Kapitel 13

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Durch eine angenehme Wärme, die sich auf meinem Gesicht ausbreitet, werde ich sanft geweckt. Ich blinzle vorsichtig, da mich die Sonnenstrahlen blenden. Es ist Samstag, wie herrlich. Ein Moment vergeht, ehe meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt haben. Zu meinem Erstaunen betritt Dad gutgelaunt mein Zimmer und fordert mich mit einer Geste auf endlich aufzustehen.

»Guten Morgen Prinzessin. Na bist du bereit dein Geburtstagsgeschenk kaufen zu gehen?« Er schenkt mir ein Lächeln.

»Mein Geburtstag ist doch erst in einer Woche.« Ich ziehe meine Augenbrauen hoch und sehe Dad verdutzt an. Doch er wirft seinen Kopf zurück und lacht laut auf.

»Das Beste kommt diesmal nicht zum Schluß, sondern als Erstes.«

Nachdem wir auf den Hof eines ortsansässigen Autohändlers einbiegen, wird mit sofort klar, dass es endlich soweit ist. Ich bekomme mein eigenes Auto.

Wir steigen aus und kurze Zeit später taucht ein junger Verkäufer, vermutlich Anfang Dreißig, auf. Trotz dieser unerträglichen Temperaturen heute, trägt er einen schwarzen Anzug und zeigt uns sein schönstes Zahnpastalächeln.

»Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, beginnt er, indem er zuerst Dads und danach meine Hand schüttelt.

»Wir suchen einen Wagen für diese junge Dame«, antwortet Dad und zwinkert mir zu.

Obwohl der Verkäufer Dad zu den neuen Kleinwagen führt, wird meine Aufmerksamkeit von einem weiß, grünen Pickup angezogen. Das Dach sowie die Motorhaube strahlen in einem hellen Giftgrün, während der Rest des SUVs in weiß gehalten ist. Ich betrachte das Verkaufsschild, auf welchem Chevrolet Silverado, Baujahr 1995, steht. Dieser Wagen hat seine besten Jahren schon hinter sich, doch er ist einfach perfekt.

Nachdem ich bestimmt schon zehn Minuten dieses Auto bestaune, tauchen Dad und der Verkäufer wieder auf.

»Gefällt dir der Wagen?«, hakt Dad nach und betrachtet skeptisch den schon in die Jahre gekommenen Geländewagen.

Ich nicke und öffne die Fahrertüre, um das Innere unter die Lupe zu nehmen.

Um mein Interesse weiter zu bestärken, beginnt der Verkäufer seine auswendig gelernten Informationen souverän wiederzugeben.

»Der Wagen ist optisch und technisch gesehen in einem, seinem Alter entsprechend, gutem Zustand.«

Während Dad die Motorhaube öffnet, um den Motor auf eventuelle Schäden zu überprüfen, gesellt sich der Verkäufer zu ihm um hinzuzufügen.

»Der Motor und das Getriebe laufen einwandfrei und zudem wurden die Bremsbeläge sowie Scheiben gewechselt.«

In der Zwischenzeit habe ich mich dem Interieur gewidmet. Das Cockpit besitzt zwar kaum Schnick Schnack, aber immerhin gibt es ein funktionierendes Radio. Die grauen Stoffsitze sind teilweise stark abgenutzt, was mich aber nicht im Geringsten stört. Bequem sind sie und das ist wichtig.

Auch der leichte Rostansatz am linken Kotflügel beeinflusst meine Begeisterung für diesen Wagen nicht.

»Der Chevrolet wurde auch regelmäßig durchgecheckt, sodass keine größeren Reperaturen anstehen«, versucht der Verkäufer meine Kauflust zu bestärken.

Anscheinend ist dieses Argument ausschlaggebend für Dad, da er einhakt: »Was soll der Pickup denn kosten?«

Der Verkäufer wirft noch einen Blick auf das Verkaufsschild. «4000 Dollar.«  Dad überlegt, während er sich nachdenklich am Kinn kratzt.

»Für 3500 nehmen wir ihn sofort mit.» Dad streckt dem Verkäufer seine Hand entgegen, woraufhin dieser das Angebot akzeptiert.

Während wir im Büro sitzen und Dad alle Formalitäten durchliest und ausfüllt, begutachte ich den Fahrzeugbrief. Ich bin nun die fünfte Fahrzeughalterin. Ich inspiziere die Aufstellung aller Vorbesitzer bis meine Augen überrascht in der letzten Zeile haften bleiben.

Klara Miller steht in kleinen Druckbuchstaben aufgelistet. Ich schaue verwirrt zu Dad, der mittlerweile dabei ist den Kaufvertrag zu unterzeichnen.

Ich wusste gar nicht, dass dieser Wagen Aidens Mutter gehörte.

Nach genauerem Betrachten waren es auch lediglich 3 Monate, die der Pickup auf sie zugelassen war. Merkwürdig, ein Auto nur für so einen kurzen Zeitraum zu fahren.

Aiden - gefährliche LiebeWhere stories live. Discover now