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James

„Ich hab zwar den Aufsatz schon fertig, kannst du Mia aber nochmal nach einer Korrektur fragen?", ich schaute zu Ben, der seine Sporttasche in seinem Land Rover verstaute.

„Frag sie selbst", antwortete mein bester Kumpel und schlug die Heckklappe zu. „Geht nicht, ich werde heute Abend nicht da sein", seufzend stützte ich mich an meinem Sportwagen ab.

„Mia wird nicht deine Korrekturlesungen machen, nur weil du dich mal wieder durch die halbe Stadt vögeln willst", autsch der hatte gesessen. „Ich fahre zu meinen Eltern", versuchte ich ihn zu beruhigen, obwohl er genau wissen musste, dass dies nicht der Fall war.

Meine Eltern waren seit einem halben Monat auf Schiffsreise und würden so bald nicht wieder kommen. „Wenn ich Mia frage, macht sie es sowieso", vielleicht nicht meine beste Methode, um an etwas heran zukommen.

„Sie wird es nicht machen, dazu hat sie gar keine Zeit", antwortete er und stieg in seinen Wagen ein, „wir sehen uns zu Hause Jay".

Ich zog eine Grimasse und blickte mich um. Vielleicht erwischte ich noch einen der Streber, aber selbst die hatten keine Lust mehr auf meine Aufsätze.

Schlecht gelaunt stieg ich in mein Auto und machte Musik an. Es kam mir überhaupt nicht in den Sinn meinen eigenen Aufsatz Korrektur zu lesen. Wieso sich auch diese Arbeit machen?

Ich startete den Motor und hatte jetzt schon keine Lust nach Hause zu fahren. Trotz aller Widerstände, musste ich einsehen, dass ich alleine meinen Aufsatz überarbeiten musste.

Ich hatte keine andere Wahl, denn ich war auf gute Noten angewiesen, wenn ich weiter meinen Traum verfolgen wollte.

Als ich zu Hause ankam, schloss ich die Tür mies gelaunt auf. Heute hatte ich mir so einen schönen Abend machen wollen. Daraus wurde wohl nichts.

Ich hörte, wie Mia und Ben sich oben einen Film anschauten und wollte lieber bei den Grinsekatzen sitzen, als meinen Aufsatz Korrektur zu lesen.

Nach zwei Stunden war ich endlich fertig und verkroch mich so schnell es ging in meinem Zimmer. Erschöpft und ausgelaugt legte ich mich in mein Bett und schlief sofort ein.

Ich hasste Wecker. Dieses kleine Drecksteil, heulte mir in die Ohren und machte mir den Morgen zu Hölle. Mit einer schnellen Bewegung pfefferte ich den Wecker an die Wand.

Die Stille war kurz beruhigend, aber dann musste ich ja doch einsehen, dass ich aufstehen sollte. Mit einem schweren Kopf auf den Schultern ging ich gähnend nach unten.

„Auch schon wach?", fragte mich Mia und übergab mir ein Sandwich, „ich dachte mir schon, du würdest eines brauchen.

Hinter ihr murrte Ben und drückte sein Missfallen aus, dass er kein Sandwich von ihr bekommen hatte. Jedoch drehte sie sich um und er bekam was anderes.

Leicht angewidert drehte ich den beiden meinen Rücken zu und lief nach oben, wo ich mir meine Sachen anzog und meine Tasche, samt Aufsatz mit nach unten nahm.

„Seit ihr dann fertig mit abknutschen", fragte ich laut, damit ich nicht noch mehr sehen musste. Ben lachte und warf mir eine Banane an den Kopf.

Die Banane flog natürlich gleich zurück, denn das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Mia musste unser kleines Spiel leider verderben. Sie griff in einem Reflex nach vorne und fing die Banane im Flug.

„Schatz", beschwerte sich Ben und zog eine Schmolllippe. Mia schüttelte nur den Kopf und ich fühlte mich wie ein Kind, dass für sein Verhalten gescholten wurde.

Ben sah ich an, dass er sich ein grinsen verkneifen musste, er konnte sich aber mit einem schnulzigen Kuss retten. Ich fühlte mich ausgeschlossen, schließlich konnte ich sie nicht mit einem Kuss bestechen. Also steckte ich meine Hände in die Hosentasche und legte meinen Kopf schief.

„Lass mal James, dir kann man nicht böse sein", lachte Mia. Wir packten nach einem Blick auf die Uhr schnell zusammen. Während Ben Mia schnell an der Academy bei Tim und Ash absetzte, fuhr ich schon mal auf den Parkplatz des Colleges.

Ich sah, wie ein paar Mädels am Eingang die Kinnlade runterfiel. Ja, mir war bewusst, wie gut ich aussah. Als Quarterback konnte ich mir halt etwas anderes gar nicht leisten.

Vergnügt zwinkerte ich ihnen zu und kassierte rosane Wangen und wildes Gekreische. Darüber konnte ich nur schmunzeln. Es machte mir Spaß irgendwelche Mädchen an zu flirten.

„Lässt du mal wieder Mädchenherzen höher schlagen?", fragte mich Ben, der jetzt neben mir lief. „Wenn du es nicht machst, muss ich es machen", entgegnete ich und klatschte bei dem vorüber gehenden Kayden ab.

„Was geht Jay, Training um vier?", Ryan gesellte sich an meinem Spind zu uns. „Jo, geht klar, Ben du auch?", wendete ich mich an meinen besten Kumpel, der neben mir lehnte.

„Mia hat heute länger, also ja ich bin dabei", antwortete er mir. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, schließlich ging es seit einem Jahr nur noch um seine Freundin. Das war für mich zwar nicht weiter schlimm, aber manchmal wünschte ich mir doch den alten Ben zurück.

Auch wenn ich mit dem neuen Ben ganz zufrieden war und seine Mädchenauswahl nachvollziehen konnte. „Sag mal, hast du nicht jetzt Bio?", fragte mich Ryan unschuldig wie immer.

„Ja wieso?", ich drehte mich zu ihm und legte meine Stirn in Falten. Er sah aus, als hätte man ihm ein Katzenvideo von YouTube gezeigt. „Naja, ob du in den Kursraum kommst ist eine andere Frage", er fing an zu prusten und stützte sich an meiner Spindtür ab.

Die Mädchen, die vorhin am Eingang gestandnen hatten, standen jetzt grazil am Eingang zum Raum und es sah nicht so aus, als ob man sie noch kurzfristig loswerden könnte.

Ich verabschiedete mich von meinen Jungs und schlenderte auf sie zu. „Okay, jede von euch kriegt von mir ein Autogramm, danach geht ihr bitte wieder", versuchte ich die Situation zu überleben.

„Alles Klar", das Mädchen, welches mir geantwortet hatte, streckte mir ihren Busen hin und gab mir herausfordernd einen Stift. Ich war noch nie, wegen solch einer Aktion, peinlich berührt gewesen.

Im Gegenteil, seine Situation auszunutzen machte einem gleich viel mehr Spaß. Schukterzuckend nahm ich den Stift und griff mit meiner anderen Hand als Halterung unter ihre Brust.

Das gleiche machte ich auch mit allen Anderen. Nachdem ich dann endlich fertig war, konnte mein Kurs starten.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Where stories live. Discover now