⁰⁶ ▪︎yoongi▪︎

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Nachdenklich sitze ich an meinem Schreibtisch und blättere durch Yoongis Schulakte.

Vor ein paar Monaten von Daegu hierher gezogen, doch sonst keine Auffälligkeiten.

Gedankenverloren kaue ich auf der Spitze meines Stiftes herum, bis ein zartes Klopfen an der Tür meine Aufmerksamkeit erregt.

"Herein", rufe ich und die Tür öffnet sich einen kleinen Spalt.

Ich stehe auf um den Schüler entgegenzukommen, der es mittlerweile geschafft hat, die Tür ganz zu öffnen.

Ein routiniertes sanftes Lächeln legt sich professionell auf meine Lippen.

Als der Schüler seinen Kopf hebt und mir sein atemberaubendes Gesicht zeigt, entgleisen mir kurz meine Gesichtszüge, doch ich fange mich schnell wieder.

"Komm doch rein, wie kann ich dir helfen?", sanft schiebe ich den Schüler am Rücken ganz in den Raum und schließe dann die Tür hinter ihm. Er zuckt bei der Berührung leicht auf.

"Mr.Kim hat mich hierher geschickt", flüstert der Kleine beinahe.

Seine gesamte Statur wirkt zusammengekauert und ängstlich.

"Dann musst du Yoongi sein, richtig? Setz dich doch auf die Couch", lächle ich ihn an und bekomme von ihm ein kleines Nicken zurück.

Unauffällig mustere ich den Jungen.

Er ist relativ klein und sehr schmal. Die dünnen Beine, die in seiner Skinny Jeans stecken und sein Hoodie, welcher ihm viel zu groß ist, bilden einen starken Kontrast. Seine Ärmel gehen fast bis über seine gesamte Handfläche.

Aufmunternd und lieb schaue ich ihn an. "Also, mein Name ist Jeon Jungkook. Du kannst mich Jungkook nennen und auch gerne duzen. Alles was du mir erzählst bleibt unter uns und ich versuche dir so gut wie es mir möglich ist zu helfen."

Wieder ein kleines Nicken.

Überlegend schaue ich ihn an, bevor ich ebenfalls leicht nicke.

"Also Yoongi, wie ich gehört habe, bist du mit deinen Eltern vor ein paar Monaten hierher gezogen. Wie ist denn dein Verhältnis zu deinen Eltern? Warst du traurig wegen des Umzugs?", beginne ich seicht mit meinen Fragen.

"Gut und nein", spricht er leise.

Ich nicke.

"Und mit deinen Klassenkameraden, verstehst du dich gut mit ihnen?"

Er nickt.

"Ach ja?"

Er nickt wieder.

Interessiert schlage ich meine Beine übereinander und lehne mich in meinem Sessel zurück.

"Und warum sprichst du dann nicht mit ihnen und integrierst dich ein bisschen, knüpfst ein paar Freundschaften?"

Unwohl schüttelt er den Kopf, was mich meinen Kopf schief legen lässt.

"Bist du lieber für dich?"

Ein zögerliches Nicken.

Meine Augenbrauen ziehen sich überlegend zusammen, bevor ich mich wieder ein bisschen in meinem Sessel aufrichte.

"Nun, das glaube ich dir nicht."

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Where stories live. Discover now