr über sie so reden konnte.  Es überraschte mich sie gut sie es aufnahm.
"Du darfst das aber keinen sagen!", sagte ich dann ernst.
"Ich schwöre! Heiliges Indianer Ehrenwort!", versprach sie mir. Dann grinste sie.

Ein neues Kapitel!
Wie immer Fragen, Wünsche, Meinungen Co. in die Kommentare.

LG Todeskind 🔮⚘

 

Miss JacksonNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