Kapitel 11 || Der Kuss des Lügners

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"Du bist also ein Büttinghaus?" fragte ich Markus überrascht. Es war etwas Zeit vergangen, seit wir seine Familienmitglieder getroffen hatten. "Nein- Ja, ach keine Ahnung. Blutsverwand bin ich nicht wirklich. Also doch, ich bin mit ihnen verwandt, aber ich habe kein Blut eines Büttinghauses. Stephan ist mein Halbbruder, auch wenn ich wünschte, dass es nicht so wäre." Ich nickte. Diesen Idioten hätte ich auch nicht gerne in meinem Stammbaum verzeichnet. Markus griff nach einem Krug und lief zu einem Fass. Dort angekommen füllte er sich eine rote Flüssigkeit hinein. Anschließend kam er zu mir zurück. "Was ist das?" wollte ich wissen. "Wein. Ihr habt äußerst viel von dem Zeug. Ich habe so etwas erst einmal getrunken." Ich nickte. Für den Wein war war unser Königreich bekannt.

So überredete Markus mich alle Sorten des Getränkes zu kosten und anschließend zu bewerten. Am Anfang ging es noch relativ gut und die Verkostung war, zummindest für unsere Verhältnisse, seriös. Je mehr Alkohol jedoch in unser Blut kam, desto verrückter wurden auch die Kategorien und Aussagen. Wir teilten ein, wie man den Wein zu trinken hatte und für wen er bestimmt war. Versuchend sich möglichst zielgetreu zu verhalten, kippten wir uns einen Becher nach dem Anderen in den Rachen. Lange waren wir beschäftigt, nicht nur weil das gehen, nachfüllen und runterkippen mit jedem Schluck schwerer wurde. Unser Hof besaß einfach viel zu viele Weinsorten.

Als wir dann fast alle durch hatten, hatten wir keine Lust mehr. Stockbesoffen torkelten wir zu unserem Platz unter der Weide. "Ich... schwindelig..."  nuschelte ich und lehnte mich an den Baum an. Erschöpft schloss ich dir Augen. "Naaa Patriiick? So müüüde?" lallte Markus und stolperte offenbar ein paar Schritte zu mir. Ich fühlte plötzlich seinen heißen Atem an meinem Ohr. "Mach mich doch wach..." murmelte ich verschlafen. Die Zeit, die es gebraucht hatte, um meine Worte in Manuels verbebelten Hirn ankommen zu lassen später spürte ich etwas weiches auf meinen Lippen. Es war der Mund des Braunhaarigens. Er küsste mich. Im normal Zustand hätze ich ihn sofort weg gestoßen und ihm erzählt, wie schlimm und unangemessen sein Verhalten doch wäre, doch so erwiederte ich. Die eine Hand des Größeren fand meine Taille, die Andere ihren weg zum Baumstamm. Auch blieb nicht wie ein Brett stehen. Ich krallte mich in seinen Rücken und Haare und zog ihn so nah wie möglich an meinen Körper. Wir küssten uns, wie ich noch nie ein Mädchen geküsst hatte. Wild und leidenschaftlich. Es war wunderbar. "Markus...", flüsterte ich, offenbar war mein Verstand nicht vollkommen abgedreht worden. "Warum nennst du mich Markus? Ich heiße doch Manuel." der junge Mann löste sich von mir und sah mich verwirrt an. "Was?" nun legte auch ich meinen Kopf schief. "D-du heißt Manuel? Wie konntest du so schnell deinen Namen ändern?" Mein betrunkenes Gehirn hatte die Tatsache, dass er mich die gesamte Zeit lang angelogen hat noch nicht ganz erfasst. Als ich es dann jedoch verstand, schubste ich den Grünäugigen von mir weg. "Du Lügner! Warum? Ich hab dir vertraut, du Bastard!"

Ein Extrakapitel, da ich dem Wunsch von Buecherwurm_2004 nicht standhalten konnt xD

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