2. Wer aufgibt, verliert.

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Die kühle Sommerluft tut gut, während ich durch die dunklen Straßen gehe, auf dem Weg zur verlassenen Fabrik. Wobei, momentan ist sie ja gar nicht nicht so verlassen. Da dürfte die Hölle los sein.

Das letzte Mal war ich vor zwei Tagen dort und habe gewonnen. Mit einem Haufen Kohle bin ich nach Hause gegangen. Heute hoffe ich wieder mit so viel Geld zurückkehren zu können.

Das einzige Geräusch, was zu hören ist, ist das entfernte Hupen von Autos. Ich bin schon ein gutes Stück vom belebten Teil der Stadt entfernt. Hier, am Stadtrand, stehen nur noch vereinzelt Häuser und niemand ist mehr unterwegs. Die Fabrik kann ich von hier schon sehen, trotz dessen, dass sie hinter ein paar Bäumen liegt.

Sobald ich mich ihr nähere, höre ich schon Musik und laute Stimmen. Viele Autos stehen auf dem Asphalt vor der Fabrik. Am Eingang stehen zwei muskelbepackte Männer, die mich skeptisch mustern, ehe sie mich erkennen und mich durch die Tür lassen. Drinnen angekommen, muss ich erst durch einen kleinen Flur, der in eine große Halle führt. Die Luft stinkt nach Zigaretten, Schweiß und Blut und es ist fast schon unangenehm heiß.
Überall stehen Menschen herum, die laut ihren Favoriten im Käfig anfeuern. Der runde Käfig steht in der Mitte der Halle und hat einen Durchmesser von ungefähr 10 Metern.

Von hinten legt sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter und zieht mich ein Stück nach hinten. Sofort bin ich angespannt und drehe den Kopf nach hinten, entdecke aber nur Josè, er regelt hier alles. Hinter ihm stehen seine beiden Handlanger, die ihm 'Unannehmlichkeiten' vom Hals schaffen.
Josè sieht aus wie ein stinkreicher Schnösel, ist aber total in Ordnung.

„Bale! Dios mio! Wie schön dich zu sehen! Ich gehe davon aus, du willst in den Ring, oder chico?”, ich drehe mich komplett zu ihm um und wische seine Hand von meiner Schulter. „Kannst du mir 'nen guten Kampf geben? Mit viel Gewinn?”, frage ich ihn sofort. Ich habe keine Lust auf sein Geschwafel. Er ist zwar ganz nett, zumindest zu mir, aber im Moment würde ich es einfach nur gerne hinter mich bringen und wieder nach Hause in mein Bett.
(•Mein Gott)
(•Junge)

Josè seufzt übertrieben und sieht zum Käfig. „Si, si! Für dich doch immer, chico. Komm.”, erneut legt er seine Hand auf meine Schulter und zieht mich neben sich. Gemeinsam gehen wir durch die Menge, die uns auch sofort Platz macht. „Mal so unter uns, bist du fit? Du hast beim letzten Mal ganz schön was auf die Rippen bekommen, chico.”, fragend sieht er mich an. „Passt schon.”, er zieht skeptisch eine Braue nach oben, ehe er den Kopf schüttelt und wir stehen bleiben.

Wir stehen an der Tür des Käfigs. Der Kampf darin ist zu Ende, dass Geld wird verteilt. Wir betreten den Käfig und Josè holt das Mikrofon, welches von oben heruntergelassen wird, in die Hand.
„Ich brauche einen Kampf für meinen amigo hier! Wer tritt gegen Negro an?!”, ich verkneife es mir, die Augen bei diesem 'Namen' zu verdrehen. Er nannte mich 'Negro', als wir uns kennengelernt haben, wegen meinen schwarzen Haaren. Bei den kämpfen ist dies nun meine Name geworden, da ich ja schlecht mit meinem richtigen Namen hier auftreten kann. Auch, wenn alle mein Gesicht sehen, immerhin ist mein Name nicht gleich bekannt.

Sofort hört man viele zustimmende Rufe und einige heben die Hand. Viele wollen gegen mich kämpfen, da ich ein starker Gegner bin und sie sich mit mir messen, oder mich vom 'Thron' stoßen wollen. Bisher bin ich unbesiegt.

„Ich brauche jemand starken, wir wollen hier schließlich Geld machen!”, schreit er. „Ich kämpfe gegen ihn!”, eine tiefe laute Stimme übertönt alle anderen. Die Leute verstummen und machen Platz. Von hinten kommt ein großer Kerl nach vorne. Er macht einen gefährlichen Eindruck, einschüchternd. Fuck, das wird nicht leicht.

Josè sieht mich fragend, aber auch besorgt an. Er weiß, dass ich nicht hundertprozentig fit bin und das es gegen diesen Typen kein einfaches wird.
Dennoch nicke ich ihm zu. Er seufzt stumm und schließt kurz die Augen, als hätte er gehofft, ich würde ablehnen.

Fighter BxBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt