58. Die Prüfungen

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In der Schule angekommen gehen wir direkt zu dem Saal, in dem wir die heutige Prüfung schreiben würden. Mitch blieb, bis wir reingehen mussten, immer in meiner Nähe, als ob ich gleich angegriffen werden würde, ich wurde ihn erst los, als wir in den Raum durften.

Sobald jeder an seinem Platz sitzt, entspanne ich mich. Ich habe Mr. Venari nicht gesehen und hoffe auch, dass das so bleibt.
Wenn ich so darüber nachdenke, weiß ich gar nicht, ob und wie er aus dem Wald gekommen ist. Ich habe ihn K.O. geschlagen und dann sind wir abgehauen. Aber das wird ihn nicht getötet haben.

Ich drehe meinen Kopf zur Seite zu Jessy, der meinen Blick bemerkt und mir einen Daumen hoch zeigt. Dann beginnt die Lehrerin mit ein paar Erklärungen und teilt endlich die Prüfung aus.

•~•

Ungeduldig wippe ich mit meinem Stuhl. Ich bin seit einer Viertelstunde fertig, darf aber noch nicht abgeben. Wir dürfen frühstens um Viertel nach neun abgeben, in zwei Minuten ist es endlich soweit.

Ungeduldig blättere ich wieder meine Prüfung durch. Alle Aufgaben habe ich gelöst, soweit ich das beurteilen kann, auch größtenteils richtig.
Heute haben wir Englisch geschrieben. Morgen Deutsch, dann Mathe, Geschichte und Biologie. Bis auf Bio und Mathe habe ich auch keine bedenken. Bei den beiden bin ich zwar auch noch gut, aber uns wurde gesagt, diese zwei Fächer wären schwer dieses Jahr.

Ich schaue zu Jessy und falle fast mit dem Stuhl um. Ich muss mir ein lautes Lachen verkneifen und beiße mir auf die Lippen. Jessy hat seinen Kopf auf die Bank gelegt und offensichtlich aufgegeben.

„Wieso fragst du mich nicht, wenn du was nicht weißt?”, Jessy hebt seinen Kopf und sieht zu mir. „Ich will nicht schummeln!”, ich verdrehe die Augen. „Dann sag mir wenigstens was du schon hast und ich gucke ob es richtig ist.”, „Oh nein! Ich will es gar nicht wissen!”, ich verdrehe erneut die Augen. „Dann sag ich es dir halt nicht.”, „Und wo ist dann der Sinn?!”, „Es muss nicht immer alles einen Sinn haben!”, jetzt verdreht Jessy die Augen, gibt mir aber dennoch seine Ergebnisse durch. Ich sage ihm nicht, ob er es richtig gemacht hat, aber wenn ich es dürfte, würde es ihn beruhigen. Ihm fehlt eine komplette Aufgabe, dafür sind die anderen, auch wenn da mal ab und zu etwas fehlt, richtig. Also wird er zumindest mal eine vier, vielleicht auch eine drei bekommen und bestehen.

„Ich warte vor der Tür auf dich.”, ich stehe auf, nehme meine Tasche und die Prüfung und gebe sie vorne ab. Ich bin der erste und einige sehen mich verstört oder neidisch an. Die Lehrerin nimmt meine Prüfung entgegen, frag aber nach, ob ich sicher bin, jetzt schon abgeben zu wollen. „Ja, sehen Sie ruhig rein, ich bin fertig, schon fast eine halbe Stunde lang.”, sie nickt und ich gehe nach draußen.

Sofort steht Mitch neben mir. „Und?”, ich grinse selbstbewusst. „Super!”, Mitch grinst ebenfalls. „Wir müssen aber noch auf Jessy warten. Der dürfte aber auch gleich kommen.”, Mitch nickt und wir setzen und an die gegenüberliegende Wand des Flurs.

Knapp zehn Minuten später geht die Tür auf und Jessy kommt aus dem Raum. „Das. War. Schrecklich!”, mit jedem Wort wird er lauter und sofort pampt ihn ein Lehrer an, ruhig zu sein.

Jessy presst die Lippen zusammen und sieht dem Mann zu, während er sich von uns entfernt. Dann schaut er zu mir, kommt auf mich zu und beugt sich zu mir runter. Er packt mich am Kragen und zieht mich hoch. Mitch steht ebenfalls sofort auf und verspannt sich, hält sich aber nach einem Blick von mir zurück. „Alter, was wird--”, „Sag mir sofort wie ich war!”, er sieht mich mit großen Augen angespannt an. War ja klar, dass er es nicht aushält.

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