Kapitel 26

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Ich werde durch die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt. Ich öffne die Augen und kann aus dem Fenster sehen. Es muss schon fast Mittag sein, sagt mir mein Gefühl. Also drehe ich mich auf die andere Seite, um auf meinem Handy nach der Uhrzeit zu sehen. Doch wirklich weit komme ich nicht. Jetzt erst merke ich, dass ich nicht alleine bin und blicke in das Gesicht von einem grinsenden Wincent. Er sitzt mit einer Tasse Kaffee in der Hand im Bett und reicht mir so gleich eine zweite, die auf dem Nachttisch stand. Ich richte mich auf und erinnere mich wieder an die letzte Nacht. Jetzt steht auch mir ein Grinsen ins Gesicht geschrieben.

„Schock überwunden?" fragt Wincent lachend. Ich nehme ihm den Kaffee aus der Hand und lehne mich neben ihm an den Kopfteil des Bettes. „Nur etwas überrascht" gebe ich ehrlich zu. „Ich wollte dich nicht wecken, aber ich brauchte dringend einen Kaffee" sagt er entschuldigend. „Ich habe nicht mal mitbekommen, dass du aufgestanden bist" sage ich und genieße den ersten Schluck aus der großen Tasse. „Du schläfst wirklich wie ein Stein" zieht er mich auf und wir beide lachen.

„Hast du Hunger?" frage ich ihn im Aufstehen. „Klar, immer" lacht er und ich gehe in die Küche. 10 Minuten später stehe ich mit zwei Tellern voller Rührei und Toast wieder in der Tür. „Traumfrau!" strahlt Wincent mich an und nimmt mir die Teller ab, damit ich wieder unter die Decke krabbeln kann. So sitzen wir da, essen und reden einfach nur mit einander.

Wir wollen gerade einen Film starten, da klingelt plötzlich ein Handy auf dem Nachttisch. Wincent sieht nach und mich dann entschuldigend an. Er hebt ab. Ich nicke ihm nur zu und räume die Teller in die Küche, damit er ungestört telefonieren kann. Wenig später steht er hinter mir in der Tür. „Erschreck mich doch nicht immer so!" „Sorry" murmelt er, „Ich muss langsam nachhause. Meine Mum und Shay waren ganz schön sauer, dass sie den ganzen Vormittag nichts von mir gehört haben und nicht wussten wo ich war." „Hey schon okay. Ist doch verständlich, dass sie sich Sorgen machen, wenn du über Nacht einfach weg bist und sie dich nicht erreichen." „Ja klar, aber ich bin 26! Da muss ich eigentlich nicht mehr meiner Mama Bescheid sagen wo ich bin" sagt er nun wütender. „Sie meinen es doch sicherlich nur gut" versuche ich ihn zu beschwichtigen. „Ja du hast ja recht. Dann ziehe ich mich mal an und mache mich auf den Weg" sagt er widerwillig.

Ich räume weiter die Küche auf, während Wincent sich fertigmacht. „Sarah?" ruft er aus dem Bad. „Ja?" antworte ich und gehe zu ihm. Im Flur kommt er mir entgegen, „Tut mir leid, dass ich jetzt so abrupt aufbreche. Wir holen das mit dem Film auf jeden Fall nach!" Wincent umarmt mich schnell, bevor er sich die Schuhe anzieht. „Ich hole dich nachher um 20 Uhr ab und denk an die schwarzen Klamotten" erinnert er mich an heute Abend. Dann richtet er sich auf und steht einfach nur unschlüssig vor mir. Ich durchbreche die Situation, indem ich ihn umarme. „Mach dir keine Gedanken wegen mir, ich bin dir nicht böse. Und ich freue mich auf heute Abend" lächle ich ihn an. Er wirkt deutlich erleichtert und schließt seine Arme noch fester um mich. Ich spüre einen zarten Kuss auf meinem Haaransatz, dann ist Wincent auch schon aus der Tür hinaus verschwunden.

Wir hatten doch Pläne | wincent weissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt