34. Schwupp die Wupp, hier bin ich

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„Hör auf, so nervös zu sein!”, „Ich bin nicht nervös!”, Jessy schnaubt ungläubig. „Natürlich nicht. Dein Herz schlägt normalerweise immer doppelt so schnell, wie es eigentlich sollte.”, ich knirsche mit den Zähnen und fange an, mit dem rechten Bein zu wippen. „Du stellst dich nur vor, auch wenn sie dich eh schon alle kennen und dann erklären wir die aktuelle Situation. Es wird bestimmt sowieso schon einigen aufgefallen sein, dass Jäger hier sind.”, Jessy sagt das so leicht. Ich mache mir trotzdem gedanken, was passiert, wenn jemand mich nicht als Alpha möchte. Oder wenn es jemand nicht akzeptiert, was ich bin.

Außerdem spüre ich schon die ganze Zeit einen extrem nervigen Druck in meinem Kopf. Er tut nicht weh, aber...es ist komisch zu beschreiben.

Im gleichen fängt mein Handy an zu vibrieren. Als ich es aus meiner Hosentasche ziehe und auf's Display sehe, sehe ich Liams Namen. Ich hebe ab, aber bevor ich auch nur ein Wort sagen kann, sprudeln die Wörter schon fast aus Liam heraus. „Wer hat dir beigebracht, wie man die Gedanken verschließt?! Bestimmt Andrew...und warum bist du die ganze Zeit so nervös?! Ist was passiert? Geht's dir gut?! Wo bist du?!”, ich sehe überfordert zu Jessy, er hat natürlich alles gehört. Er lacht nur leise und deutet mir, dass er kurz aus seinem Zimmer, in welchem wir uns befinden, verschwindet.

„Äh...also ich hab keine Ahnung, was du meinst, aber mir geht's gut. Ich bin bei...meinem Rudel. Gleich werde ich mich ihnen offiziell als Alpha vorstellen. Deshalb bin ich so nervös.”, ich sehe aus dem Fenster und sehe Cole, wie er mit anderen Kindern fangen spielt. Jessy hat mir versichert, dass sie sich nicht verwandeln werden. Cole weiß ja immer noch nichts davon.

„Ich komme.”, blinzelnd konzentriere ich mich wieder auf das Telefonat. „W-was? Nein! Brauchst du nicht.”, uuuund er hat einfach schon aufgelegt.

Seufzend fahre ich mir durch die Haare und schiebe mein Handy zurück in meine Hosentasche. Dann mache ich mich auf den Weg nach unten. Im Wohnzimmer sehe ich Jessy und seinen Dad, wie sie miteinander reden. „Ähm, Liam kommt auch noch...”, ich kratze mich am Kopf und sehe beide an. Jessy schmunzelt und sieht dann zu seinem Dad, der dieses erwidert.

„Ich würde es aber gerne jetzt schon hinter mich bringen. Bevor er da ist.”, Liam lenkt mich dann nur noch mehr ab. Jessys Dad kommt auf mich zu und legt seinen Arm um meine Schultern. „Du machst dir viel zu viele Gedanken.”, „Das sagt Jessy mir ja auch rund um die Uhr. Trotzdem kann ich es nicht ändern.”, wenn ich es könnte, würde ich es.

„Na dann komm, auf in den Kampf.”

Wir verlassen das Haus, betreten die große Wiese und stehen im Mittelpunkt des Rudels. Alle Häuser stehen um uns herum, mal weiter weg, mal näher, zwischen Bäumen oder Sträuchern, auf der Wiese oder auf Stein.

Die Leute, die sich draußen aufhalten, sehen uns an und versammeln sich um uns herum. Aus den Häusern kommen auch plötzlich noch mehr Leute, obwohl niemand nach ihnen gerufen hat. Als hätten sie es gespürt, dass es jetzt losgeht.

Jessys Vater wartet noch kurz, bis wohl alle da sind, dann beginnt er zu reden.

„Wie ihr wisst, habe ich das Rudel geleitet, seit Sophia es nicht mehr konnte. Ihr kennt alle Sophias ältesten Sohn, Bale. Er wird von nun an als Alpha das Rudel leiten.”, er macht eine Pause, die von den Leuten mit Jubel gefüllt wird. Durch diese Geste und die strahlenden Gesichter der Leute, fällt die Anspannung immer mehr von mir ab.

Jessys Vater dreht seinen Kopf zu mir und deutet mir, dass ich nun sprechen soll. Ich schlucke und ignoriere mein schnell klopfendes Herz.

„Äh...hi.”, vereinzelt lacht jemand und die meisten schmunzeln. „Also, ich bin Bale und ab jetzt scheinbar euer Alpha. Ich hoffe, ihr macht es mir nicht allzu schwer und nehmt es mir nicht übel, aber ich habe Null Erfahrung, was das Leiten eines Rudels angeht also...ja.”, ich kratze mich am Hinterkopf und sehe ahnungslos zu Jessys Dad. Er deutet mir schmunzelnd das ich weiter reden soll. Also nun zu den unangenehmeren Sachen. Bevor ich anfange zu sprechen, sehe ich zu Cole, der bei Jessy steht.

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