23. Gestillter Durst

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„Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.", angespannt sehe ich zu Andrew und Liam. Ich kralle mich am Tresen fest, während Andrew und Liam Liams Blut in ein Glas füllen. Zumindest haben sie das vor.

„Du musst aber Blut trinken und besser ist es das jetzt und so zu machen, als später, wenn du nicht mehr dagegen ankommst und die Kontrolle verlierst."

Hart schluckend starre ich auf Liams Hand. Andrew gibt ihm ein Messer und Liam zieht es mit einem schnellen Ruck durch seine Hand. Dabei sieht er mich an und hält seine Hand über das Glas, welches Andrew ihm hinhält.

Mich trifft der Geruch von Liams Blut, als würde ich mit 180 gegen eine Wand fahren. Ich spüre, wie sich meine Augen verändern und ich habe Angst, die Ecke des Tresens gleich abzubrechen, so fest kralle ich mich in das Holz.

Liam drückt ein Handtuch, welches Andrew ihm gibt, auf die Wunde, welche sich kurz darauf auch schon wieder schließt. Es wäre faszinierend, das zu sehen, wenn mich das Blut nicht so reizen würde.

Andrew nimmt das Glas in die Hand und kommt damit auf mich zu. Jeden Schritt den er in meine Richtung macht, gehe ich zurück.

„Bale, danach ist es besser, glaub mir.", das hat er mir vor ein paar Minuten schonmal gesagt.
Da hat er mir erklärt, dass das Blut des Gefährten eine besondere Wirkung auf den Vampir hat. Es gibt wohl kein besseres Blut für den Vampir, weil es unglaublich schmeckt. Außerdem stärkt es wohl die Bindung zwischen den Gefährten, wenn der Vampir das Blut des anderen trinkt. Vampir-Gefährten trinken deshalb wohl für gewöhnlich in regelmäßigen Abständen voneinander. Trotzdem muss man sich noch auf anderem Wege Blut besorgen, logischerweise. Sonst schwächt man ja den Gefährten, wenn man nur von ihm trinkt, er braucht ja ebenfalls Blut.

Was aber wohl 'das Beste' am Blut des Gefährten ist, ist das es für 'neue' Vampire wunderbar geeignet ist, um nicht in einen Rausch zu verfallen. Es gibt einem schnell das Gefühl genug zu haben, trotz des unglaublichen Geschmacks.

Andrew meinte auch, dass es besser wäre, direkt von Liam zu trinken, allerdings will ich das unter keinen Umständen, weil ich keine Ahnung habe, ob ich auch noch aufhören kann, wenn ich erstmal angefangen habe.

Liam, der mittlerweile eine Hose und einen Pullover von Andrew trägt, kommt auf mich zu. „Bale, es ist alles in Ordnung. Daran ist nichts schlimm. Trink doch mal einen Schluck, dann kannst du immer noch aufhören.", aufmunternd sieht er mich an, aber ich kann seinen Worten keinen Glauben schenken.

In den Filmen klappt das alles nämlich nie so wunderbar. Meistens dreht einer durch und tötet alle im Rausch.

Ich gehe weiter nach hinten, bis ich die Wand im Rücken habe. Liam nimmt Andrew das Glas aus der Hand und kommt weiter auf mich zu.
Bei jedem weiteren Schritt, den er in meine Richtung macht, wird das Brennen in meinem Hals und das Verlangen nach Liams Blut stärker.

Andrew hält sich im Hintergrund und beobachtet die Situation. Also schon mal keine Hilfe. Ich sehe demonstrativ von Liam und dem Glas weg, woraufhin Liam leise seufzt.

Ein paar Sekunden höre ich nichts, dann spüre ich Liams Hand an meiner Wange. Er dreht meinen Kopf in seine Richtung und bevor ich wirklich reagieren kann, drückt er seine Lippen auf meine.

Irritiert erstarre ich, ehe ich leise seufze und den Kuss erwidere. Darauf hat Liam anscheinend nur gewartet, denn nun hält er meinen Kopf mit beiden Händen fest. Mal wieder irritiert will ich mich zurückziehen, als Liam seine Zunge an meine Lippen drückt.

Mein kompletter Körper spannt sich bis ans äußerste an, ich keuche bei dem Geschmack von Blut überrascht auf, was Liam nutzt um das Blut in seinen Mund in meinen zu bringen. Ich kann nicht anders als es runter zu schlucken.

Fighter BxBWhere stories live. Discover now