15. See

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Am Abend hat Liam mich dann noch angerufen. Wirklich was genaues wollte er gar nicht, sondern nur meine Stimme hören. So komisch ich das auch fand, genauso sehr hat es mich aber auch gefreut.

•~•

Kaum betrete ich am Montag die Schule, schon höre ich im Flur von mehreren Schülern aufgeregte Gespräche. Im Klassenraum ist es genauso. „Hast du's schon gehört?”, mit großen Augen sieht mich meine Mitschülerin an. „Nein?”, „Es ist eine Leiche gefunden worden! Hier im Wald!”, überrascht und schockiert sehe ich sie an. „Was?! Wann?”, davon hab' ich gar nichts mitbekommen. Normalerweise spricht sich sowas schnell herum.

„Samstagnachts. Irgendein Typ. Etwa unser Alter. Aber weißt du was gruselig ist?”, oh du meinst neben der Tatsache, das jemand in unserem Alter nachts im Wald, genau hier, ermordet wird?
„Er war blutleer!”, automatisch verspanne ich mich. Blutleer. Sofort muss ich an das Mädchen aus dem Club denken.

Was wäre wenn...?

•~•

Jessy war den ganzen Tag nicht in der Schule. Auf meine Nachrichten hat er auch nicht reagiert. Ich drehe fast durch, wegen der Sache mit der Leiche und er reagiert nicht!
Der Junge macht mich wahnsinnig. Und er weiß es nicht einmal!

Über's Wochenende ist, ich kann es kaum glauben sowas mal zu denken, aber meine Bisswunde von der Tussi, ist weg. Schon vollkommen abgeheilt. Naja, eine fast nicht erkennbare Narbe hab ich noch, aber ich will nicht meckern.

Zuhause bin ich gerade mit Cole zur Tür rein, schon sehe ich im Garten den Wolf sitzen. Und wie könnte es anders sein, sieht Cole ihn auch und rennt auch schon zur Tür hin.

Ich folge ihm und lege unsere Rucksäcke im Wohnzimmer neben die Couch auf den Boden. Cole kommt, glücklicherweise, noch nicht an den Türgriff, sodass er auf mich warten muss, bevor er sich auf den Wolf werfen kann.

„Cole, du musst schon von der Tür weggehen.”, hastig geht er zur Seite und stürmt gleich durch den schmalen Spalt nach draußen. Sofort hängt er im Fell des Wolfes und krault ihn. Der Wolf hingegen sieht mich dabei durchgehend an, ehe er den Kopf schief legt und anfängt an Cole zu riechen.

Ich setze mich währenddessen vor ihn und fast sofort hebt er seinen Kopf stupst mich an. Schmunzelnd fahre ich ihm dann ebenfalls durchs Fell.

•~•

Drei Stunden später sitze ich mit Cole gerade auf der Couch und schaue einen Film. Gut, nur ich schaue ihn. Cole ist beim zählen seiner Finger und der erschreckenden Tatsache, dass es 12 sind, aber auch nur, weil er wieder von vorne angefangen hat, eingeschlafen und liegt quer auf mir und der Couch.

Als es klingelt schiebe ich ihn vorsichtig von mir runter und gehe zur Tür.
„Hey.”, Liam. „Hi. Was machst du denn hier?”, er kratzt sich kurz am Kopf und fängt an zu schmunzeln. „Naja, ich wollte mal vorbeikommen...reden...undso.”, ich verkneife es mir zu lachen und nicke. „Klar, dann komm rein.”, ich trete zur Seite und öffne die Tür. Liam kommt rein und mit ihm wieder dieser unglaubliche Geruch der mich fast aus den Latschen haut.

„Cole schläft auf der Couch. Ich kann ihn hochbringen, wenn du willst.”, Liam winkt sofort ab. „Quatsch, lass ihn ruhig weiter da schlafen. Ich hab' nicht vor hier laut rumzubrüllen.”, na ich hoffs doch. „Na dann. Willst du was trinken?”, schon bevor er antwortet gehe ich in Richtung Küche.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now