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James

Nachdem ich oben meinen Wutausbruch an einem Boxsack abgelassen hatte, kam ich wieder herunter. Mia und Ben saßen am Esstisch und ließen es sich schmecken.

Der herrliche Geruch von Hähnchen stieg mir in die Nase und ich häufte mir eine große Portion auf meinen Teller. „Na Jay, alles wieder gut?", Ben stupste mich leicht an.

„Ja alles super", entgegnete ich ihm und setzte mich neben Mia. „Danke für das Kochen", nuschelte ich, während ich mir Mias Pasta in den Mund schob.

Ich hatte jetzt echt Hunger gehabt. „Kein Problem, Hauptsache du schmeißt meine Sachen nicht um", sie zuckte leicht mit den Schultern.

Nach dem Essen räumte Mia die Tassen und Teller zusammen und steckte sie in die Spülmaschine. „Du hast es echt gut getroffen", gab ich zu und setzte mich auf die Couch.

„Das musst du mir nicht sagen", grinste mein bester Kumpel und schaute mal wieder so verliebt drein. Okay, das war jetzt eindeutig zu viel des Guten.

„Sind wir morgen auf der Party auch dabei?", fragte ich Ben. „Ich schon, dann du ja wohl auch", lachte er, „hast du das schon wieder vergessen?".

Tatsächlich hatte ich das verdrängt. Es war einer dieser Abende, wo du nicht mit deinen Muskeln angeben konntest. Es war eine Feier mit lauter Kollegen in einem guten Restaurant.

„Hast du wirklich Lust, da hin zu gehen?", fragte ich, denn mich durch die Stadt zu vögeln klang verlockender, als an einem Tisch voller Idioten zu sitzen.

Idioten, die eigentlich gar nichts konnten und die ich um weiten übertrumpfen konnte. „Ja schon, da sind ein paar gute Spieler dabei", Bens Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

„Keiner ist besser als wir", lachte ich auf und griff nach der Fernbedienung. „Sag das nicht, schließlich haben wir die letzte Saison nicht gewonnen", Ben war immer so realistisch, er brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück.

Meine Mundwinkel bogen sich nach unten und ich bekam erneut schlechte Laune. „Musste das jetzt sein?", fragte ich ihn. Er lachte nur und machte den Fernseher an.

„Mach bitte Saphirblau an", kam es aus der Küche. „Och nee", stöhnte ich. Eigentlich hatte ich einen gemütlichen Footballabend geplant mit Chips in der einen und die Fernbedienung in der anderen Hand.

Mein bester Kumpel hörte natürlich auf seine Freundin und schaltete brav um. „Das ist jetzt nicht dein Ernst", blaffte ich ihn an.

„Sorry, aber ich habe es ihr versprochen", er zuckte schuldbewusst die Schultern. „Geh doch hoch und schau Football", schrie Mia aus der Küche. Im nächsten Moment, kam eine Chipstüte geflogen, die mich am Kopf traf.

„Meinetwegen", murmelte ich, immer noch leicht sauer und stampfte zum zweiten Mal heute nach oben. In meinem Zimmer angekommen, schlug ich die Tür zu und stöhnte laut auf.

Ich hatte auf dem Weg Kopfschmerzen bekommen und massierte erst einmal meine Schläfen. Schnell kramte ich nach einer Paracetamol, die ich glücklicherweise fand und einnahm.

Entspannt setzte ich mich auf meine Couch und machte den Fernseher an. Gemütlich kuschelte ich mich in die Kissen und machte die Chips auf. Der leckere Geruch, der mir entgegen schwebte, ließ mir den Sabber aus dem Mund laufen.

Das Spiel war relativ langweilig und ich schaute auf mein Handy, um mich etwas abzulenken. Ich sah, dass mir Karo ein hübsches Foto geschickt hatte.

Sie wollte anscheinend ihren Job besser machen, als am Samstag. Ich machte das Foto ein bisschen größer und fing an zu grinsen. Vielleicht würde dieser Abend doch nicht so schlimm werden, wie ich gedacht hatte.

Ich überlegte, sie anzurufen, denn Telefonsex hatte ich noch nie probiert, aber ich entschied mich letztendlich für die Fotos. Es war einfacher, das Handy abzulegen.

„Boah Junge, wenn du schon lange keine mehr hattest, dann geh es dir bitte in der Stadt besorgen", brüllte Ben durchs ganze Haus. Erschrocken hörte ich auf und wurde ein kleines bisschen rot.

Ich hatte das gesamte Spiel verpasst und wusste nicht einmal wer gewonnen hatte. Scheiße, vielleicht hatte ich ein wenig übertrieben.

Eilig verschwand ich im Bad und wusch mich ab. Es war ein gutes Gefühl all den Stress und die Anspannung von dem heutigen Tag abzuduschen. Besonders, wenn man erniedrigt wurde und das vor der gesamten Cafeteria.

Ich konnte mir immer noch nicht erklären, wieso Ruby nicht ein einziges Mal rot geworden war und mich schmachtend angeschaut hatte.

Es war für mich so gut wie unbegreiflich, nicht umsonst nannte man mich den Frauenheld des Footballteams. Vielleicht war sie auch einfach abwesend gewesen oder hatte mich nicht richtig angeschaut, weil sie um meine Stärken wusste.

Beruhigt, dass sie vielleicht einfach nicht richtig aufgepasst hatte, ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen waren die Kopfschmerzen verschwunden und ich fühlte mich eigentlich ganz gut, jedoch zwickte es mich immer noch, dass Ruby nichts von mir hatte wissen wollen.

Ich war ihr schlichtweg egal gewesen. Irgendwie spornte mich das an, sie um meinen kleinen Finger zu wickeln, mit ihr ein bisschen Spaß zu haben und als Rache schmerzlich fallen zu lassen. Eigentlich war ich kein Mensch, der solchen Leuten nachschaute, aber irgendwas zog mich zu ihr und ich hasste dieses Gefühl.

Noch etwas müde ging ich nach unten und wollte mir mein Sandwich abholen. Es klang vielleicht kindisch, aber ich genoss es, von Mia bemuttert zu werden und selbst nichts machen zu müssen, obwohl sie mir deswegen auch öfter die Leviten las.

Allerdings lag nur ein Zettel auf der Anrichte, der von Mia und Ben unterzeichnet war. Beide hatten früher raus gemusst und waren schon längst weg. Etwas überfordert macht ich mir ein einfaches Toast und verschlang es sogleich.

Es hielt nicht Ansatzweise mit dem Sandwich mit, dass Mia immer machte. Leicht wütend, weil ich immer noch Hunger hatte verließ ich das Haus. Mir wurde schnell klar, dass heute kein schöner Tag werden würde, denn die Party stand an.

Genervt von dem bevorstehenden Termin setzte ich mich ins Auto und startete den Motor. Ich war mit meinem Wagen schnell beim College. Mit einer verdrießlichen Miene ging ich an allen vorbei und in meinen ersten Kursraum. Genau ein Gesicht, in mitten dieses Raumes erlangte meine Aufmerksamkeit. Ruby, dieses kleine verlogene Miststück, saß amüsiert auf ihrem Platz und wusste genau, warum ich so aussah.

Der Quarterbackback fürs Leben- Crashes und die Liebe 2Onde histórias criam vida. Descubra agora