Kapitel 51 || Verzweiflung

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Maurice sah mich lange und eindringlich an und legte überlegend die Stirn in Falten. Letztlich schien er sich dafür entschlossen zu haben auf die Aussage des Hexers einzugehen und die meine zu ignorieren.

"Mir wäre es lieber euch in unserem Land zu wissen,", sprach er vorsichtig, "doch wärt ihr möglicherweise außerhalb unserer Grenzen sicherer." Zustimmend nickte Michael, seinen triumphierenden Blick von Manuel abwendend. "Ich denke, es würde definitiv von Vorteil sein, wenn ihr in Voela wärt. Die coryianischen Soldaten dürfen euch nicht bis dorthin verfolgen und Voela wird die Suche wohl kaum weiterführen. Jedermann weiß, dass sie nicht viel Wert auf Gold legen, da sie sich gut selbst versorgen können." Ich brummte mit undefinierbarer Meinung. Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich wurde den Hintergedanken, dass der Blauäugige uns nicht in dem Land haben wollte, weil er Angst um Maurice hatte, nicht los. Vermutlich, da es definitiv nicht unbegründet war. Ein tiefes Seufzen befreite sich aus den Fängen meiner Brust. "Was ist los, Liebster?" fragte Manuel sofort. Er beugte sich leicht zu mir und sah mich liebevoll an. Schulterzuckend betrachtete ich das Grün seiner Iris, in der sich die flackernden Flammen des Kerzenlichtes widerspiegelten. "Es ist einfach alles so kompliziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir es schaffen ist so viel geringer, als die, dass die Flucht scheitert. Und ich möchte euch beide", kurz sah ich zu meinem Bruder, "nicht zurücklassen." Verstehend nickte der Braunhaarige und umfasste meine Hände sanft mit den seinen. "Natürlich ist es schwer für dich, das ist vollkommen normal, aber wir müssen es zumindest versuchen. Sonst bringt dein Vater mich um und das Letzte, was ich von dir sehe ist, wie du Hand in Hand mit deiner Gemahlin meinen Galgen betrachtest." 

Mein Kopf sackte gegen seine Schulter. Ich wollte das nicht, warum musste das Leben nur so verdammt kompliziert sein? 

"Es ist schon spät, vielleicht sollten wir alle zu Bett gehen und eine Nacht darüber schlafen?" schlug der Blonde schließlich vor. Nickend erhob sich Michael. "Wie wäre es, wenn wir morgen einen Ausritt machen? Vielleicht verschafft uns die frische Luft etwas Klarheit in den Gedanken." Er erhielt von allen eine Zustimmung, dann stand auch Manuel auf und zerrte mich somit ebenfalls auf die Beine. "Schlaft gut." flüsterte ich, die Anderen erwiderten diesen Wunsch. Dann brachte mein Freund mich aus dem Zimmer heraus. 

Als ich im Bett lag, konnte ich jedoch nicht mehr einschlafen. Müde war ich immer noch, ja, aber die negativen Gedanken schienen mich von innen aufzufressen. Unruhig wälzte ich mich von einer Seite auf die Andere. Wenn wir es nicht schaffen würden zu fliehen, würden sie Manuel töten und ich müsste zusehen, dann heiraten, eine Frau, die ich nicht lieben könnte, weil mein Herz für immer an ihm hängen würde. Ich müsste mit ihr Kinder bekommen, ihr meine Zuneigung vorgaukeln.

Plötzlich schien es, als wäre die Flucht unmöglich. Mit einem Ruck drehte ich mich zu dem Größeren um, krallte mich von verzweifelten Schluchzen geschüttelt in sein Hemd. "Mensch Patrick, was ist denn?" fragte er leicht genervt, doch als er meinen Zustand bemerkte, wurde seine Stimme sanft. "Ich will nicht, dass du stirbst." schniefte ich. "Wie kommst du nur auf so was? Ich lebe doch. Mich wirst du so schnell nicht los.", flüsterte er und strich mir sanft durch das Haar, "Versprochen."


Halloo, da bin ich wieder.
Wie manche von euch schon mitbekommen haben, ist am Freitag eine neue Geschichte online gekommen. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne mal vorbei gucken :3
Dann passiert das Gleiche nochmal am Montag, nur das ich die Stroy nicht alleine geschrieben habe/schreibe sondern gemeinsam mit IzyMoonlight.
Tut mir leid, falls ich euch zu Tode gelangweilt habe, weil ich das jetzt schon zum dritten mal oder so sage xD

Des Hexers Herz ° KürbistumorWhere stories live. Discover now