Kapitel 25

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Ich schließe die Haustür auf und schalte das Licht an. Wir ziehen Jacken und Schuhe aus. Ich gehe ins Schlafzimmer und nehme vom Bett die zweite Decke und das zweite Kopfkissen mit. Wincent steht unschlüssig im Flur und blickt sich um. „Es ist wirklich schön hier" stellt er fest, als wir ins Wohnzimmer gehen. Ich ziehe für ihn die Couch aus und lege das Bettzeug darauf. „Wenn du magst kannst du auch die Jalousie runtermachen, dann wirst du morgen nicht so früh geweckt" sage ich zu ihm und zeige ihm dann das Bad. „Ist es okay wenn ich noch schnell duschen gehe?" fragt er schüchtern. „Na klar" antworte ich und lege ihm ein Handtuch bereit. Dann gehe ich zurück ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Ich höre das Plätschern der Duschen und genieße das Gefühl nicht ganz alleine im Haus zu sein.

Fertig umgezogen sitze ich in einem weiten Tshirt und einer kurzen Schlafhose auf dem Bett und scrolle noch ein wenig durch Instagram. Meine Tür steht offen und das Licht vom Flur fällt hinein. Dann höre ich wie sich die Badezimmertür öffnet und hebe den Blick. Wincent tritt durch die Tür, lediglich mit einem Handtuch bekleidet, und geht weiter ins Wohnzimmer. Mit diesem Anblick hätte ich nicht gerechnet. Ich atme einmal tief durch, um mich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Im Bad schminke ich mich schnell ab und gehe dann ins Bett.

Ich liege so, dass ich aus dem Fenster sehen kann und genieße den Anblick der Sterne. Plötzlich vibriert mein Handy auf dem Nachttisch. Ein Anruf. „Na du" höre ich eine grinsende Stimme durch den Hörer. „Wincent" sage ich lachend, „warum zur Hölle rufst du an? Du liegst doch nur ein Zimmer weiter." Er erwidert das Lachen und ich schüttele grinsend den Kopf. „Naja ich bin zwar neben an aber trotzdem alleine hier und irgendwie habe ich mich daran gewöhnt mit deiner Stimme im Ohr einzuschlafen" sagt er. „Dann komm doch lieber rüber, anstatt anzurufen" erwidere ich. Und bin mir nicht ganz sicher, ob der Alkohol aus mir spricht oder die Einsamkeit.

Keine 30 Sekunden später öffnet sich die Tür und Wincent kommt, in Tshirt und Boxershorts mit seiner Decke auf dem Arm, in mein Schlafzimmer. Er sieht mich fragend an und ich deute auf die freie Seite neben mir im Bett. Ohne zu zögern legt er sich neben mich, deutlich näher als ich erwartet hätte. Er öffnet seine Arme und sieht mich fragend an. „Du hast doch gesagt dir fehlt jemand zum Kuscheln" lacht er mich unschuldig an. Was soll ich dazu noch sagen? Also kuschle ich mich an ihn und bin überwältigt von dem Gefühl der Geborgenheit. Er schließt seine Arme fest um mich und zieht mich an sich. So liegen wir da und reden noch ein wenig, bis ich an seinem ruhigen gleichmäßigen Atem merke, dass er eingeschlafen ist. Meinen Kopf an seine Brust gelehnt, schlafe auch ich ein.


Wir hatten doch Pläne | wincent weissWhere stories live. Discover now