Kapitel 33 - Hosenanzüge

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Weiter gehts 😏


Aufgeregt schob ich den Wagen in den großen Lastenaufzug der uns in die heiligen Hallen Ikeas bringen würde. Neben mir an der Wand lehnte ein volltätwierter größer Mann welcher seine weiße Baseballcap tief ins Gesicht gezogen hatte. Seine blaugrünen Augen blitzten unter der Cap hervor und musterten mich wohlwollend.

„Weißt du eigentlich wie heiß du bist?", fragte er plötzlich und zog mich dicht zu sich heran, um so gleich seine Lippen auf meine zu drücken. Ich erwiderte den Kuss, doch wir wurden viel zu schnell gestört, denn wir hatten das untere Stockwerk erreicht und die Türen des Aufzugs öffneten sich.

Während ich den Wagen vor mir her schob überflog ich noch einmal unsere Einkaufsliste. Ich konnte mich stundenlang in diesem Laden aufhalten, doch heute war ich mit einer Mission hier und ich wollte die Geduld meines Freundes definitiv nicht überstrapazieren. Obwohl es sicherlich witzig wäre.

Wir bahnten uns unseren Weg in die Schrankabteilung, da John große Regale brauchte für sein Arbeitszimmer, welches er bei mir einrichten würde, außerdem brauchte er einen Schreibtisch, einen Schreibtischstuhl und einiger Aufbewahrungsboxen.

„Ordner hast du noch genügend?", fragte ich nach und erwischte ihn dabei, wie er fachmännisch verschiedene Schranktüren öffnete und verglich.

Ich beobachtete ihn eine Weile, denn er war so vertieft in seine Tätigkeit, dass er nicht gemerkt hatte, dass ich ihm eine Frage gestellt hatte.

„Hm? Hast du was gefragt?", fragte er verdutzt und knallte eine der Türen lauter zu als nötig.

„Hast du noch genügend Ordner? Weil sonst könnten wir nochmal bei Staples auf der Kielerstraße ranfahren."

Argwöhnisch zog er eine Augenbraue in die Höhe, was super arrogant aussah. „Ordner? Ich habe bisher alle Zettel in Kisten geschmissen."

Stöhnend rieb ich mir das Gesicht. Das war ja mal absolut typisch für ihn und sprach dafür, dass er wohl eher nicht der größte Fan von Ordnung war. Amüsiert schob ich den Wagen weiter, bis John mich aufhielt. Er hatte sich für eine mehrteilige moderne Schrankwand entschieden, welche relativ schlicht und weiß war. Sie würde perfekt in das Arbeitszimmer passen.

Da es Mittwochvormittag war, war es nicht sonderlich voll im Ikea. Dennoch spürte ich die vielen neugierigen Blicke auf uns. Die einen erkannten Bonez, die anderen wunderten sich, was für ein Assi er war. Wie gut, dass er mein Assis war, dachte ich und lächelte in mich hinein. Das wir hier zusammen bei Ikea waren fühlte sich wunderbar normal an.

Nachdem wir alles zusammengesucht hatten was wir für die Zimmeraustattung brauchten, machten wir uns auf den Weg in die Schlafzimmerabteilung. Ich wollte gerne neue Bettwäsche und John meckerte seit Wochen über sein Kopfkissen, weil er angeblich Nackenschmerzen davon bekommen würde. Das er fast immer angekuschelt an bzw. Auf mir lag morgens hatte damit natürlich nichts zutun, nein. Während er sich ein Kopfkissen aussuchen ging machte ich heimlich einen Schnappschuss von ihm, welchen ich natürlich direkt in die WhatsApp-Gruppe schickte. Man musste den Rest der Bande selbstverständlich bei Laune halten.

Die meisten Frauen nahmen bei jedem Ikea-Besuch Kerzen mit. Ich hatte genau dieses Problem mit Bettwäsche. Natürlich landete auch dieses Mal ein Paar im Einkaufswagen.

„Die gefällt mir.", kommentierte John meine Wahl und drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange.

„Du gefällst mir.", konterte ich, packte ihn am Kragen seiner Trainingsjacke und zog ihn zu mir herunter, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Die Hoffnung, dass ich endlich einmal die Oberhand hatte wurde schnell im Keim erstickt, denn er legte seine Hand an meinen Hinterkopf und ließ die andere in meinem Kreuz liegen. Er drückte mich dicht an sich und als seine Zunge meine streifte wusste ich, dass ich den Kampf wieder einmal verloren hatte. Bei seinen Küssen würde ich einfach schwach. Viel zu schnell löste er sich von mir und ließ mich schmollend zurück.

"Doch die Dunkelheit glitzerte in der Nacht" | Bonez MC | Teil 1 & 2Where stories live. Discover now