26. Üben

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Genervt sehe ich Andrew an. Seit mehr als 30 Minuten versuche ich irgendwas hinzubekommen, um meine Fähigkeiten zu kontrollieren. Aber nichts!

Wenn ich versuche, dass mit dem Vampirspeed geschissen zu bekomm, dann renne ich entweder irgendwo dagegen oder überschlage mich, weil meine Beine gar nicht hinterher kommen.

Das mit der Verwandlung zum Werwolf haben wir direkt gelassen, weil es Andrew da lieber ist, wenn Liam dabei ist. Was, nach Andrews Meinung, sowieso besser wäre, da er eine 'gewisse Wirkung' auf mich hätte, die sich positiv auswirken würde.

Leider habe ich Liam ja ausgenockt...

„Versuch es nocheinmal.”, Andrew ist die Ruhe selbst. Er meint, es sei normal, dass es nicht sofort klappt und ist geduldig. Das kann ich von mir aber nicht behaupten.

Ich brumme genervt und renne erneut los, diesmal auf Andrew zu. Bevor ich auch nur annähernd bei ihm ankomme, lege ich mich auf die Schnauze und rolle über die Wiese in Andrews Garten.

Aggressiv knurrend springe ich von der Rückenlage auf die Beine und drehe mich zu Andrew. „Ich hab die Schnauze voll verdammt! Es klappt nicht und ich hab keinen Bock mehr!”, brülle ich in seine Richtung.

Unbeeindruckt sieht er mich an. „Beruhig dich, Bale. Gib dir mehr Zeit. Sowas dauert.”, versucht er mich runterzubringen. „Ist mir scheiß egal!”

Ich drehe mich um und will zurück ins Haus gehen, als Andrew vor mir auftaucht. Das zu sehen bringt mich schon dazu, die Fäuste zu ballen. Schön, dass wenigstens einer hier seine Fähigkeiten kontrollieren kann.

„Bale--”, ich unterbreche ihn gereizt. „Nichts 'Bale'! Es hat sich ausgebalet! Mir reichts!”, bevor ich einen Schritt nach vorne an ihm vorbei machen kann, hält Andrew mich am Arm fest. „Nur weil es damit nicht klappt, heißt das nicht, dass wir nicht was anderes ausprobieren können.”, für mich schon.

„Lass uns deine Stärke testen. Die musst du nun ebenfalls zügeln. Sie ist nun um ein Vielfaches größer, als vorher.”, ich reiße mit einem Ruck meinen Arm zurück.

„Darf ich auf was einprügeln?”, das würde mir gefallen. Andrew grinst. „Wenn du willst, gerne.”, ich drehe mich grinsend um und steuere auf einen der Bäume zu. „Du wirst dir die Hand brechen.”, ruft Andrew hinter mir. Ich zucke desinteressiert die Schultern. „Dann können wir doch auch testen, ob ich nun schneller heile.”

Bevor Andrew antwortet, hole ich aus und schlage mit aller Kraft die ich aufbringen kann auf den dicken Stamm des Baumes. Sofort schießt ein unheimlicher Schmerz durch meine Hand, es knackt laut und kurz denke ich an das letzte Mal zurück, als ich auf einen Baum eingeschlagen habe. Schnell verdränge ich den Gedanken daran aber wieder.

Zischend schüttele ich kurz vorsichtig meine Hand und sehe auf den Baum.
Überrascht betrachte ich das Loch, welches ich in den Baum geschlagen habe. Die Rinde ist gesplittert. Grinsend sehe ich sie mir an.
Heilige scheiße! Wenn das nicht der Oberhammer ist!

Stolz drehe ich mich zu Andrew, der mittlerweile neben mir steht, um. Er betrachtet nickend den Baum, dann meine Hand.

Ich bemerke sofort, dass die Schmerzen schon wieder weg sind. Deshalb folge ich seinem Blick und hebe meine Hand. Sie ist blutig, ich hab sie mir bestimmt, wie von Andrew vorhergesagt, gebrochen. Aber jetzt, nur Sekunden später, sehe ich nur noch, wie sich der letzte Rest der Wunde schließt. Nur noch das Blut auf meiner Hand bleibt zurück.

Ungläubig sehe ich von meiner Hand zu Andrew. Dieser sieht ebenfalls erstaunt auf meine Hand, ehe er grinst und mich ansieht. „Ich muss zugeben, ich bin überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass deine Selbstheilung so gut wäre. Beinahe erschreckend.”, am Ende murmelt er eher zu sich selbst, als zu mir und schaut wieder runter zu meiner Hand, während er offensichtlich nachdenkt.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now