Kapitel 39 || Erwachen

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Panisch riss meine Augen auf, mein Herz raste, während sich mein Brustkorb viel zu schnell auf und ab bewegte. Neben meinem Bett standen Maurice, Michael, meine Mutter und ein Mann, den ich nur vom Sehen kannte, an seinen Namen oder gar seine Berufung konnte ich mich nicht erinnern. Doch warum waren sie hier, in meinem Gemach? Und weshalb rissen sie ihre Münder auf, wie es Fische taten, doch sprachen keinen Ton? Langsam wurde mir schwindelig, das Bild versank in einem Schwarz, doch dafür erklangen Töne, Stimmen. Die panischen Laute Maurices, Michael, der versuchte ihn zu beruhigen, meine Mutter, die hektisch auf den Mann einredete und eine mir unbekannte Stimme, welche vermutlich zu dem Braunhaarigen gehörte. Dann spürte ich eine Hand, die an meiner Schulter rüttelte. "Patrick? Patrick, so sprich doch mit uns." Es war mein Bruder, der mir diese Worte ängstlich in mein Ohr hauchte. Ich blinzelte, öffnete meinen Mund, versucht Worte hervor zu bringen, doch bis auf einem heiseren Krächzen kam nichts heraus. "Braust du etwas zu trinken? Oh Patrick, wie geht es dir?" wollte Maurice wissen, immer noch nicht von meiner Schulter ablassend. Ich nickte jedoch nur. Meine Mutter rief eine Schwester zu sich und befahl ihr ein Glas Wasser zu bringen. Die Brünette nickte schnell und wuselte mit demütig gesenkten um die Ecke. Nicht allzu viel später kam sie und gab mir das Getränk in die Hand, woraufhin ich sie kurz anlächelte und dann mit großen Schlucken das kühle Wasser herunterstürzte. 

"Was ist geschehen?" erkundigte ich mich, ohne auf die Fragen der Anderen einzugehen. "Fünf Soldaten, die Vater ausgesendet hatte, da du nicht aufzufinden warst, fanden dich am Ufer der Dalymee, scheinbar schlafend.", meinte Maurice und sah auf den Boden, als hätte er Angst vor meiner Reaktion, die auf das Kommende folgen würde, "Doch warst du nicht alleine, man fand Manuel an deiner Seite, über dich gebeugt, die Mordlust hätte in seinen Augen gefunkelt und er wäre bereit gewesen dich jeden Moment umzubringen, so die Männer." "Nein.", ich schüttelte den Kopf, "Nein, das würde Manuel niemals übers Herz bringen." Der Blick der Königin verhärtete sich. "Es gibt genügend Beweise. Sieh es endlich ein, Patrick, schalte die Gefühle aus und den Kopf ein. Ich hätte nie gedacht, dass ich Heinrich in diesem Punkt einmal Recht zusprechen würde, doch nun ist diese Zeit definitiv gekommen. Ein Hexer ist nicht gut für dich. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er ein Mann ist." Der Hass in mir brodelte über den kleinen Topf hinaus. "Es ist nichts verwerflich daran einen Mann zu lieben." brüllte ich und schwang meine Beine aus dem Bett. Es war mir egal, wie instabil mein Zustand war, ich wollte weg. "Bleib, das ist nicht gut für dich. Patrick!" Die helle Stimme Maurices klang eine Weile lang in meinem Kopf nach, doch brachte sie mich nicht zur Besinnung. Manuel war das nicht. Dieses Mal steckte hinter dieser Aussage tatsächlich mehr, als meine Sturheit. Ich wusste es einfach, wenn auch nicht woher. Wovon ich jedoch keine Ahnung hatte, war wo der Grünäugige nun war und was mein Vater mit ihm angestellt hatte.

Des Hexers Herz ° KürbistumorKde žijí příběhy. Začni objevovat