9. Life keeps going

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Sofort springt der Wolf auf und dreht sich um. Ich stehe ebenfalls auf. Cole sieht mit großen Augen zu mir und dem Wolf. „Cole! Geh' sofort wieder rein!”, ich will schon auf ihn zu rennen und ihn reinbringen, da geht der Wolf schon auf Cole zu.

Cole steht vor den Stufen und sieht den Wolf voller Bewunderung an.
Bevor der Wolf ihn allerdings erreicht, renne ich an ihm vorbei und auf Cole zu. Sofort ziehe ich ihn hinter mich und sehe den Wolf an. Dieser bleibt bei meiner Reaktion stehen, winselt kurz leise, tritt wieder zurück und setzt sich. „Lass mich nur einmal gucken, Baley!”, Cole streckt seine Hand an meinem Bein vorbei nach ihm aus, kann ihn aber nicht berühren.

Der Wolf steht wieder auf und kommt langsam auf uns zu. Dabei sieht er mir durchgehend in die Augen und irgendwie verliere ich mich ihn diesem grün. Erst als er direkt vor uns steht und Cole seine Schnauze berührt, kann ich mich von seinen Augen lösen.

Der Wolf riecht auch an Coles Hand und leckt einmal darüber. Lachend zieht Cole seine Hand weg.
Erleichtert grinsend sehe ich ihn an, da ertönt plötzlich ein lautes Heulen. Der Wolf spitzt die Ohren, sieht zu mir und reibt kurz seinen Kopf an meinem Bein, ehe er sich umdreht und galant über den Zaun des Gartens springt und im Wald verschwindet.

„Meinst du, er kommt wieder?", fragt Cole und sieht, ebenso wie ich, dem Wolf hinterher. „Keine Ahnung, vielleicht.", antworte ich und zucke mit den Schultern.

•~•

Er kam wieder. Schon am nächsten Morgen.

In Boxershorts gehe ich mit halb offenen Augen die Treppen runter und bin eigentlich auf dem Weg in die Küche, als mir aus dem Augenwinkel etwas auffällt. Mit gerunzelter Stirn gehe ich wieder ein paar Schritte rückwärts und sehe zur Glastür. Überrascht reibe ich mir über die Augen.

Davor sitzt ein Wolf. Schwanzwedelnd sitzt er da und sieht mich an.

Der ist ja schneller wiedergekommen, als ich gedacht habe. Naja, eigentlich habe ich gedacht, er kommt gar nicht wieder.

Ich gehe zur Tür und öffne sie. Der Wolf steht auf und schnuppert sofort wieder an mir. Schmunzelnd lege ich ihm vorsichtig meine Hand auf den Kopf und streichle ihn. Der Wolf drückt seinen Kopf in meine Hand, weshalb ich grinse und mich vor ihn hocke. Mit beiden Händen fahre ich durch sein Fell und kraule ihn.

Der Kopf der Wolfes ist nun genau auf der Höhe von meinem Gesicht, eher etwas höher. Und wieder fasziniert mich dieses grün. Wie saftiges Gras strahlt es schon fast.

„Was machst du schon wieder hier?", muss er nicht irgendwie jagen oder so? Apropos Jagen, mein Bauch knurrt.

Der Wolf sieht nach unten, auf meinen Bauch und wieder zu mir hoch. Ich stehe auf und gehe wieder nach drinnen, um mir etwas zu essen zu machen, Cole schläft noch.

„Ich mach' mir schnell was zu essen, du bleibst hier, okay?", mit meinen Fingern zeige ich von meinen Augen zu seinen und wieder zu mir, während ich rückwärts in die Küche gehe.

Schnell beschmiere ich mir ein Brot mit Nutella und fülle ein Glas mit O-Saft. Dann gehe ich wieder auf die Terrasse, auf der der Wolf liegt. Sobald ich draußen bin, spitzt er die Ohren und hebt den Kopf. Er liegt neben der Bank, auf welche ich mich setze.

Während ich das Brot esse, liegt der Wolf still neben mir. Irgendwie komisch, die ganze Situation.

„Bale?", ich drehe meinen Kopf und sehe Cole im Türrahmen stehen. Der Wolf hebt seinen Kopf ebenfalls und sieht Cole an. Sobald Cole den Wolf sieht, macht er große Augen und rennt auf ihn zu. Bei mir schrillen da alle Alarmglocken, da ich immer noch nicht sicher bin, wie der Wolf auf menschliche Nähe reagiert. Vorallem, wenn man sich so auf ihn wirft. Auch wenn bisher alles gut ging, ist es immer noch ein wildes und verdammt großes Tier.

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