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James

Nachdem die Gartentür hinter mir zugefallen war, konnte ich mir ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen, gut Ruby hatte mich nicht blamiert, sondern das Spiel mitgespielt, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Jedoch war sie gar nicht so dumm, was die Idee mit dem Schoß anging. Nie hatte ich mich so unwohl gefühlt, wie in diesem Moment, wo sie ihren Arsch angefangen hatte zu bewegen.
Fast hätte ich laut aufgestöhnt und nach vorne gegriffen, um sie von meinem Schoß zu reißen, aber das konnte ich vor ihrem Dad ja nicht. Allerdings hatte es sich auch irgendwie anders angefühlt, mit ihrem Dad zu reden und mit ihr zusammen zu sein.

Ich startete den Motor und mir wurde bewusst, dass ich es trotzdem verkackt hatte und somit morgen nochmal ran musste. Jetzt aber genoss ich erst einmal den Erfolg und bretterte nach Hause. Mia hatte gekocht und mir etwas übrig gelassen. Schnell verschlang ich die übrigen Reste und danach setzte ich mich vor den Fernseher um den Tag ausklingen zu lassen. Am nächsten Tag hatte ich nicht die Ausdauer nach unten zu rasen, denn heute war das Abendessen und ich wusste noch nicht ganz, was ich davon halten sollte. Auf dem Weg ins Bad, hörte ich wie Mia darüber mit Ben sprach und blieb stehen um zu lauschen. Klar klang das ziemlich unverschämt, aber mein Name war gefallen und da konnte ich nicht anders.

„Wenn ich es dir doch sage", meinte Mia und ich hörte, wie sie die Kissen ausschüttelte. „Schatz, ich behaupte das nur ungern, aber James ist Beziehungsunfähig", antwortete Ben leise. „Nein! James hat auch ein Herz und nicht nur das in seinem kleinen Freund, sondern auch ein richtiges und das hat gerade die Richtige gefunden", so eine schnulzt konnte auch nur Mia sagen, „er will sich das bloß nicht eingestehen und mal ganz ehrlich, dass ist doch bei all deinen Jungs so". Mir stockte der Atem und ich musste einfach das Ende mitkriegen.

„Mia stop! Diese Jungs, sind zu dir anders. Sie mögen dich, weil du wie eine Schwester für sie bist, aber zu anderen Mädchen sind sie nicht besser als James, sie sind für sie wie Dinge", erklärte Ben ihr und ich konnte hören, wie er ihr einen Kuss gab. „James wird schon noch merken, dass er sie liebt und dann kommt alles in Ordnung", meinte Mia und ich verdrehte die Augen, wie konnte man nur so optimistisch sein?

Kurze Zeit später gab mir Mia wie jeden Morgen ein Sandwich und wuschelte mir durch meine dunkelblonden Haare. „Denk daran, dass heute das Abendessen ist", rief Mia, als ich zu Tür hinaus ging. „Alles klar", brüllte ich zurück, damit sie mich noch hören konnte. Ich schlenderte gerade durch den Flur als sich eine Hand auf meine Taille schob. Ich drückte die Hand weg und ohne mich umzusehen winkte ich müde ab. „Sorry, aber ich bin vergeben", das Luftschnappen das darauf kam, kannte ich mittlerweile, also drehte ich mich um und sah in wunderschöne braune Augen mit grünen Splittern.

„Du benutzt mich also ernsthaft als Ausrede für daherkommende Mädchen?", das amüsierte funkeln in Rubys Augen ließ mich grinsen. „Ach das.. Nein ich meinte meine echte Freundin", das sollte nur ein Scherz sein, aber ihr Gesicht wurde kalkweiß. „Wie?", fragte sie und erst als ich losprusten musste, boxte sie mir kräftig gegen den Arm. „Arschloch!", fuhr sie mich an und wir kamen an ihrem Spind an. Die Medaillen an der Spindseite funkelten mir entgegen und Neugierde überkam mich. „Welcher Sport?", fragte ich und zeigte auf die Medaillen.

„Schwimmen", gab sie knapp von sich und wollte anscheinend nicht darüber reden. „Jetzt nicht mehr?", hakte ich trotzdem nach. „Nein, jetzt nicht mehr", antwortete Ruby mir höflich und ließ den Spind zuknallen. Doch wie erwartet in funkelnde Augen zu schauen, blickte ich auf eine lächelnde Ruby, die mich anschaute, als hätte sie nie etwas schöneres gesehen. „Hat dir schon mal jemand gesagt, wie verdammt heiß du bist?", fragte sie mich, als wäre das eine alltägliche Frage, die mir jederzeit jeder stellte. Aber ich stieg darauf ein und ging ein Schritt auf sie zu und dieses Mal wich sie nicht zurück, sondern schaute mich weiterhin einfach nur an.

„Oh und ob und jedes Mal ist es auf Sex hinausgelaufen", schnurrte ich ihr ins Ohr und bekam mit, wie sie eine Gänsehaut bekam. „Sicherlich war der auch noch richtig gut", schwärmte sie mir in mein Ohr und ein Schauer lief mir über den Rücken, mein Gott, was machte sie denn da? Egal, ich musste dranbleiben, sie war so kurz davor. „Wollen wir zu mir?", fragte ich sie mit belegter Stimme und biss ihr ins Ohr. „Liebend gerne", knurrte sie und zog mich mit sich. Halleluja die dicke Schale war geknackt, jetzt konnte der Spaß beginnen.

Ich übernahm die Führung und schleifte sie zu meinem Auto. Nach kurzer Überlegung stieg sie ein und grinste glücklich vor sich hin. „Ich wusste du würdest mir früher oder später verfallen", murmelte ich und sah mir ihre wehenden Haare an. Sie glitzerten in bronzefarbenden Nuancen und ihre Augen funkelten gleich mit. Anscheinend schien ihr das Ganze hier sehr zu imponieren, also trat ich fester aufs Gas und sauste in einem Affenzahn über die Straße.

Mit quietschenden Reifen hielt ich vor unserem modernen Haus und ließ sie aussteigen, bevor ich einparkte und ihr die Schlüssel zuwarf. Es war irgendwie so ein kitschiger Moment, den man in Filmen oft sieht, wenn der Mann seiner neuen Frau die Schlüssel zuwirft und sie lächelnd begutachtet, wie sie das neue Haus aufschließt. Bei uns war es leider eher weniger Romantisch, denn sie ließ den Schlüssel fallen.

Okay, es war Absicht gewesen, denn sie bückte sich genau vor mir und offenbarte mir doch tatsächlich ihre Unterwäsche. Nicht das ich ein Stalker gewesen wäre, aber ihr Rock war nicht gerade lang und ihre Unterwäsche war eher ein Fetzen als etwas anderes. Langsam kriegte ich ein sehr großes Problem und ich musste mich sehr beherrschen, sie nicht an mich zu pressen und sie ins Haus zu tragen.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt