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Ruby

Dieser Idiot von Footballer hatte meine verdammte Neugierde geweckt und ich wollte dringend wissen, wieso er mir dauernd hinterherlief, was nach seiner Aussage sehr selten zu sein schien. Oder hatte mir Seanna das gesagt? Ich kam schon ganz durcheinander. Aber das Schlimmste war wohl, dass James gesehen hatte, dass ich Ausschau nach ihm gehalten hatte und mich nicht minder darauf aufmerksam gemacht hatte.

Und dann hatte er noch seinen doofen Pulli ausgezogen und verdammt ja, er war wirklich ziemlich heiß. Kurz war mir anders geworden, aber dann hatte ich mich zusammenreißen können. Jetzt stakste ich unsicher zum Trainingsplatz, wo die Umkleiden lagen und sah, wie der Trainer pfiff. Beim näher kommen, musste ich leider feststellen, dass James sich seines Shirts entledigt hatte und damit quer über das Feld joggte und schon wieder musste ich mich zusammenreißen um nicht zu sabbern, denn sein Oberkörper war der pure Luxus.

Meine Füße wollten schon gar nicht mehr weitergehen, denn ich durfte nicht auf diesen Jungen eingehen. Es war gar nicht gut, nicht für mich und er hatte dann was er wollte, also doppelt so schlecht für mich, weil er mich dann fallen lassen würde. Damit er mich nicht schon wieder beim Starren erwischte, blieb ich stehen und wartete bis die Jungs in der Umkleide verschwunden waren. Langsam schlenderte ich auf den Eingang des abgetrennten Gebäudes zu  und blieb unschlüssig davor stehen.

Hatte er nicht gesagt, ich solle draußen warten? Vielleicht war es besser so, schließlich wollte ich nicht, dass die Jungen sich sonst was dachten. Jemand tippte mir auf die Schulter und ich zuckte heftig zusammen. „Oh, tut mir leid", die Stimme klang äußerst sympathisch und zu der Stimme gehörte eine bildhübsche Frau. Sie war in meinem Alter und hatte dunkelblonde Haare, die in einem eleganten Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Ihre Augen hatten einen dunklen Blauton, der an den Ozean erinnerte. Sie lächelte mich freundlich an. „Hey, ich bin Mia und du?", ah jetzt erkannte ich sie auch, sie war die Freundin von dem anständig gewordenen Wide Reciever der New York Crashes.

Ich konnte Seanna nicht verübeln, dass sie sofort Partei für das Mädchen ergriffen hatte. „Ich bin Ruby", ihre Augen wurden groß, als ich ihr meinen Namen verriet und sie musst leicht schmunzeln. „Also hast du bemerkt, dass er doch seine guten Seiten hat?", ihre Stimme war warm und sehr liebenswürdig, anscheinend kannte sie James viel besser als mir klar war, obwohl das ja eigentlich ziemlich offensichtlich war, wo sie doch mit seinem besten Freund zusammen war und selber Football spielte, laut Seanna.

„Das eher nicht", gab ich zu, doch ihre Reaktion fiel anders aus als erwartet, denn sie lachte herzhaft und legte eine Hand auf meine Schulter. „So viel, wie er von dir spricht, muss ja irgendwas an dir ihn faszinieren", sie sagte es gerade so, als würde sie James Tag und Nacht sehen. Meine Augenbrauen wanderten nach oben und ich schaute sie skeptisch an. „Bist du sicher, dass wir den gleichen James meinen?", sie musste nur noch mehr lachen und kriegte sich fast gar nicht mehr ein und zugegebenermaßen war dieses Lachen extrem ansteckend.

Nachdem wir uns ein wenig unterhalten hatten, war ich mir sicher, in ihr eine gute Freundin gefunden zu haben, die mich auch gleich zu einem Abendessen einlud. Plötzlich ging die Tür auf und zwei gut gebaute Footballspieler traten ins Freie. Beide sahen Mia und waren sofort bei ihr. „Mia, du hast uns schon Sorgen gemacht, wo warst du denn?", sagte der Braunhaarige Strubbelkopf und grinste, so dass er einer Glühbirne Konkurrenz machte. Seine Haare hatten wirklich die Farbe von Schokolade und er war unglaublich süß. Nachdem der Braunhaarige sie aus seiner innigen Umarmung freigelassen hatte, wurde sie gleich vom nächsten zerdrückt der ihr glücklich über den Kopf strich. Seine Haare waren im Gegensatz zu dem anderen kohlrabenschwarz.

