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James

Ruby kam mit zwei vollen Tabletts wieder. Neben ihr kam eine weitere Kellnerin in den Raum und hielt ebenfalls zwei volle Tabletts in den Händen. Die Jungs stürzten sich auf die Getränke, als hätten sie schon ewig nichts mehr getrunken.

Da ich erst einmal abchecken wollte, wie sehr es Ruby störte, wenn ich andere Frauen anbandelte, lächelte ich ihre Kollegin zuckersüß an und winkte sie zu mir.

Ich erkannte sofort die leichte Röte auf ihren Wangen. Allerdings wollte ich nicht zu gemein sein, als fragte ich sie einfach locker nach ihrem Namen.

„Ich bin Eve", teilte sie mir mit und fühlte sich offenbar geschmeichelt. Während sie mir irgendwas erzählte, schielte ich an ihr vorbei und beobachtete Rubys Reaktion. Doch entgegengesetzt meiner Erwartung, interessierte es sie null, was ich gerade mit ihrer Kollegin machte.

Sie verteilte einfach nur die Getränke an meine Kollegen und als sie fertig war verschwand sie auch wieder. Ich ließ von Eve ab, schenkte ihr aber noch ein nett gemeintes Lächeln.

„Kann es sein, dass du gerade die Falsche angemacht hast?", wollte Eric von mir wissen und lehnte sich am Tisch an. „Nein, ich wollte Psychologie anwenden", erwiderte ich trocken, denn es nagte an mir, dass sie schon wieder meinem Charme überlegen war.

„Wir haben noch gar nicht über den Einsatz gesprochen", wechselte ich das Thema. „Naja, dann mach doch einen Vorschlag", Eric nippte an seinem Bier und schaute mich Erwartungsvoll an.

„Ach komm, du hast die Wette gemacht", sagte ich, denn mir fiel tatsächlich nichts ein, über was ich hätte Wetten können. „Wie wäre es denn damit. Du musst zwei Monate ohne Mädchen aushalten, wenn Alec und ich gewinnen. Wenn du gewinnst, müssen Alec und ich irgendeine Pflicht machen, die du dir noch ausdenken darfst", schlug Eric mir vor.

„Klingt in Ordnung", schlug ich ein, ich hatte eh keine bessere Idee. „Die Beiden kommen gleich für das Essen wieder, dann hast du ja nochmal ne Chance", mitleidig gab er mir einen Klaps auf die Schulter.

Ich konnte Mitleid nicht leiden, er würde schon noch sehen, dass er mit mir lieber hätte nicht Wetten sollen. Nach fünfzehn Minuten kamen Ruby und Eve wieder, dieses Mal mit Stift und Block ausgestattet.

Ich sah, dass Ruby selbstbewusst auf die andere Seite des Raumes zusteuerte und somit in die andere Richtung von mir. Ich ging zu meinen Mitspielern und achtete darauf, dass Ruby es nicht mitbekam.

Als sie merkte, dass sie mich nach meinem Essen fragen musste, war es schon zu spät, also ging sie wiederwillig zu mir herüber. „Was kann ich dir bringen", seufzte sie. „Was würdest du mir denn raten zu nehmen", fragte ich Ruby, in der Erwartung, sie in ein Gespräch zu verwickeln.

„Die Achtzig", erwiderte Ruby knapp. „Okay, na dann nehme ich die Achtzig", ich lächelte sie an, aber sie lächelte nicht zurück, sondern drehte sich einfach um und verschwand durch den Vorhang.

„Ich sehe dich schon alleine sitzen, für ganze zwei Monate", Alec grinst mich von der Seite an. „Warum denkst du nur sowas?", fragte ich verschmitzt. „Nun ja, dieses Mädchen ist zwar heiß, aber nicht blöd und sie scheint intelligent zu sein, sich nicht mit dir abzugeben", lachte er weiter.

Ihm würde das Lachen schon noch vergehen, denn ich schwor mir, dass sich Ruby Brown in mich verlieben würde. Ich drückte Alec beiseite und wartete neben dem angepissten Ben auf mein Essen.

Nach dreißig Minuten kam Eve mit Fleisch und ein paar Männergerichten zu uns und servierte den anderen Ihre Gerichte. Als alle etwas bekomme hatten, wartete ich immer noch.

Ben hatte schon längst angefangen, da schob sich der Samtvorhang beiseite und Ruby trat mit einem Tablett in den Raum. Zielstrebig steuerte sie mich an und hatte ein gefährliches Lächeln auf den Lippen.

Die Nummer Achtzig, die sie mir dann überreicht, war ein Salat nur mit Tomaten und Mozarella. Ich würde nie im Leben davon satt werden. Sie überreichte mir überschwänglich den Teller.

„Ich bin ja echt überrascht, dass sogar ein Junge hier Veganer ist, echt unglaublich", Ruby zwinkerte mir zu und drehte sich galant um. Alle Blicke am Tisch waren auf mich gerichtet.

„Seit wann bist du denn Veganer Thompson", spottete ein rothaariger Typ links neben mir. „Seit er versucht die Kleine rumzukriegen", kam es von Alec der grinsend auf meinen Salat schaute.

Wütend über dieses Misserfolg stand ich auf und nahm den Teller. „Wo willst du hin?", fragte Eric amüsiert, seine braunen Augen funkelten belustigt. „Mich bei der Chefin beschweren gehen", grollte ich und ging mit dem Salat aus dem Zimmer, der nicht einmal vegan war verdammt.

Hinter dem Samtvorhang war das Geklimper des Geschirrs laut und man hörte unzählige Gespräche durch den gesamten Raum. Durch die Mengen konnte ich Ruby erspähen, die seelenruhig einen Tisch abräumte und auf ihr Tablett stellte.

Mies gelaunt stapfte ich auf sie zu. „Was fällt dir eigentlich ein, mich dauernd vor meinen Freunden zu blamieren!", blaffte ich sie an.

Für einen kurzen Augenblick nahm ich wieder das Zusammenzucken ihrer Schultern wahr, doch dann drehte sie sich lässig um und schaute mir kühl in die Augen. „Vor echten Freunden kann man nicht blamiert werden", erwiderte sie mir schulterzuckend, dann nahm sie ihr Tablett und ging an mir vorbei Richtung Küche.

Auf halber Strecke holte ich sie ein und stellte mich vor sie. „Was glaubst du eigentlich wer du bist Ruby", sie starrte mich aus ihren braunen Hundeaugen an. „Du nimmst dich viel zu voll Thompson, Zeit, dass dir das mal jemand zeigt", sie ging einfach durch den Raum weiter und beachtete mich nicht mehr.

Wutgeladen ging ich zurück zu unserem Bereich und trat ein. Die Meisten waren schon fertig und spielten wieder Dart. Ben saß ungeduldig am Tisch um schien auf mich zu warten. „Da bist du ja endlich, was ist passiert?", fragte er, als er mein missgelauntes Gesicht sah.

„Ich will nach Hause", antwortete ich nur und zu meiner Überraschung nickte er. „Du siehst echt nicht gut aus und unterhalten hab ich mich schon, also lass uns gehen", entschied er und wir sagten ein paar Leuten auf Wiedersehen, bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Where stories live. Discover now