The end of all things 1

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Als ich am Montag aufwachte, war ich so gut gelaunt das ich mich fast erschreckte. Fröhlich sprang ich aus dem Bett und tänzelte in die Küche, wo mein Dad schon wartete.
"Morgen, Schätzchen", sagte er und lächelte mich über die Zeitung hinweg an.
"Morgen", trällerte ich und ging in die Küche. Es schien als wäre mein Leben endlich in die Fugen zurückgeraten.
"Soll ich dich heute von der Schule holen? Ich müsste heute nach Rose Wood, willst du mit?", meinte er und ich überlegte.
Rose Wood. Warum denn nicht?
"Klar gerne".
"Wann bist du denn fertig?".
"Um 3 glaub ich", sagte ich und schwelgte in einer Fantasie, in der wir gemeinsam durch die Altstadt gingen.
"Okay, ich bin dann da".
Glücklich ging ich mit meinem Frühstück zum Tisch.
"Was machst du denn in Rose Wood?", fragte ich begann zu essen.
"Ich muss was von der Polizei Stelle holen, in letzter Zeit ist jemand auffällig geworden und das geht über die Grenzen von Custer hinaus", sagte er und legte die Zeitung weg.
"Okay", murmelte ich und warf einen Blick auf mein Handy. Keine Nachricht. Ich runzelte kurz die Stirn, doch ich redete mir ein Es würde schon nichts sein. Normalerweise bekam ich von Liza jeden Morgen eine Nachricht.

Den restlichen morgen machte ich mich fertig und lies dabei Musik laufen. Laut sang  ich mit während ich meine Schulsachen in meine Tasche steckte. Hoffentlich würde der Vormittag schnell vorbei sein.
Um zwanzig nach sieben verließ ich das Haus. Zuvor wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben von meinem Dad verabschiedet.
Den Weg zur Schule verging schnell. Die ganze Zeit spielte ich mich mit dem Armband an meinem Handgelenk. Es machte mich glücklich. Auch, wenn es nicht zum Outfit passte.

Müde aber glücklich ging ich ins Schulhaus. Sofort machte ich mich auf die Suche nach meinen Freunden. Während ich durch die Gänge schlenderte, schnappte ich die ganze Zeit Gespräche über Home Coming auf.
"Hey Grace, starke Nummer!", sagte plötzlich jemand, als ich an ihm vorbeiging. Ich riss den Kopf hoch. Es war Taylor, der mich angesprochen hatte. Zuerst wusste ich nicht was er meinte, doch dann leuchtete es mir ein. Ich hatte ja Brendon eine verpasst. Dann grinste ich ihn selbstgefällig an.
"Er hat es verdient", meinte ich lässig und ging weiter.
"Sie ist schon verdammt cool", hörte ich ihn noch sagen. Mein Grinsen wurde noch breiter. Dann begann hinter mir ein getuschelt.
Ich fing weiter und suchte meine Freunde. Gemächlich schlenderte ich durch die Gänge.
Mr. Austen kreuzte meinen Weg. Er lächelte als wüsste er etwas, von dem ich nichts ahnte.
"Morgen", sagte ich schnell und wand den Blick ab.
"Gute morgen Grace",sagte er und betone meinen Namen scharf.
Ein Schauer lief über meinen Rücken. Der Typ wird immer gruseliger.

Vorm Biosaal fand ich Lucy die mit Jace redete. Eigentlich hätte ich gleich darauf kommen können das sie da waren, wir hatten in der ersten Stunde Bio
"Hey", sagte ich und grinste. Die beiden grinsten zurück.
"Wie war dein Wochenende noch?", fragte meine beste Freundin.
"Ich war mit meinem Dad unterwegs", meinte ich und lehnte mich an die Wand.
"Wow", bemerkte Jace und machte große Augen.
"Was ist denn mit dem los?".
"Keine Ahnung, vielleicht ist er in einer Phase oder so". Ich sah kurz auf mein Handy. Keine neue Nachricht. Irgendwas stimmte nicht. Normalerweise kam jeden Morgen eine Nachricht von Liza. Ich beschloss einfach mal zu warten.
Doch nach der ersten Stunde wieder nichts. Beunruhigt sah ich verstohlen alle paar Minuten aufs Handy. Lucy warf mir ständig merkwürdige Blicke zu. In der Pause verkrümelt ich mich kurz aufs Klo und rief Liza an. Doch nach langem Klingeln ging nur die Mailbox dran. Gestresst steckte ich mein Handy in die Tasche meiner Lederjacke und ging aus dem Klo. Sobald ich die Tür geöffnet hatte, erschlug mich eine Welle von Lärm. Alle redeten durcheinander. Ich kämpfte mit den Weg zu meinem Spind durch um den gefühlt die ganze Schule stand.
Auf dem blauen Metall stand in roter Sprühfarbe:

Miss Jacksons lil whore!