„Hey Kayden", Mia wuschelte durch das Haar des braunhaarigen und ziepte ihm ein bisschen daran, bevor sie sich zum anderen drehte und „Hey Knuddelbär", sagte. Er grinste sie schief an und erst jetzt fielen beide Augenpaare auf mich. Mit neugierigen Blicken musterten sie meinen Körper und wandten sich wieder Mia zu. „Ist das eine deiner Freundinnen?", fragte Kayden und ließ sein Blick erneut schweifen. „Kayden du Spinner, Finger weg!", lachte Mia und stellte sich beschützend vor mich, jedoch wollte ich James ärgern, also legte ich Mia besänftigend die Hand auf den Rücken und nahm mir den schwarzhaarigen vor, weil dieser eher zurückhaltender wirkte, als sein Freund.

„Hallo, ich bin Ruby und da ihr mich jetzt kennt, könnt ihr gleich mal mit der Sprache rausrücken, weiß James, dass ich ihn hier überraschen möchte?", die Augen der Jungen wurden kugelrund und der eine warf dem anderen undeutsame Blicke zu. „Wieso überraschen?", fragte Kayden zögerlich. Mia hatte anscheinend verstanden, dass ich mir einen Spaß erlauben wollte, also stieg sie voll drauf ein und es machte sie mir gleich noch sympathischer.

„Naja wisst ihr, sie hat ja jetzt den Schwangerschaftstest gemacht und wollte James unbedingt davon erzählen!", okay die Frau hatte einiges drauf. „Schwangerschaftstest?", fragte der Knuddelbär jetzt unbehaglich und kratzte sich am Hinterkopf. „Na du weißt schon, ein kleines Baby, ob es da ist oder nicht", half ich ihm auf die Sprünge und lächelte selig, „ich bin ja so froh, dass es geklappt hat", säuselte ich und war kurz davor laut loszulachen.

„Was hat geklappt?", hörte ich James raue Stimme und schon war er hinter der Tür vorgetreten und hinter ihm Ben, der dunkelblonde Wide Reciever. Ich grinste ihn schelmisch an und musste mich schwer zusammenreißen. „Na unser Baby, ich habe heute den Schwangerschaftstest gemacht und er war positiv!", quiekte ich gespielt freudig. Ich sah, wie er zusammenzuckte, doch dann legte sich ein gemütliches Lächeln auf sein Gesicht und er kam mir ganz nah, damit nur ich das hören konnte, was er sagte. „Sag doch gleich, wenn du von mir kleine James und Rubys haben möchtest Rubs", ich schnaubte und gab ihm einen Schnipser gegen seine dämliche Birne. Laut sagte er allerdings: „Ach wirklich, sicher das das Baby nicht von deinem Freund Felix ist?", damit hatte er den wunden Punkt getroffen, aber Mia rettete mich.

Sie fing an zu prusten und lehnte sich an ihren Schatz an. „Ach Freunde, da seht ihr mal, was das ganze Mädchen vernaschen von sich bringt, ich hoffe dieser Schock ist euch eine Lehre und übrigens, Ruby ist jetzt meine Freundin, sehe ich, dass einer von euch, sich an ihr vergreift, der kann sich von seinem geliebten Ding verabschieden", ratterte sie runter und nur Ben konnte sie beruhigen als er sie auf den Kopf küsste. „Sag das auch Ryan!", rief sie uns noch zu, als die anderen sich verabschiedet hatten und sich alle in unterschiedliche Richtungen verteilten.

James und ich standen jetzt alleine vor der großen Eingangstür und als wirklich keiner mehr in Sicht war, nahm er mich in Augenschein. „Du hast also Mia kennengelernt", stellte er überflüssigerweise fest. „Ja und sie ist echt unglaublich und übrigens bin ich bei ihr zum Abendessen eingeladen", seine Augen verdunkelten sich und ich fragte mich, wieso ich ihm das überhaupt erzählt hatte. „Diese kleine Hexe", murmelte er und schien mich fast wieder vergessen zu haben.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt