Kapitel 18

2.3K 60 2
                                    

Nach 3 einhalb Stunden Fahrt bin ich wieder in Berlin. Es ist mittlerweile 22 Uhr. Im Wohnzimmer läuft der Fernseher und meine Eltern liegen auf der Couch. Ich erzähle ihnen alles und auch wenn sie beide etwas überrascht sind freuen sie sich dennoch sehr für mich. Meine Mutter läuft direkt in die Küche eine Flasche Sekt holen und wir stoßen auf meinen neuen Job und mein neues Zuhause an.

Als ich im Bett liege, lasse ich den Tag noch einmal Revue passieren und eine wohlige Zufriedenheit breitet sich in mir aus. Mein Neustart hat perfekt funktioniert, noch besser als ich zu träumen gewagt hätte und ich brauche dafür ganz sicher keinen Mann an meiner Seite. Keinen Mann, keinen Lars... Lars schiebt sich langsam in mein Bewusstsein. Wie er wohl mit der Trennung umgeht? Wir haben uns jetzt seitdem er hier war weder gesehen noch geschrieben. Wahrscheinlich ist er in unsere Wohnung gezogen... Die Gedanken an ihn schmerzen noch immer. Aber zu dem Schmerz gesellt sich etwas Neues, Aufregendes. Ich wusste mein gesamtes Leben lang wo die Reise hingeht, hatte immer einen Plan und habe mich immer nach anderen gerichtet. Jetzt bin ich dran die Entscheidungen zu treffen und das fühlt sich verdammt gut an.

Mein Handy vibriert. Ich sehe nach wer mir schreibt. Es ist Wincent.
„Hey hier ist Wincent. Ich hoffe du bist gut zuhause angekommen. Ich freue mich schon auf unsere Stadttour, vergiss nicht wir haben den 30.10 ausgemacht."
„Natürlich vergesse ich das nicht‼ Ist schon notiert :) Ja ich liege schon in meinem Bett und werde jetzt auch schlafen gehen. Gute Nacht <3"
„Na dann, schlaf schön <3"

Am nächsten Tag planen mein Vater und ich den Umzug. Eigentlich ist ja schon alles in Kisten verstaut, nur meine Möbel müssen noch auseinander gebaut werden. Heute ist Samstag. Da mein Vater die ganze Woche arbeiten muss, mieten wir für das nächste Wochenende einen Umzugswagen. Wir wollen nächsten Samstag all meine Sachen ins Haus bringen und dann noch gemeinsam zu Ikea in Kiel fahren und ein paar Dinge kaufen die fehlen, wie eine Couch, Geschirr und anderen Kleinkram. Meine Eltern wollen dann wieder nachhause fahren und das Wochenende danach noch einmal kommen und mir helfen, sodass alles fertig ist, bevor ich anfange zu arbeiten.

Mein Bruder hat sogar angeboten mit seinem besten Freund Leon mein Auto hochzufahren. Dann können die beiden bei mir übernachten und mir noch das restliche Wochenende helfen die Möbel aufzubauen.

Die nächste Woche vergeht wie im Flug und ich fiebere dem Umzug entgegen. Meine Kisten sind schon Donnerstag alle gepackt. Meine Regale und Kommoden sind auch schon auseinandergenommen. Am Samstag geht es dann endlich los. Um sieben Uhr klingelt es bereits an der Tür und Leon steht im Türrahmen als ich öffne. Er und mein Bruder kennen sich bereits seit 18 Jahren, daher ist er fast wie ein zweiter Bruder für mich. Ich schließe ihn in eine Umarmung und dann machen wir uns an die Arbeit.

Wir hatten doch Pläne | wincent weissWhere stories live. Discover now