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James

Die Party fing sogar relativ früh an. Zusammen mit Ben fuhr ich in seinem Rover zu dem Restaurant, indem wir uns treffen wollten. Wir gaben den Rover am Eingang an einen Kellner ab und traten in das luxuriöse Restaurant ein. Sofort führte uns ein weiterer Kellner in einen abgetrennten Bereich, der durch einen Torbogen erreichbar war.

Der Kellner schob den Samtvorhang elegant beiseite und deutete uns an uns zu setzen. „Gleich wird die zuständige Kellnerin kommen", informierte er uns, bevor er sich umdrehte und den Vorhang hinter sich zuzog. Die meisten Spieler waren schon da.

Einige spielten Dart und andere hatten bereits ihr erstes Bier, dass sie noch vom Nachmittag hatten. „Abend", riefen ich und Ben in den Raum und wurden von ein paar bekannten Gesichtern freundlich zurück gegrüßt.

Gemeinsam setzten wir uns an einen ziemlich alt scheinenden Holztisch und ich checkte noch einmal mein Handy nach Nachrichten ab. „Hey, wie gehts denn so?", fragte uns Eric, er ging an eine andere Universität, kannte uns aber noch aus der High School.

„Wenn du mich fragst, es könnte nicht besser sein", antwortete Ben lächelnd und ich konnte mir natürlich denken, was er damit meinte. Seine Mia war auch dabei, selbst wenn sie nicht in Wirklichkeit da war.

„Ah, deine Freundin, verstehe", Eric grinste Ben an und schien ihn zu verstehen, was mir Würgreize bescherte. „Und wie läuft es denn so bei dir?", wendete sich Eric an mich.

Ich wollte gerade antworten, als der rote Samtvorhang zur Seite geschoben wurde und ein Mädchen herein trat, dass ich nur zu gut kannte und dessen Gesicht sich mittlerweile in meine Netzhaut gebrannt hatte.

Und das nicht gerade im positiven Sinne, jedoch konnte ich nicht anders, als sie anzustarren. Ruby schaute sich im Raum um, bis sie mich entdeckte und sich ihre komplette Körperhaltung für einen Moment versteifte.

Okay, das war etwas, dass ich nicht erwartet hatte. Ich hatte eher vermutet, dass sie keine Reaktion zeigte, aber anscheinend hatte ich doch Auswirkung auf sie, was ich zugegebenermaßen ziemlich gut fand.

Eric stieß mich von der Seite an und deutete unter dem Tisch auf Ruby. „Wieso starrst du das Mädchen so an?", sein arrogantes Grinsen hätte ich ihm am liebsten aus seinem Gesicht geschlagen.

„Er kommt nicht mehr weg von ihr, seitdem sie seinem Charme schon zwei mal widerstehen konnte", flüsterte Ben Eric zu. Ich warf meinem besten Freund ein vernichtenden Blick zu und schaute wieder zu Ruby hinüber.

Ruby hatte sich mittlerweile gefasst und ging im Raum herum, um sich die Wünsche der Spieler aufzuschreiben. Ich riss mich ebenfalls zusammen, schließlich war sie mir eigentlich egal.

Als sie an unserem Tisch ankam, warf sie mir nur einen flüchtigen Blick zu und wendete sich dann an Eric und Ben. „Was darf es denn zu Trinken sein?", ihre Augen glitzerten von der Seite, was mich dazu brachte, meine Aufmerksamkeit wieder auf sie zu richten.

„Zwei mal ein gespritztes bitte", erwiderte Eric professionell und ließ sich nichts anmerken. „Und du?", Ruby redete mit mir, wie mit jedem Footballspieler in diesem Raum. Irgendwas daran machte mich verdammt sauer.

Schließlich sah ich ja wohl am besten aus und wir kannten uns schon. „Di... auch ein gespritztes", antwortete ich leicht stockend, weil ich beinahe, dich geantwortet hätte.

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und verschwand durch den Vorhang, als wäre sie nie da gewesen. „Ich kann verstehen, warum du sie gut findest", unterbrach Eric meine Gedanken und zwinkerte mir zu.

„Wie bitte?", fragte ich und musste mir ein Lachen verkneifen, „ich finde sie kein bisschen gut". „Nein, du findest sie fantastisch", grinste Ben, „und dich ärgert es, dass sie auf dich nicht anspringt".

„Und wie sie auf mich anspringt, ich will sie bloß nicht versauen", ich zuckte mit den Schultern und war mir sicher, dass ich das Wortgefecht gewonnen hatte. „Bist du jetzt etwa ein Held deswegen, dann muss sie dir aber was bedeuten", feuerte Eric.

„Wer bedeutet wem was?", fragte Alec, ein weiterer Spieler, den ich noch von der High School kannte. „Ruby bedeutet mir gar nichts", wütend funkelte ich alle an. „Uhh Ruby, er kennt sogar ihren Namen", stichelte Alec und zog sich einen Stuhl an den Tisch.

„Weißt du, lass uns das doch auf die einfache Weise lösen", sagte Eric. „Auf welche?", antwortete ich misstrauisch. „Wenn sie dir nichts bedeutet und du dir sicher bist, dass sie was von dir will, dann können wir ja Wetten", erklärte Eric mir.

„Hört sich interessant an", kommentierte Alec, „ich wette mit Eric gegen dich". Ich zog eine Augenbraue hoch, unterschätzten sie gerade ehrlich meinen Sex-Appeal?

„Was muss ich machen, dass ich die Wette gewinne?", fragte ich Eric. „Du musst sie rumkriegen, sie muss „Ich liebe dich" sagen und das letzte darfst du dir aussuchen", erwiderte Eric.

„Leute, dass ist doch nicht euer Ernst. Hier geht es um einen Menschen", schaltete sich Ben ein, sein Gesicht sagte mir, dass ich mir nachher ordentlich was anzuhören hatte, aber das war mir egal.

„Ich spring sogar mit ihr in die Kiste", schnappte ich und malte mir schon alles genauestens aus. „Das ist abartig", zischte Ben mir zu aber ich winkte nur ab. „Ach Quatsch, sie wird davon nie was erfahren und lernen, dass man sich nicht mit James Thompson anlegen sollte".

Seine Muskeln spannten sich an und ich wusste, er hätte mir am liebsten das Gesicht zerkratzt. Irgendwie konnte ich ihn verstehen, aber es war mir so oder so grundsätzlich egal. Ich war dafür bekannt, eine zu nehmen und nach ein paar Tagen oder auch Stunden wieder fallen zu lassen.

Selber Schuld, wenn sie auf mein Spiel einging. „Na dann läuft deine Zeit ab jetzt", nickte mir Alec zu. „Wie lange hab ich denn?", fragte ich. „Nach meinen Einschätzungen, so Hundert Jahre", knurrte Ben. Alec und Eric lachten und winkten ab.

„Du hast vier Wochen Thompson, mach was draus", Alec zwinkerte mir zu und verschwand, um auf die Toilette zu gehen. „Das wird böse enden", warnte mich Ben vor. „Laber nicht, sondern entspann dich mal", sagte ich.

Jetzt konnte der Spaß endlich mal beginnen und diesmal würde sie nicht so ungeschoren davon kommen.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Where stories live. Discover now