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Ich habe gerade die Tür wieder in die Angeln bekommen. Das Glas ist natürlich im Arsch, weshalb ich einfach mal eine Tüte aufgeschnitten und darüber geklebt habe. Sieht halt scheiẞe aus, aber mitten in der Nacht kommt niemand um das mal gerade wieder ordentlich zu machen.

Mein Handy habe ich auch schon ausgeschaltet, weil Jessy und Liam mich andauernd angerufen oder mir geschrieben haben. Das die aber auch nicht verstehen, dass ich jetzt erstmal meine Ruhe will. Ist das denn zu viel verlangt? Nach alledem, was diese Nacht passiert ist und was ich erfahren habe?

Wir haben jetzt genau drei Uhr. Zum Glück ist morgen Samstag. Gähnend kehre ich die Scherben auf und will eigentlich nur noch ins Bett, als ich von draußen ein leises Winseln höre. Oh nein...

Seufzend reiße ich genervt die Tür zum Garten auf und sehe, wie erwartet, den Wolf. Also eher Liam. „Was willst du? Versteht ihr nicht was es bedeuten soll, wenn man nicht an sein Handy geht?", kurz sieht er mich an, ehe er plötzlich irgendwelche total akrobatische Verrenkungen macht.

Skeptisch und geschockt sehe ich den Wolf an, der sich allem Anschein nach wieder in Liam verwandelt. Also in seine menschliche Form. Sieht ekelhaft aus. Und schmerzhaft.
„Oh Gott!", ich schlage mir die Hand vor die Augen und drehe mich um. „Wieso zum Fick bist du nackt?!", Liam lacht. „Was soll denn sonst mit meiner Kleidung passieren? Außerdem war ich schon vor der Verwandlung in meinen Wolf nackt."

Wieso werde ich jetzt rot? Ich spüre es ganz genau!

Was hat er bitte vor seiner Verwandlung gemacht, dass er da schon nackt war?
...um Gottes Willen. Ich werde nie wieder einen Fuß in Liams Haus setzen. Wenn da andauernd jemand nackt ist...ist ja... gewöhnungsbedürftig.

„Wieso verwandeltst du dich einfach so vor mir, wenn du weißt, dass du dann nackt bist?! Schonmal was von Schamgefühl gehört?!", Liam lacht wieder, diesmal nur lauter. Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Hüfte und ziehen mich ein kleines Stück nach hinten. An Liams nackten Körper.

„Was zum Teufel machst du da?!", ich versuche seine Hände von mir zu lösen und weniger Körperkontakt zu haben, er ist immerhin nackt. Liam hat damit aber allem Anschein nach überhaupt kein Problem, Schamgefühl hat er bei seiner Geburt wohl auch nicht bekommen, denn er schlingt seine Arme einfach um meinen Bauch und drückt mich fester an sich.

„Vielleicht will ich ja, dass du mich nackt siehst.", seine leise und dunkle Stimme, direkt an meinem Ohr, verursacht eine Gänsehaut und ich halte kurz inne. Schluckend atme ich tief durch.

„Wenn du mich nicht gleich loslässt, mach ich dich mit meinen, mir noch unbekannten, übersinnlichen und nutzlosen Fähigkeiten platt!", daraufhin lässt er mich dann tatsächlich los.

Sofort bringe ich mehrere Meter Abstand zwischen uns, drehe mich aber nicht um. „Ich hol dir mal was zum Anziehen..."

Ohne eine Antwort abzuwarten verschwinde ich im Haus und hole aus meinem Schrank Kleider. Die dürften ihm ja passen.

Im Wohnzimmer trifft mich dann der Schlag, als Liam, natürlich immer noch nackt, dort steht und mich angrinst. „Alter!", ich schmeiße die Kleidung nach ihm und halte mir wieder die Hand vor Augen.

Ich hab zwar auch 'nen Schwanz, aber das heißt noch lange nicht, dass ich den von anderen Typen sehen will! Ist das denn zu viel verlangt?!

„Du kannst die Hand wieder runter nehmen.", „Bist du sicher?", frage ich skeptisch nach. „Ja, bin ich.", ich linse vorsichtig zwischen meinen Fingern durch. Tatsächlich ist er endlich angezogen.

Ich nehme meine Hand von den Augen und sehe ihn an. „Also, was willst du jetzt hier? Mitten in der Nacht?", jetzt kann ich ja endlich wieder genervt sein.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now