If you were church I'd get on my knees

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Der Sonntag verlief unspektakulär. Ich stand früher auf um mit meinen Eltern in die Kirche zu gehen. Wie jeden Sonntag.
Es verlief alles ohne große Vorkommnisse.
In der Kirche sah ich Lucy mit ihrer Familie und auch Jace.
Ich winkte ihnen zu und suchte einen Platz.  Wie üblich war die Kirche ziemlich voll. Irgendwie war jeder dazu erzogen worden brav in die Kirche zu gehen. Obwohl es eher ein sehen und gesehen werden war.

Der Gottesdienst zog sich etwas in die Länge, denn der Pfarrer kündigte ein Neubürger Wilkommensfest an. Nachdem über den Sommer so viele an Custer gezogen waren, wollte er die letzten Sonnenstrahlen noch genießen und das gebührend feiern. Der Geistliche zählte noch die Highlights der Feierlichkeiten auf und danach erlöste er und mit dem Schlusssegen.

Alle strömten aus dem Gotteshaus und gingen nach Hause. Als auch ich mit meinen Eltern ins Sonnenlicht traten, sah ich Brendon, der mich zu sich winkte. "Ich komme gleich", sagte sich schnell zu meiner Mutter. Sie nickte nur. Ich bahnte mir meinen Weg zu ihm.
"Hey du Schönheit", sagte er und grinste.
"Hey was gibt's denn? ", fragte ich und lächelte.
"Ich hätte mir gedacht, das wir uns heute Nachmittag mal zusammen setzten und uns über das Konzert unterhalten", erzählte er mir.
"Ja okay. Und wann?".
"Ich hätte mir gedacht so um 4 im Grill, da wären wir ungestört".
Ich nickte "Klingt gut, bis dann!", sagte ich und drehte mich zum Gehen um.
"Ciao, Grace".
Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich zu meinen Eltern zurück.
Zu Hause angekommen verkroch ich mich in meinem Zimmer. Mit meinem Handy, Kopfhörer, Stift und Papier bewaffnete setzte ich mich  an den Schreibtisch und suchte in meiner Musiksammlung etwas Brauchbares zu finden. Ich wollte nicht ganz unvorbereitet zu Brendon kommen. 

Nach guten 45 Minuten hatte ich ein paar Lieder aufgeschrieben, die machbar wären. Unter Anderem hatte ich auch noch dazu geschrieben, ob ich zu den Stücken die Noten hatte oder nicht und wo ich sie herbekommen könnte.
Als ich gerade dabei war meine ganzen Notenblätter zusammen zu suchen, rief mich mein Vater zum Essen.
Beim Mittagessen war es wieder sehr still. Mich störte es nicht, ich war es gewohnt.  Doch manchmal hatte ich Angst das an mir legen könnte. Weil, wenn ich nicht im Raum war redeten die beiden schon miteinander.

Ich dachte darüber nach ihnen von dem Konzert im Grill zu erzählen, doch das würde sie wahrscheinlich nicht interessieren. 
Nach dem ich fertig war räumte ich mein Geschirr wieder in den Geschirrspüler und ging in mein Zimmer zurück.
Nach dem Essen verging die Zeit recht schnell und ehe ich mich versah war es Viertel nach drei.
Bevor ich ging, legte ich noch etwas Make-up auf und sprühte mir mein Lieblings Parfüm an den Hals. Ich schnappte mir meine Zettel und warf sie in meine Tasche. Schnell zog ich noch meine Schuhe an, streifte meine Jacke über und verließ das Haus.
Draußen war es kühl geworden, obwohl die Sonne noch schien. Und wieder pfiff mir der kalte Wind um die Ohren. 

Nach einer halben Stunde war ich durchgefroren am Grill angekommen. Brendon war schon da und öffnete mir die Tür.
"Hey", begrüßte er mich mit einem strahlenden Lächeln.
"Hi".
"Ganz schön kalt draußen", meinte er als er hinter mir die Tür schloss. Im Grill war es angenehm warm. Sofort schälte ich mich aus meiner Jacken und legte sie auf dem Tresen ab.
"Willst du was trinken? Tee? Kaffee? Bier? Schnaps?", fragte er mich. Ich überlegte kurz. Für Alkohol war es eindeutig zu früh und außerdem dürfte ich noch keinen Trinken.
"Ein Kaffee wär nicht schlecht", antwortete ich und setzte mich auf einen Barhocker. Während er mir den Kaffee machte beobachtete ich ihn gründlich. Analysierte jede seiner Bewegungen.
"Beobachtest du mich?", fragte er und lachte.
"Vielleicht", murmelte ich und grinste.
"Okay und gefällt dir dann vielleicht wenigstens was du siehst?", hagte er nach.
"Vielleicht", murmelte ich und musste noch mehr Grinsen.  Brendon begann zu lachen und schüttelte den Kopf.

Danach kehrte kurz Stille ein zwischen uns. Bis er den Kaffee vor mir abstellte, schwieg ich.
"Danke", sagte ich und lächelte ihn an. "Gerne".
Gespannt sah ich ihn zu wie er sich einen Whiskey  in ein Glas goss.
"Es ist Viertel nach vier und du fängst an zu saugen?", sagte ich und zog die Brauen hoch.
"Es ist nie zu früh für einen guten Whisky. Das hat sogar mein Großvater schon gesagt".  Darauf musste ich Schmunzeln. Jeder wusste, dass er gerne  einen über den Durst trank.
"Wenn er und du das sagst, muss das schon Stimmen!", antwortete ich und lachte. Brendon ging mit seinem Glas um den Tresen herum und setzte sich an einen Tisch am Fenster. Draußen schlug der Regen jetzt an die Fenster.
Er winkte mich zu sich. Langsam rutschte ich von dem hohen Stuhl herunter und ließ mich neben Brendon wieder nieder. Ich Trottel hatte meine Tasse stehen lassen, doch das störte mich nicht. Brendon fixierte mich mit seinen dunklen Augen. Sein Blick war merkwürdig… verlangend.
Ich versuchte meine Konzentration woanders hinzulenken und begann meine Zettel aus der Tasche zu kramen.
"Ich hab mir schon ein paar Songs überlegt", begann ich zu reden und legte ihm die Blätter auf den Tisch. Er starrte mich immer noch an.
"Warum bist du bloß so schön?", flüsterte er und strich mir eine blonde Strähnen aus dem Gesicht. Mein Atem setzte aus. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Seine Augen huschten schnell zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Sein heißer Atem bereitete mir eine Gänsehaut. Mein Kopf war wie leer gefegt. Ich verschwendete keinen Gedanken an jemanden anderen. Und schon gar nicht an sie.

Brendons Nase strich an meiner entlang. Zwischen uns baute sich eine große Spannung auf, die das komplette Grill erfüllte. Die Sekunden verstrichen bis seine Lippen endlich auf meinen Lagen.




So ihr da 🖖
schreibt mir mal wie ihr es bis jetzt findet 😜💕

Miss JacksonWhere stories live. Discover now