⁸⁴ ▪︎cause▪︎

4.8K 342 16
                                    

Irgendwann wandern wir von meinem Bett zur Couch, stopfen ein paar Snacks in uns rein, während mein Fernseher irgendeine Netflixserie abspielt, auf welche ich eigentlich garnicht so richtig achte. Meine Aufmerksamkeit liegt auf etwas ganz anderem.

Gemütlich sitze ich an den weichen Rückteil der Couch gelehnt, meine Beine gespreizt, damit Jimin sich dazwischen kuscheln konnte. Yoongi sitzt wiederum zwischen Jimins Beinen.

Meine Arme sind fest um Jimin und Yoongi geschlungen, ich genieße den Körperkontakt in vollen Zügen. Wir befinden uns schließlich bei mir zuhause und nicht in meinem Büro, heißt, ich kann mich vollends entspannen und muss keine Angst haben, dass es gleich gegen die Bürotür klopft oder das Jin oder irgendein anderer Lehrer irgendetwas raus kriegt. Hier sind wir sicher, ungestört. Ich kann mich einzig und allein auf das warme Gefühl in meinem Bauch konzentrieren.

Nurnoch ein paar Wochen, bis Jimin und Yoongi ihren Abschluss haben, dann kann auch die allerkleinste Sorge aus meinem Hinterkopf verschwinden. Dann sind meine Gedanken endlich frei. Wir können auf richtige Dates gehen, uns zusammen draußen sehen lassen, ich kann sie meinen Eltern vorstellen.

Nur ungern reiße ich mich aus meinen Gedanken, werfe einen Blick auf die beiden, deren Augen starr auf den Bildschirm gerichtet sind. Sanft lasse ich meine Lippen für einen Moment über Jimins Hals wandern, reibe meine Nase an der weichen Haut. Wohlig seufzt er auf, legt seinen Kopf leicht schief und drückt sich noch näher an mich. Gleichzeitig streichle ich mit dem Daumen über Yoongis Handrücken, unsere Hände sind verschränkt.

Sachte löst er unsere verschränkten Finger, dreht sich umständlich zwischen Jimins Beinen, sodass er uns zugewandt sitzt, seine Beine hängen über der Couchlehne. Er nimmt meine Hand wieder in seine, während er seinen Kopf gegen Jimins Schulter lehnt, ebenfalls einen Kuss auf Jimins Hals drückt.

Zärtlich streichle ich dem Blondhaarigen mit meiner freien Hand durch die Haare, seine Augen immernoch etwas geschwollen von dem vielen weinen gestern. Nachdenklich beiße ich mir auf die Unterlippe, Jimins Panikattacke taucht plötzlich wieder vor meinem inneren Auge auf.

Ich weiß nicht, ob jetzt ein guter Moment wäre, ihn darauf anzusprechen, aber gibt es überhaupt einen richtigen Moment für sowas?

"Jimin...?", flüstere ich in sein Ohr, küsse sein Ohrläppchen.

Er gibt einen leisen brummenden Laut von sich, lässt die Augen aber geschlossen.

"Es ist okay wenn du nicht drüber reden willst...aber...ich weiß nicht... mir geht deine Panikattacke gestern nicht aus dem Kopf und ich hab mich gefragt...ob du vielleicht drüber reden willst?" Ich höre mich an wie ein kleiner Schuljunge, mein Herumgedruckse lässt auf keinen Fall auf den Fakt sprechen, dass ich eigentlich Therapeut bin. Liegt vielleicht daran, dass ich ihn nicht therapieren will, Jimin ist für mich nichts berufliches. Ich liebe ihn. (Und Yoongi)

Jimin spannt sich merklich an, beruhigend streichle ich über seinen Oberarm. Auch Yoongi kommt aus Jimins Halsbeuge aufgetaucht, mustert den Blonden mit aufmerksamen Augen.

Dieser presst seine Lippen zusammen, seine Augen klappen auf, sie sehen wässrig aus. Er atmet einmal tief ein und aus, es fällt ihm schwer.

"Ich hab mit meinen Eltern gesprochen. Sie waren gestern beide gleichzeitig da und ich hab die Gelegenheit genutzt um ihnen mein Herz auszuschütten."

Stumm hören Yoongi und ich zu, unterbrechen ihn nicht und lassen ihm alle Zeit, die er braucht.

"Naja, ist nicht so gut gelaufen. Meine Mutter hat irgendwann angefangen zu schreien und ist abgehauen, was ich mir überhaupt einbilden würde." Seine Stimme bricht, seine Unterlippe zittert. Fest drücke ich ihn an mich, es tut mir fast schon physisch weh ihn so aufgelöst zu sehen. "Mein Dad hat mir beruhigend...oder so... auf die Schulter geklopft, bevor er sagte, dass sie sich scheiden lassen werden und ist ebenfalls gegangen."

Tränen rollen über seine Wangen, vereinzelte Schluchzer verlassen seine Lippen.

Yoongi wimmert leise, küsst Jimins Tränen weg und verteilt noch ein paar zusätzliche Küsse auf seinem Gesicht, während seine Finger durch Jimins Haare streichen.

"Das tut mir wirklich leid, Jimin", wispere ich in sein Ohr, küsse seine Ohrmuschel. Jimin vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge, weint leise in diese. Yoongi hält seine Hand, guckt ein bisschen wie ein junger, trauriger Welpe.

Beruhigend streichle ich über Jimins Kopf, werfe Yoongi ein kleines aufmunterndes Lächeln zu.

"Es ist immer beschissen, wenn die Eltern sich trennen, aber ganz ehrlich, von dem, was du immer erzählst, hört sich eine Scheidung wirklich nach der besten Option an. Dann musst du auch nicht mehr unter ihren Streitereien leiden", sage ich leise, streichle besänftigend über seine Wange.

"Du kannst auch immer zu mir kommen, wenn's dir zu viel wird, okay?" Ich hebe meinen Blick, streichle sanft über Yoongis Wange. "Dasselbe gilt für dich."

"Ich liebe dich, Jimin", flüstere ich beinahe atemlos in sein Ohr, mein Herz rast. Sein Blick zuckt zu mir hoch, sieht mich aus großen, tränengefüllten Augen an. Behutsam beuge ich mich zu ihm herunter, platziere einen unschuldigen Kuss auf seinen Lippen, welcher meinen Bauch zum Kribbeln bringt. Ich wende meinen Blick sanft von ihm ab, lege meine Hände auf Yoongis Wangen und ziehe ihn sachte ein wenig näher zu mir, sodass unsere Stirnen aneinander lehnen. "Ich liebe dich, Yoongi", hauche ich an seine Lippen, platziere auch auf seinen einen Kuss.


𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt