Kapitel 22 - Schlafzimmertüren

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Weiter gehts mit einem kurzen Teil. Ich wünsche euch einen schönen Freitag 🎄💕

„Meinst du nicht, dass du langsam mal genug hast?", ertönte Julians tiefe Stimme dicht an meinem Ohr. Ein kurzer Blick in mein Glas und mir wurde bewusst, dass er Recht hatte. Ich hatte gerade in kürzester Zeit mehr hinunter gekippt, als ich es sonst tun würde und das alles nur, weil ein gewisser Bonez MC mit einer hübschen Brünette an der Bar saß. Und das seit zwei Stunden. Einmal hatte er kurz hinüber geschaut, doch danach hatte er mich ignoriert.

Meine Wut begann erneut zu brodeln, als er nun die Hand die er auf ihrem Oberschenkel platziert hatte weiter nach oben rutschen ließ. Anfangs war ich wütend und traurig gewesen über sein absolutes Arschlochverhalten, doch einige Drinks später war ich nur noch wütend und am liebsten hätte ich ihm ein Glas an den Kopf geschmissen. Jonas hatte die Situation nur mit einem Kopfschütteln kommentiert. Er war wahrscheinlich genauso enttäuscht wie ich.

„Ja. Hast Recht.", antwortete ich Julian und stellte das Glas beiseite. Zufrieden lächelte er mich an und rutschte ein Stück näher an mich heran. Mir war durchaus bewusst, dass er versuchte an mir heran zu kommen, doch gerade war mir das egal.

„Wollen wir tanzen gehen?", fragte ich ihn und sah in seine funkelnden Augen. Er nickte und ich zog ihn hinter mir her auf die Tanzfläche.

Wir stürzten uns in die Menge und kaum waren wir darin verschwunden, tanzte Julian mich von hinten an und legte besitzergreifend seine Hände auf meine Hüfte. Das fühlte sich gut an. Ich ließ mich fallen und von ihm führen, während wir unsere Körper zur Musik bewegten. Nach einigen Liedern drehte er mich herum, so dass wir uns nun zu Angesicht zu Angesicht befanden. Julian zündete sich einen Joint an und nachdem er tief daran gezogen hatte, hielt er ihn mir hin. Ich zog ebenfalls, was er mit einem verheißungsvollen Glitzern in den Augen beobachtete, welches mich ganz kribbelig werden ließ. Er gefiel mir, doch ich wusste nicht, ob das am Alkohol oder meinen aufgebrachten Gefühlen lag. Doch eigentlich war mir das auch egal, denn ich wollte mich ablenken. Scheiß auf John.

Ich legte meine Hände in Julians Nacken und zog ihn dicht zu mir heran, was er mit einem selbstgefälligen Lächeln zu ließ. Er wusste, was für eine Wirkung er auf Frauen hatte, auch auf mich, und das gefiel mir. Dennoch riskierte ich einen Blick in die Richtung der Bar und sah in das wütende Gesicht von John, der zu uns herüber stierte.

Tja, wie du mir so ich dir, dachte ich und reizte mein kindisches Verhalten noch ein wenig aus, in dem ich durch meine Wimpern hindurch zu Julian hoch sah und ihm mein verführerischstes Lächeln schenkte. Ich verfehlte meine Wirkung nicht. Seine Augen wurden dunkel und seine Lippen öffneten sich einen Spalt breit. Sein Mund wirkte verdammt einladend auf mich, doch bevor ich mich dazu hinreißen lassen konnte ihn zu küssen sagte er: „Versuchst du gerade ihn mit mir eifersüchtig zu machen?"

Ertappt sah ich ihn stumm an. War das so offensichtlich gewesen? Als sich nun ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, war ich endgültig verwirrt.

„Du kannst Baui gerne dafür benutzen.", sagte er und zwinkerte mir zu.

Hatte er gerade von sich in der dritten Person gesprochen? Komischer Typ. Aber seine Art gefiel mir. Und das er damit kein Problem hatte gefiel mir umso mehr.

Er zog mich dichter zu sich heran, so dass meine Brüste an seine Brust gedrückt wurden, während seine Hände auf meinen Hintern wanderten. Ich schnappte nach Luft. Ich sah hoch in seine braunen Augen und verlor mich daran. Wie lange wir hier eng umschlungen tanzten konnte ich nicht sagen, aber meine verräterische Libido sehnte sich nach mehr. Mit Julian.

„Komm", sagte er und griff nach meiner Hand, „Lass uns abhauen." Ich folgte ihm durch die Menge, vorbei an der Bar und hinterfragte nicht einmal, was ich hier tat. Das Einzige was mir auffiel war, dass ich noch immer eines der Team Platin Outfits trug. Wow, wie asozial, dachte ich und grinste vor mich hin. Okay, ich hatte eindeutig zu viel getrunken.

"Doch die Dunkelheit glitzerte in der Nacht" | Bonez MC | Teil 1 & 2Where stories live. Discover now