⁴⁴ ▪︎polyamorie▪︎

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"Danke Jungkook, ich bin mir sicher, dass du positiv auf sie einreden kannst, du bist wirklich gut in dem was du tust", lächelt Jin anerkennend.

"Danke Jin", gebe ich durch zusammengepresste Lippen von mir.

Ich muss hier dringend weg, ich halte das nicht mehr aus.

Leise räuspere ich mich. "Ich muss dann auch mal wieder, muss noch paar Akten einsortieren, bevor es gleich klingelt."

Verständnisvoll nickt er. "Klar, wir sehen uns!"

Höflich erwidere ich die Verabschiedung, bevor ich endlich aus dem Lehrerzimmer verschwinden kann.

Schluckend schließe ich die Tür hinter mir und lasse die angestaute Luft aus meinen Lungen entweichen.

Entschlossen nicke ich mit dem Kopf, das kann so einfach nicht weitergehen.

Mein schlechtes Gewissen bringt mich noch um, das ist es doch nicht wert. Oder doch? Nein. Nein, Jungkook. Aus.

Die Gänge sind immernoch menschenleer, in ein paar Minuten, wenn es Schulaus klingelt werden sie menschenüberfüllt sein. Aber aktuell ist zum Glück niemand in Sicht, der meinen inneren Konflikt mitbekommen könnte.

Nach einigen Metern habe ich mein Büro erreicht, öffne erleichtert die Tür und bin mehr als nur froh, mich endlich hinter den Wänden verstecken zu können.

Aufseufzend schließe ich die Tür hinter mir und werfe mich vollkommen fertig mit der Welt auf die Couch, welche eigentlich für die Schülerinnen und Schüler gedacht ist. Ist mir egal, heute wird sie wohl von mir missbraucht werden. Vielleicht kann ich mich ja selbst therapieren? Nötig wär's auf jeden Fall.

Geschafft schließe ich meine Augen, versuche alle Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, was natürlich nur so semigut funktioniert.

Genervt versuche ich an einfach irgendwas zu denken, nur nicht an das, was mir im Kopf herum spukt.

Langsam öffne ich meine Augen wieder, lasse diese ruhelos durch den Raum wandern, bis mir ein kleiner Zettel auffällt, welcher wohl unter der Tür durch geschoben wurde.

Leicht schüttle ich den Kopf, der ist mir vorhin tatsächlich garnicht aufgefallen.

Schleichend stehe ich auf, laufe ächzend zur Tür und gehe dann in die Hocke um den Zettel aufzuheben.

Mit zitternden Fingern falte ich das Stück Papier auseinander, lese das in geschwungenen Buchstaben geschriebene Wort. Und lese es nochmal. Immer und immer wieder. Meine Augen weiten sich und ich muss schlucken.

Polyamorie

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt