51. Hass

4.7K 260 23
                                    

„Sag mal. Ich hab dich noch nie nach deiner Familie gefragt. Oder womit sich das Rudel eigentlich finanziert.”, ich sehe zu Liam neben mir, der seinen Blick vom Fernseher abwendet und mir in die Augen sieht.

„Meine Eltern sind viel unterwegs. Entweder reisen sie umher oder kümmern sich um geschäftliche Dinge, um das Rudel zu finanzieren.”, also sind sie eigentlich nie hier? Das ist bestimmt hart.

„Und sie kommen nicht vorbei, trotz all der Probleme die wir hier hatten?”, frage ich ihn überrascht. Gleichzeitig finde ich es unglaublich traurig, dass seine Eltern nie da sind und auch, wenn ihr Sohn fast getötet wird, nicht kommen um ihm beizustehen.

„Wenn sie es wüssten, würden sie kommen.”, murmelt Liam und sieht auf den Boden. „Wie jetzt? Telefoniert niemand mit ihnen? Oder sagt ihnen, was hier passiert über den Link?”, das kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin waren sie doch mal das führende Alphapaar!

„Nein. Niemand, sagt ihnen etwas von den Problemen, soweit ich weiß. Ich spreche schon mit ihnen, andere mit Sicherheit auch, aber niemand erwähnt die Probleme.”, wieso?!

„Aber warum nicht?”, ich verstehs nicht. „Weil sie dafür sorgen, dass wir hier überhaupt existieren können! Wenn sie nicht geschäftliche Gespräche führen und Deals für ihre Firma abschließen, sind wir am Arsch. Klar, die anderen Erwachsenen hier im Rudel gehen auch arbeiten und können somit ihren Strom und Wasser und all das Zeug bezahlen, aber es ist verdammt teuer im Wald Häuser zu bauen. Wenn das Grundstück nicht schon seit Generationen meiner Familie gehören würde, wären wir wohl auch nicht hier.”, also sind sie so stark vom Geld abhängig? Das hätte ich jetzt ehrlich nicht erwartet.

„Das Rudel ist nicht arm. Ganz im Gegenteil. Aber falls wir angegriffen werden, von abtrünnigen oder Jägern, und uns woanders was neues aufbauen müssen, brauchen wir verdammt viel Geld. Eine Grundlage. Und da meine Eltern nicht wollen, dass ich jetzt schon in die Firma einsteige, sondern mich voll und ganz auf das Rudel konzentriere, unternehmen sie diese ganzen geschäftlichen Dinge.”, das macht tatsächlich schon etwas mehr Sinn.

Selbst ein Haus neu aufzubauen kostet schon hunderte Tausend Euro. Und dann gleich zwei- bis dreihundert Häuser, ist verdammt viel Geld.

„In welcher Firma arbeiten deine Eltern, dass sie allein so viel Geld bekommen können?”, mal im Ernst. Liams Familie ist also eigentlich steinreich!

„Früher haben sie bei Apple gearbeitet und konnten ihre Anteile für mehrere Hundert Millionen verkaufen. Jetzt haben sie eine eigene Firma gegründet, die hauptsächlich durch Aktienkauf und -verkauf, sowie Beratung in dieser Branche läuft.”, okay, Bale. Nicht den Mund aufklappen lassen. Nicht den Mund aufklappen lassen!

„Bei deinem Rudel ist es doch fast das gleiche. Jessys Vater hat die Stelle deiner Mutter vorübergehend übernommen. Er arbeitet ebenfalls, allerdings von Zuhause, für ein großes Unternehmen, allerdings in der Waffenindustrie.”, uuund mein Mund klappt auf. Verdammt!
„Meine...er...also...was?!”, meine Mutter, hat in der Waffenindustrie gearbeitet?!

Mein Weltbild ist zerstört.

„Das schockt dich mehr, als ich dachte. Ähm. Aber wenn wir schon dabei sind, meine Eltern kommen nächste Woche wieder zurück, dann kannst du sie kennenlernen.”, mit großen Augen sehe ich Liam an. Er guckt aufmunternd in meine Augen und streckt seine Hand aus, die dann vorsichtig meinen Mund wieder hochdrückt.

„Meine Eltern heißen Veronica und Matt und sie werden mir den Arsch aufreißen, dass ich ihnen nicht erzählt habe, dass ich meinen Gefährten gefunden habe, das Rudel nun fast doppelt so groß ist, wir von Jägern angegriffen worden sind und wir ein paar mal fast getötet wurden.”, das bringt mich dann doch zum Grinsen.

Fighter BxBDove le storie prendono vita. Scoprilo ora