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Ruby

Verdammt, ich hatte ihn in mein Herz gelassen und in so vieles anderes, dass mir ganz schlecht wurde und jetzt lag ich hier in seinen Armen und tat so als wäre es das Normalste der Welt. Ich wusste nicht was er dachte, aber ich wollte es lieber nicht wissen. Wahrscheinlich war ich für ihn nur eine schnelle Nummer gewesen, aber wäre er dann so bei mir liegen geblieben? Ich war mit mir selbst gerade im Streit. Denn einerseits fand ich mein Verhalten sehr dumm und am liebsten wäre ich kreischend aufgesprungen, um nach Hause zu laufen aber andererseits wollte ich mich enger an ihn kuscheln und den herben Geruch seiner Brust aufsaugen.

So etwas schnulziges kannte ich normalerweise von mir nicht, aber wahrscheinlich hatte Thomas recht gehabt. „Willst du frühstücken", brummte mir James ins Ohr und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Oh Gott, er hatte mich gerade erneut geküsst, was hieß das denn jetzt?! Leicht panisch wandte ich mich in seinen Armen und schaute in schelmische Augen, die amüsiert blitzten. „Möchtest du so zum Essen gehen?", neckte er mich. Ich schüttelte perplex den Kopf und wurde ziemlich rot. „Ähm, ja also, möchtest du darüber reden?", fragte ich ihn und kaute unsicher auf meiner Lippe herum.

„Du möchtest also mit deinem Freund reden?", alles in mir verzog sich und beinahe wäre ich aufgesprungen, weil ich vor Freude, fast gepinkelt hätte. Sehr lästige Angelegenheit und James sollte nicht als erster davon erfahren. „Also mit meinem Freund ja?", ich war zwar voller Glückshormone, aber Skepsis war einer meiner vielen Tugenden. James lächelte vielsagend umschlang meinen Körper und presste mich an sich, dann stand er auf und trug mich lachend aus dem Zimmer um erst auf der halben Strecke zu merken, dass wir beiden nicht wirklich was anhatten.

Kichernd liefen wir wieder zurück und zogen uns an. Danach kamen wir immer noch grinsend aus dem Schlafzimmer und torkelten lachend in das Esszimmer, wo uns zwei Augenpaare akribisch musterten. „Guten Morgen oder sollte ich eher guten Mittag sagen?", Mia grinste uns vielsagend an und zwinkerte James verschwörerisch zu. „Darf ich euch meinen Freund vorstellen?", fragte ich und mein Lächeln wurde bei jedem Wort größer. Ben erwiderte mein Lächeln eher gezwungen, doch Mia lächelte aufrichtig und stürzte auf uns beide zu.

Sie kniff James in die Wangen und umarmte mich stürmisch. „Ich wusste ihr würdet zueinander finden, ihr seid so süß zusammen und passen tut es auch", freute sie sich und verschwand mit wehenden Haaren in der Küche. „Mein Beileid Ruby", murrte Ben, aber ich war mir sicher, dass er es eigentlich nicht so böse meinte, sondern nur seinen besten Freund ärgern wollte. James schenkte ihm einen undefinierbaren Blick, wahrscheinlich so einer, der unter Männern ausgetauscht wird, der dem anderen etwas klar machen will, aber ich konnte mich herzlich wenig damit auseinandersetzen.

Nach einigen Minuten am Tisch, kam Mia auch schon wieder und servierte uns beiden ein leckeres Frühstück. Während wir beide schmunzelnd aßen, kamen mir die ganzen Fragen in den Kopf. Was sollte ich zu Hause erzählen, wie sollte ich James beibringen, dass er heute mit mir so einiges machen musste, womit er auch morgen konfrontiert werden würde. „James", murmelte ich deswegen während meiner letzten Bissen. „Hm Babe", gab er von sich und sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. „Sorry, ich werde mir noch ein besseren Namen ausdenken", entschuldigte er sich sofort und gab mir einen Wangenkuss.

„Heute und morgen hast du zwei Möglichkeiten", schilderte ich ihm und er sah mich lächelnd von der Seite an. „Erzähl", sprach er und dieses Mal war es nicht das Arschloch, sondern wirklich ein interessierter, gut aussehender, netter James, der geduldig wartete. „Entweder du siehst mich jetzt zwei Tage nicht, oder aber du machst das was ich mir vorgenommen habe mit mir zusammen", erklärte ich ihm und sah, wie sein Lächeln immer größer wurde. „Was machen wir denn heute und morgen?", hörte ich ihn fragen und war überaus glücklich, dass er keinen Moment gefackelt hatte.

„Heute muss ich mit dem Hund die Mittagsrunde gehen, weshalb wir auch gleich losmüssen, danach bin ich mit meiner Schwester verabredet, im Stall...", ich musterte seine Gesichtszüge, aber diese waren völlig entspannt aber auch neugierig, also fuhr ich fort, „und morgen geht es für uns dann in den Freizeitpark, wo ich mit zwei Freunden von mir verabredet bin, besser gesagt jetzt wir". Sein Lächeln war so aufrichtig und süß, dass ich ihm einen flüchtigen Kuss gab und dann aufstand. „Vielen Dank für das leckere Essen", rief ich Mia zu und winkte zum Abschied, dann zog ich James nach draußen zu seinem Auto.

„Fahren wir zu Jacks?", es klang nach einer Frage, als hätte ich mehrere Hunde. „Ja zu dem kleinen Racker fahren wir jetzt", ich grinste und James drückte auf die Tube. Ein paar Minuten später, stand ich mit Jacks und James vor meiner Haustür und wir spazierten einen kleinen Weg in den nächstgelegenen Park. Jacks brachte mal wieder seine Stöckchen und wir gingen unser Ritual durch, dass ich James mitmachen ließ und am Ende lachten James und Ich, bis uns die Bäuche schmerzten. Nach der ausgelassenen Runde mit Jacks, fuhren James und ich zu meiner Schwester in den Stall.

Ihr Pferd Zidane schnaubte mir erfreut entgegen und ich steckte ihm wie immer heimlich eine Möhre zu. Meine Schwester zog sich schnell um und wir fuhren in ein kleines gemütliche Café. James und meine Schwester verstanden sich ziemlich gut und somit musste ich nicht zwischen beiden vermitteln, sondern konnte mich aus- und einklinken wann ich wollte. Irgendwann, bestellte ich die Rechnung, aber als ich bezahlen wollte, legte James seine Hand auf meine und bezahlte für mich.

Das fand ich so komisch, dass ich ihm fast eine Szene gemacht hätte, aber dann fiel mir ja ein, dass er jetzt mein Freund war. Was würde Seanna sagen, wenn ich es ihr erzählte? Bestimmt wird sie mir den Kopf abreißen, oh Gott oh Gott, was mach ich denn hier bloß? Ich erhob mich so schnell, dass meine Schwester und James mich verwundert anschauten. „Ich geh schon einmal zum Wagen", ich setzte mein Fake Lächeln auf, dass dermaßen gezwungen war, dass ich fast einen Krampf bekommen hätte und sprintete zu meinem Auto. Na das konnte ja was werden.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Where stories live. Discover now