18. Rudel, Jäger, Mates

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Nachdem Liam weg war, bin ich aufgebracht schlafen gegangen.

Wer hat sich das bitte ausgedacht? Als ob ich jetzt einfach sofort schwul werde?! Es tut mir ja leid für Liam, aber für mich ist das ein Schock. Ich habe zwar kein Problem mit homosexuellen, aber vorgeschrieben zu bekommen, jetzt selbst einer zu sein, ist dann doch ein anderes Thema.

•~•

Am nächsten Morgen schnappe ich mir Cole und fahre mit ihm in einen Baumarkt. Immerhin brauchen wir eine neue Tür. Die aufgeklebte Tüte sieht zwar extrem sexy aus, aber lange wird die nicht halten.

Als ich mit Cole den Baumarkt betrete klingelt mein Handy. Eigentlich habe ich erwartet, dass es Liam ist, warum auch immer, aber es ist Jessy.

„Hey.”, melde ich mich neutral und suche nach einer Terrassentür. „Hey, ich wollte mal fragen wie es dir geht? Liam hat dir bestimmt noch einiges erklärt, oder?”, ja, hat er. „Neben der Tatsache, dass ich von nun an schwul sein muss, geht's mir prima.”, es gibt zwar noch Sachen, die ich nicht ganz verstehe, dass mit der Verwandlung zum Beispiel, aber ich glaube im großen und ganzen weiß ich genug. Vorerst.

„So darfst du das nicht sehen, Bale. Niemand zwingt dich zu etwas. Lass das ganze erstmal sacken und denk drüber nach. Ich weiß, das willst du jetzt zwar nicht hören, aber du kannst dich eigentlich glücklich schätzen, deinen Mate schon gefunden zu haben. Manche finden ihn nie und suchen ihr ganzes Leben lang.”, er hat recht. Das will ich nicht hören.

„Würde es dir was ausmachen, wenn ich später vorbeikomme?”, soll ich ihm zusagen? Ich könnte Hilfe mit der Tür brauchen...
„Wenns passt kannst du auch jetzt schon kommen. Ich bin mit Cole im Baumarkt und kaufe eine neue Terrassentür. Du könntest mir helfen sie einzusetzen.”, Jessy antwortet sofort. „Klar! Bin in 20 Minuten da.”, und ohne ein 'Tschüss' hat er auch schon aufgelegt.

Seufzend stecke ich mein Handy in meine Hosentasche und suche nach einer passenden Tür. Ich finde auch schnell eine. Sie ist wieder aus Glas und hat weiße Ränder.

•~•

Als ich mit dem Auto die Auffahrt hochfahre, sehe ich schon Jessy. Ich parke und stelle das Auto aus. Jessy ist währenddessen aufgestanden und kommt auf mich zu. „Und, haste eine gefunden?”, neugierig schaut er ins Auto. „Klar.”, ich helfe Cole noch schnell raus und öffne den Kofferraum ganz, da er durch die Tür nicht ganz zu gegangen ist. Jessy zieht eine Braue hoch und deutet auf die Tür.

„So bist du Auto gefahren?”, ich sehe ebenfalls zur Tür im Auto. „Ja.”, sage ich schultern zuckend. „Wow.”, Jessy schüttelt den Kopf.
Die Tür liegt im kompletten Auto, über Coles Sitz und hängt aus dem Kofferraum raus. War zwar eng und bestimmt nicht erlaubt, aber es hat ja geklappt. „Jetzt stell dich nicht so an, hilf mir das Ding da raus zu holen und einzusetzen.”

Gesagt, getan.

•~•

Eine Stunde später sitzen wir in der Küche auf den Stühlen am Tresen und trinken eine kalte Cola.

„Wie läuft das eigentlich alles bei euch? Ist diese Werwolf Sache der Grund, wieso ihr im Wald lebt?”, Jessy sieht überrascht hoch und nickt. „Ja, wir wohnen alle zusammen. Als Rudel. In der Stadt können wir ja schlecht leben. Stell dir mal vor, die kleinen verwandeln sich einfach im Garten oder im Park. Erklär das mal jemanden.”, lachend sieht er mich an.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now