Kapitel 28 - Nutella

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Es geht weiter 💕 

„Der Typ da", sagte Jana und deutete unauffällig in die Richtung der Bar, „schaut dich seit bestimmt 15 Minuten schon an.".

Lucies Wangen färbten sich rot und sie senkte schüchtern den Blick. An der Bar saß ein gut aussehender Mann mit dunklem Vollbart und kurzen Haaren, welcher wirklich schon eine Weile zu uns herüber sah und dabei Lucie fest im Blick hatte. Als er nun unsere Blicke bemerkte, grinste er und zwinkerte Lucie zu, was sie nur noch dunkler anlaufen ließ. Lucie war super lieb und sehr schüchtern, was wohl auch der Grund dafür war, dass sie mit 26 erst eine Beziehung hatte und ansonsten keine weiteren Erfahrungen gesammelt hatte.

„Ja, der ist schon ganz süß.", gestand sie und lächelte ihm zu. Sofort erhellte sich sein Gesicht und er zeigte auf den Hocker neben sich.

Unsicher begann Lucie auf ihrer Unterlippe zu kauen. „Na los, der wird schon nicht beißen.", sagte ich aufmunternd und drückte ihre Hand. Forschend sah sie mich an, gab sich dann jedoch einen Ruck und stand auf.

„Okay, ich schaffe das. Drückt mir die Daumen.". Damit lief sie zu dem Mann herüber und ließ sich neben ihn auf den Hocker fallen.

„Manchmal wäre ich auch gerne so lieb und unschuldig.", sagte Jana plötzlich und ich sah sie irritiert an.

Als sie meinen Gesichtsausdruck sah musste sie lachen. „Naja, dann wäre ich weniger interessant für deinen Bruder gewesen.", erklärte sie.

Oh, das hörte sich nicht gut an, dachte ich und sah sie ernst an.

„Dir ist aber schon bewusst, dass du das absolute Gegenteil von ihm bist und neben ihm eher einem Engel, als einem Menschen gleichst, oder?", fragte ich und entlockte ihr ein verträumtes Lächeln.

„Ja, schon. Dennoch bringt er mich immer wieder zur Weißglut.".

„Kann ich mir vorstellen. Er ist bestimmt doppelt so anstrengend wie ich.", sagte ich und trank einen großen Schluck meines Grauburgunders.

Ihr hohes Lachen ließ mich Grinsen. Jana war wirklich perfekt. Sie war nicht nur nett, hilfsbereit und loyal, sondern auch wunderschön und sie würde jeden Mist mit einem mitmachen, so lange man sich selber dabei treu blieb. Mein Bruder hatte wirklich Glück sie in seinem Leben zu haben.

„Wollen wir noch tanzen gehen?", fragte sie und wackelte aufgeregt mit den Augenbrauen, was absolut bescheuert aussah und mich grinsen ließ.

„Aber natürlich.". Ich hatte genügend Alkohol intus um meinen Ärger über John verdrängt zu haben. Da kam mir ein Abstecher auf den Kiez gerade Recht.

Wir bezahlten unsere Rechnung beim Kellner und gingen dann zu Lucie herüber um ihr bescheid zu geben, dass wir noch weiterziehen wollten.

„Ihr seid lieb, aber ich bleibe hier bei Ferid.", sagte sie und umarmte mich.

„Okay, dann noch viel Spaß euch beiden.", sagte ich und zwinkerte ihnen zu, was ihn breit grinsen und sie rot anlaufen ließ.

Jana hakte sich bei mir unter und so verließen wir die kleine Bar auf St.Pauli. Zu Fuß waren es nur wenige Straßen zum turbulenten Leben auf der Reeperbahn, der berüchtigten Party- und Rotlichtmeile Hamburgs. Die Angst einen der Jungs hier zu treffen verdrängte ich und auch mein Handy schaltete ich aus, weil ich keine Lust auf nervige Nachrichten hatte.

„Alles okay?", fragte Jana, auf meinen angesäuerten Gesichtsausdruck.

Schnell legte ich ein Lächeln auf. „Ja, eigentlich schon.". Ihr fragender Gesichtsausdruck ließ mich direkt weiterreden.

"Doch die Dunkelheit glitzerte in der Nacht" | Bonez MC | Teil 1 & 2Onde histórias criam vida. Descubra agora