Kapitel 9 - Pullover

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Achtung: Langes Kapitel 😏 

Frustriert fuhr ich mir durch die Haare. Ich kam bei meinem Essay über Schutzmaßnahmen gegen Wolfsangriffe einfach nicht weiter. Es war bereits Sonntagmittag und ich hatte nicht viel mehr als zwei Seiten geschrieben, im Gegensatz zu Freitag, wo ich hochmotiviert gewesen war und bereits drei Seiten geschafft hatte.

Missmutig schloss ich mein Word-Programm, öffnete Spotify und ließ die „Top Hits Germany" Playlist laufen. Damit stand ich vom Schreibtisch auf, öffnete das große Fenster über meinem Schreibtisch und schnappte mir mein Handy.

Ich hatte einige Nachrichten, aber eine stach mir besonders ins Auge. Sie war ebenfalls von einer unbekannten Nummer, doch ich wusste direkt, wer mir geschrieben hatte. Die Nachricht war von Pascal.

Pascal: Lust auf ein Croissant und Kaffee in der Sonne?

Lächelnd laß ich sie erneut. Und wie ich Lust hatte. Ich schickte eine Nachricht zurück und hatte innerhalb einer Minute eine Antwort. Wir verabredeten uns in der Schanze und gut gelaunt machte ich mich daran ein Outfit rauszusuchen.
Da ich Sonntags keine Lust hatte mich super schick anzuziehen, und weil ich nicht wusste, ob das Treffen ein Date werden würde, entschied ich mich für eine schwarze Leggings, einem locker sitzenden Kapuzenpullover von Nike und schlüpfte in weiße Reeboks. Ich kämmte meine Haare und beschloss, dass ich mich nicht schminken würde.

Meine Haare drehte ich in einem lockeren Zopf zusammen und schob mir dann meine große Sonnenbrille ins Gesicht, bevor ich meine Wohnungstür hinter mir zu zog.

Das Wetter war wunderschön und die Sonne strahlte so sehr, dass es schon fast zu warm war für einen Pullover. Da mir noch einiges an Zeit blieb, beschloss ich zu Fuß in die Schanze zu gehen. Wenn man normal ging schaffte man den Weg in lockeren zwanzig Minuten.

Während ich übers Schulterblatt schlenderte hörte ich lautes Gelächter aus dem Florapark, das nur John und den Anderen gehören konnte. Schnell lief ich weiter, weil ich jeglichen Kontakt mit John vermeiden wollte, nachdem ich letzte Nacht erneut von ihm geträumt hatte. I

ch freute mich auf das Treffen mit Pascal. Ein normaler und bodenständiger Kerl, der keine illegalen Dinger drehte, war genau das, was ich in meinem Leben brauchte. Die Zweifel, ob ich es jedoch auch wollte, schob ich beiseite und bog in die Straße ab, in der sich das Café befand in welchem wir uns verabredet hatten.

Meine Verabredung stand bereits vor dem Café und schenkte mir ein strahlendes Lächeln, als er mich erblickte. In wenigen Schritten war ich bei ihm und zog ihn gut gelaunt in eine Umarmung.

Überrascht lachte er leise. „Da hat aber jemand gute Laune an einem Sonntag.", sagte er und lächelte mich schief an, als wir uns voneinander gelöst hatten. Peinlich berührt versuchte ich meine Röte zu verstecken.

„Das kommt davon, wenn man gut schläft und jetzt ein guter Kaffee ansteht.", antwortete ich schnell und wir betraten das Café.

Schnell einigten wir uns darauf, unseren Kaffee mitzunehmen und bei dem guten Wetter durchs Viertel zu spazieren. Während wir Seite an Seite durch die Schanze spazierten, hatten wir kaum einen Moment, in dem wir uns nicht über ein Thema unterhielten.

Ich war so sehr in unsere Unterhaltung vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, dass wir vor dem Flora Park entlang spazierten. Doch als ich völlig blindlings gegen eine Person lief und dabei fast meinen Kaffee verschüttete, fiel es mir auf.

Mein Blut gefror in meinen Adern, als ich den Blick hob und geradewegs in Johns grün-blaue Augen sah, welche mich missbilligend musterten.

„Hey Bruder!", begrüßte Pascal ihn und erlöste mich damit aus Johns Blick.

"Doch die Dunkelheit glitzerte in der Nacht" | Bonez MC | Teil 1 & 2Where stories live. Discover now