Mir blieb die Luft weg. Um die ganze Schmiererei hingen lauter ausgedruckte Bilder von Liza und mir. Auch als wir uns küssten oder Hand in Hand am See waren. Erschrocken schlug ich mir die Hände vor den Mund. Es war als würde mir der Boden unter den Füßen wegbrechen. Als würde meine ganze Welt zusammen brechen.
Jemand drängte sich an den anderen vorbei und riss die Fotos von den Schließfächern. Lucy.
Ich drehte mich um und rannte mit Tränen in den Augen zurück zum Klo. Schluchzend schloss ich mich in einer Kabine ein. Wie konnte das nur jemand herausbekommen haben? Mein Herz schlug schnell doch mein Kopf war wie leer gefegt.
Plötzlich riss jemand die Tür auf.
"Grace?", rief Lucy und lief durch den Raum.  Ich rührte mich nicht. Doch sie erkannte mich an meinem Schuhen. Ungehalten klopfte sie an die alte Tür.
"Lass mich rein, gracy!", sagte sie ernst. Ich erwachte aus meiner Schockstarre und schloss auf. Lucy kam herein und nahm mich in ihre Arme. Ich wollte etwas sagen doch es ging nicht.
"Ssshhh", machte sie und strich mir über die Haare. Während wir so herharten,  klingelte es zum Unterricht. Doch keiner von uns bewegte sich. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht bewegen können, ohne zusammenzubrechen.
Dann nahm sie meine Gesicht in ihre Hände.
"Grace du musst atmen! Tief ein und aus!", befahl sie mir und ich bemühte mich es ihr gleichzutun. Ich brauchte eine gute halbe Stunde um normal Atmen zu können.
Plötzlich vibrierte mein Handy in die Stille hinein. Lucy zog es aus meiner Jacke und ging dran.
"Liza?", fragte sie ungläubig.
"Ja. Ja. Ja sie wird es überleben. Nein.", redete sie dahin.
"Gib sie mir", sagte ich schließlich.
"Liza?", sagte ich mit zittriger Stimme und war wieder den Tränen nahe.
"Geht es dir gut?", fragte Liza aufgebracht.
"Ich überlebe es".
"Ich komme zur Schule und hole dich da raus", meinte sie ernst.
"Oksy", wisperte ich.
"Bis gleich".
"Ich liebe dich", sagte sie und legte auf.
"Ich hole seine Sachen aus dem Spind okay?".
Ich nickte nur und setzte mich auf den kalten Boden. Lucy verschwand und eine Durchsage durchbrach die Stille.
"Miss Jackson und Grace Weeks ins Sekretariat", sagte die unfreundliche Sekretärin. Doch in ihrer Stimme lag noch etwas anderes. War es Angst?
Langsam stand ich auf und ging Richtung Spiegel. Es war als würde ich meiner zu  Hinrichtung gehen. Ich sah mir selber in die Augen. In meinem Augen lag eine Ausdruckslosigkeit. Es war gruselig.

Dann riss ich mich zusammen. Mit zittrigen Knien ging ich zur Tür, um meinem Schicksal entgegenzutreten.

Joa. Ein neues Kapitel. Es wird spannend. Was wird wohl im Part II passieren?

Ich möchte noch anmerken, dass ich nach The end of all Things Part II eine Pause einlegen werde bis Mitte Juni da meine Abschlussprüfungen bevorstehen. Nur das ihr es wisst. Ich werde eventuelle dazwischen ein Kapitel schreiben, aber längerfristig wird nichts mehr kommen. Falls Wünsche, Fragen oder Anträge aufkommen bin ich über PN zu erreichen.
Sobald meine Prüfungen vorbei sind, schreibe ich planmäßig weiter.
Ich hoffe ihr könnt das verstehen.

LG Todeskind 👣🌊

Miss JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt