11. Beschützer

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POV Liam

Gestresst gehe ich über das Gras vor unserem Haus. Dabei sehe ich über den großen Platz hier im Wald. Überall stehen Häuser in denen eine oder mehrere Familien wohnen. Kinder spielen auf der Wiese Fußball oder fangen, manche trainieren und vereinzelt rennt ein Kind in Wolfsform herum.

Ich stoße die Tür zu meinem Haus auf und werfe sie hier mir wieder zu. „Ben?", rufe ich ins Haus. „Ja?", kommt es aus der Küche. War ja klar.

Ich folge also seiner Stimme und sehe ihn und meine Mutter in der Küche. Ben ist mal wieder am Essen. „Hallo Schätzchen.", meine Mutter kommt lächelnd auf mich zu und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Ich verdrehe bei dem Namen nur die Augen, drücke sie aber auch kurz an mich.

„Hast du schon mal wieder mit deinem Gefährten gesprochen? Kommt er bald her? Hat er Familie? Mensch Liam! Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!", vom ganz normalen Gesprächston ist sie immer lauter geworden und motzt mich an. Ich sehe sie verwirrt an und hebe die Hände.

„Lass den armen Jungen doch. Du weißt doch wie das damals bei uns war.", mein Vater kommt aus dem Wohnzimmer und legt seine Arme um meine Mutter. Sie sieht ihn lächelnd an und seufzt. „Ich weiß, aber er sucht schon so lange.", ich verdrehe die Augen. „Ich habe nicht vor ihn einfach links liegen zu lassen. Ich will nur nichts überstürzen."

Ich setze mich neben Ben an den gedeckten Tisch und fange auch an zu essen. Mein Vater klopft mir auf die Schulter und verschwindet mit meiner Mutter aus der Küche. „Ich will ihn bald kennenzulernen!", ruft sie mir aber noch zu.

Ben lacht sich die ganze Zeit schon ins Fäustchen. Als die beiden weg sind und ich ihn ansehe bricht es aus ihm raus und er lacht laut. Genervt sehe ich ihn an. Nur am essen und dann lacht er mich auch noch aus. „Und sowas verfressenes nennt sich Beta...", brumme ich und schiebe mir eine Gabel in den Mund.

Ben sieht mich empört an. „Hey, was soll das denn jetzt heißen? Ich darf über dich lachen und ich wohne hier, ich darf also essen wann und wo ich will!", schmunzelnd sehe ich ihn an, wie er auf beleidigt tut.

Ja Ben wohnt hier. Er ist zwar nicht mit mir verwandt, aber sein Vater war der Beta meines Vaters, bis er und seine Frau vor 14 Jahren von Jägern getötet wurden. Meine Eltern haben Ben sofort bei uns aufgenommen und er ist wie ein Bruder.

„Kannst du nachher bitte nach Bale sehen? Ich muss noch mit meinem Vater reden.", Ben nickt. „Natürlich.", momentan ist Bale in der Schule. Da wird wohl nichts passieren. Heute Abend beeile ich mich um wieder zu ihm zu kommen. „Ich erzähle dir später sofort, wie wir gegen sie vorgehen werden.", Ben spannt sich kaum merklich an und nickt.

•~•

„Was sollen wir jetzt also tun?", mehrere Männer und auch Frauen des Rudels sehen mich an. Mein Vater sitzt neben mir und sieht zu den Rudelmitgliedern. „Es sind nur drei Stück, ich habe alle drei schon gesehen. Wir müssen sie finde bevor sie uns finden. Außerdem benutzen sie wie schon gesagt ein neues Gift.", dieses Gift ist richtig mies.

Ich konnte von Glück reden, dass ich in Bales Garten gelandet bin und er den Pfeil rausgezogen hat. Wenn er noch länger dringesteckt hätte, wäre das nicht so gut ausgegangen. Das es mir nach so kurzer Zeit schon so zu schaffen machen konnte, ist ein schlechtes Zeichen.

„Ihr müsst auf den Patrouillen besser aufpassen. Ihr geht nur noch zu dritt.", lege ich fest. „Die kleinen sollen außerdem vorerst nicht zu tief in den Wald. Am besten gar nicht.", die Leute nicken zustimmend.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now