Kapitel 20

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Am nächsten Morgen öffne ich verschlafen die Augen und brauche ein paar Sekunden, um mich zu erinnern wo ich bin. Ich liege in meinem eigenen Bett in meinem neuen Haus. Ich strecke mich noch einmal und genieße die Sonnenstrahlen, die mir durch das Fenster ins Gesicht fallen. Ich nehme mein Handy in die Hand und öffne die Bildschirmsperre. Es ist 8:12 Uhr. Eine Nachricht von meiner Mama und eine von Franzi, die beide wissen wollen wie die erste Nacht im Haus war. Ich antworte ihnen schnell, dann ziehe ich mir eine Jogginghose und einen Hoodie über mein Schlafshirt an. Ich tapse leise in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Durch die geschlossene Flügeltür höre ich die Jungs noch schnarchen, also beschließe ich Brötchen holen zugehen. Ich nehme mir meine Kopfhörer und den Kaffee in einem Thermosbecher mit.

Ich trete auf die Straße und es ist deutlich kälter als ich dachte. Ich hole mir noch einen Schal von der Garderobe und mache mich dann auf den Weg zum Marktplatz. Dort sind eine Bäckerei und daneben ein Supermarkt. Da heute Sonntag ist bringt mir der Supermarkt leider nichts, aber ich habe von Zuhause ein paar Dinge fürs Frühstück und eine Packung Miracoli für heute Abend mitgenommen. In der Bäckerei erwartet mich eine freudestrahlende Dagmar hinter der Theke. „Sarah, das ist ja eine Freude am frühen Morgen" begrüßt sie mich. Ich erzähle ihr von meinem Einzug und von meinen Helfern. „Na dann braucht ihr natürlich eine ordentliche Stärkung, damit es heute gut weiter geht" zwinkert sie mir zu und legt noch drei Schokocroissants in die Tüte zu den Brötchen.

Ich sehe auf dem Tresen einen Flyer liegen und betrachte ihn interessiert. „Das ist wirklich toll" beteuert Dagmar, „das ist ein kleines Konzert hier auf dem Marktplatz, das jedes Jahr hier stattfindet am 30.10. Am nächsten Tag haben ja alle frei und daher wird das meistens eine sehr schöne Feier. Wenn du magst komm doch mit mir und Sina, meiner Tochter, mit. Dann lernst du direkt noch ein paar Leute hier im Dorf kennen." „Oh sehr gerne" nehme ich das Angebot an und bezahle die Brötchen.

Zurück im Haus decke ich den Tisch und bereite alles für unser kleines Frühstück vor. Vorsichtig öffne ich die Tür zum Wohnzimmer und wecke die beiden Jungs vorsichtig. Leon verschwindet direkt im Bad und Fynn dreht sich nochmal um und grummelt etwas Unverständliches vor sich hin. Da ich den beiden die Zeit geben will, die sie brauchen setze ich mich mit meiner Kaffeetasse in den Stuhl auf der Terrasse. Ich lasse meinen Blick durch den Garten schweifen und kann gar nicht glauben, dass das alles jetzt mir gehört. Ich werde nächstes Frühjahr auf jeden Fall Gemüse anpflanzen, nehme ich mir fest vor.

Wir hatten doch Pläne | wincent weissWhere stories live. Discover now