⁷⁸ ▪︎panic attack▪︎

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Mit ungefähr dreißig km/h schneller als  die Geschwindingkeitsbeschränkung erlaubt, rase ich durch die Straßen. Mein Herz schlägt schnell in meiner Brust, meine Finger krallen sich ins Lenkrad. Das Navi führt mich durch die Stadt, genau zu Jimins Haus.

Ich bin unheimlich froh, dass ich ihm am Ende unserer Sitzung letzte Woche meine Handynummer gegeben habe. Panikattacken können unglaublich angsteinflößend sein, wenn man sie alleine durchstehen muss.

Gehetzt parke ich vor einer großen Villa, schlage die Autotür mit einem lauten Klonk  zu, begebe mich mit schnellen Schritten zur Haustür.

Wissend hebe ich einen Stein aus dem Beet, welches an der Hauswand entlang läuft, entnehme den Schlüssel aus dem Hohlraum, wie Jimin mir vorhin noch schnell am Handy beschrieben hat.

Besorgt öffne ich die Haustür, bevor ich den Schlüssel wieder an seinen ursprünglichen Platz lege. Ich achte garnicht auf die teure Garnitur oder den beachtlichen Empfangsbereich, meine Augen legen sich direkt auf Jimin, welcher oben auf der Treppe steht. Ich sehe seinen Körper von hier aus zittern.

Ohne groß darüber nachzudenken erklimme ich die Treppe und ziehe den hyperventilierenden Jungen in meine Arme.

"Alles wird wieder gut. Ich bin ja da", flüstere ich ihm beruhigend ins Ohr, platziere einen sanften Kuss auf seiner Ohrmuschel.

Jimins ganzer Körper bebt in meinem Griff, seine Schnappatmung ist deutlich zu hören.

"Jimin." Meine Hände legen sich an seine Schultern, halten den Jungen ein kleines Stück von mir entfernt, damit ich ihn ansehen kann. Seine Augen sind weit aufgerissen, Tränen laufen über sein Gesicht. "Ganz ruhig. Einatmen. Ausatmen. Ganz langsam."

Fest sehe ich ihn an, er versucht wirklich sich zu beruhigen, aber es fällt ihm unheimlich schwer.

"Wo ist dein Zimmer?"

Beschützerisch lege ich meinen Arm um seine Schultern, während er mich in sein Zimmer führt. Bedächtig schließe ich die Tür hinter uns, weise Jimin zu seinem Bett.

Unmaßgeblich streife ich meine Schuhe ab, bevor ich Jimin auf dem Bett platziere, ihm sein Shirt über den Kopf ziehe, sodass er nurnoch in seiner grauen Jogginghose bekleidet ist.

Ich bin ähnlich angezogen, habe immernoch meine Gammelklamotten an, da ich keine Zeit mit umziehen verschwenden wollte.

Jimins Oberkörper hebt und senkt sich schnell, sein Körper windet sich auf dem Laken.

Er zuckt leicht zusammen, als ich meine Hand flach auf seinen Bauch lege.

"Konzentrier dich auf meine Hand. Konzentrier dich auf das Gefühl. Die Temperatur. Ist meine Haut kalt oder warm? Konzentrier dich nur auf meine Hand", wispere ich, fahre ihm mit den Fingern meiner anderen Hand besänftigend durch die Haare.

Jimins Schnappatmung verwandelt sich in ein unterschwelliges Hicksen, sein Körper ist immernoch verkrampft.

"Mach deine Hände mal zu Fäusten.
Ja, genau so.
Und jetzt mal fest zusammen drücken, so fest du kannst. Genau so, sehr gut machst du das.
Und jetzt wieder locker lassen, entspann deine Muskeln.
Und jetzt konzentrier dich mal auf deine Füße. Kannst du mit den Zehen wackeln? Sehr gut. Jetzt zieh die Füße mal an. Soweit es geht zu dir. Und wieder locker lassen." Eine ganze Weile geht das noch so weiter, ich lasse ihn verschiedene Muskelpartien anspannen und wieder entspannen, kleine Aufgaben wie mit den Zehen wackeln oder die Finger bewegen, bewältigen.

Langsam wird er ruhig, ich denke, der Großteil ist geschafft. Behutsam streiche ich Haarsträhnen aus seiner verschwitzten Stirn, Jimin sieht unglaublich fertig aus.

Sein Kopf liegt auf meinem Arm, unsere Körper gegenüber voneinander. Ich ziehe ihn an meine Brust, Jimins Kopf verschwindet in meiner Halsbeuge, seine Finger krallen sich in mein Shirt.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt