Kapitel 28 || Gefunden

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Weit war ich nicht gekommen, als sie mich bemerkten, vielleicht eine entspannte Stunde weg von Djago. Ich hatte die Gruppe von Reitern zwar im Augenwinkel gesehen, wirklich für sie interessiert hatte mich jedoch nicht. Was für ein verheerender Fehler.

Hinter meinem Rücken zeigte einer der vier mit dem Finger auf mich, sofort trieben sie ihre Rösser an. Vorsichtig, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, ließ der offensichtliche Anführer den mit der Braunen Stute, der auf mich zeigte, vor reiten. Sie waren die Leichtesten, deren Schritte am wenigsten auffallen würden. Dieser musterte mein Gesicht, hielt sich links hinter, ohne das ich seine Anwesenheit realisierte, mir und verlangsamte nach nicht einmal einer Minute, um seinem Vorgesetzten seine Erkenntnis zu berichten.

Die Männer hielten sich mit gutem Abstand hinter mir, bis ich beschloss mir und meinem Pferd eine Pause zu gönnen. Ich machte Dorchadas an einem dünnen Baumstamm fest und holte aus den Satteltaschen zwei Äpfel und etwas Heu. Ich müsste bald einen Fluss finden. Nachdem ich meinen Rappen versorgt hatte, ließ mich mit etwas Essen und Wasser auf den moosbedeckten Boden sinken. Zu spät entdeckte ich die vier Reiter. Normalerweise hätten sie mich nicht weiter stören müssen, doch jeder von ihnen trug ein Schwert, in dessen ledernen Griff das Wappentier des Königs, ein brüllender Löwe, geprägt war.

Versucht mir meine Unruhe nicht anmerken zu lassen, erhob ich mich, um schnell wieder aufbrechen zu können. Allerdings hatten die Vier etwas anderes im Sinn. Der Anführer, ein großgewachsener, schwarzhaariger Mann, trat vor mich. "Sie sind eingeladen uns zu begleiteten, wir sind auf dem Weg zur Burg." die Stimme des Grauäugigen war tief und bedrohlich. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. "Ich danke vielmals, aber ich muss in die andere Richtung. Mein Ziel ist Kalpa." Kalpa war die tarkjanische Hauptstadt, zwischen Coryia und Tarkja herrschte eine eisige Kälte, die auf einem Jahrhundert alten Familienstreit beruhte. Frederik Tarkja hatte Samira Tarkja, die Tochter von König Lucius und Dorothea von Coryia, gehängt, da sie ihm keine Kinder geboren hatte. Dieser Hass hatte sich selbst nach vier Generationen nicht verflüchtigt.

Man konnte deutlich sehen, wie sich eine Zornesfalte auf der Stirn des Größeren bildete. "Was willst du schon in Tarkja?" Ich beschloss, dass es besser wäre ihn nicht noch stärker zur verärgern und blieb somit still. "Komm mit uns." "Nein. Ich reise lieber allein." Mein Gegenüber wechselte einen Blick mit seinen Männern, dann trat er näher zu mir, während seine Leute meine Fluchtwege abschnitten. "Begleite uns, Prinz Patrick oder deinem Hexer werden schlechte Zeiten blühen." er hatte sich gebeugt, so dass wir auf Augenhöhe waren. Nervös zuckten meine Augen von einer Seite zur Anderen. Die Foltereinheiten waren alles andere als angenehm, eine Sache mit der sich mein Vater brüstete. "G- gut. Ich komme mit euch." Ein fieses Grinsen zog sich über die Lippen des Dunkelhaarigen. "Super"

Sie zwangen mich beinah auf mein Pferd, so schnell wie möglich wollten sie das Schloss erreichen. Auf meine Bitte einen Wasserstelle zu suchen reagierten sie zwar genervt, taten es aber, da sie nicht am Tod eines der wertvollsten Pferde des Landes verantwortlich sein.

Des Hexers Herz ° KürbistumorDonde viven las historias. Descúbrelo ahora