¹⁹ ▪︎heart beat▪︎

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Meine Muskeln versagen ihren Dienst, ich bleibe mitten auf dem Gang einfach stehen.

Starr ist mein Blick auf die beiden gerichtet, bis Jimin meinen Blick erwidert.

Ich versuche meinen Gesichtsausdruck möglichst ausdruckslos zu halten, doch ich bin mir sicher, dass eine Spur Unsicherheit, Unbehagen mitschwingt.

Jimin wendet seinen Blick nicht von mir ab, nähert sich Yoongi immer mehr und legt schließlich sanft seine Lippen auf seine.

Er schließt die Augen, legt seine Hände an Yoongis Taille, während dieser seine Arme in Jimins Nacken verschränkt.

Kurz weiten sich meine Augen, doch ich kann meinen Blick absolut nicht abwenden.

Irgendwas sammelt sich in meiner Brust an, drescht gegen meinen Brustkorb, will meinem Körper entkommen.

Für eine Weile gucke ich Yoongi und Jimin dabei zu, wie sie sich sanft küssen, bis mein eingefrorener Körper es schafft, wenigstens Teile seines Systems wieder aufzutauen und schwerfällig ein paar Schritte vorwärts zu tun.

Tief atme ich ein, rede mir selbst gut zu, setze gezielt einen Schritt vor den anderen.

Reiß dich zusammen, Jungkook. Was stellst du dich denn jetzt so an?

Du hast dein Ziel erreicht. Jimin hat eine Konstante in seinem Leben und Yoongi lässt sich endlich auf andere Menschen ein. Alles super. Aber warum fühlt sich super  so ganz und garnicht super an?

Ich kann nicht unterdrücken, meinen Kopf nochmal in Richtung der beiden zu drehen.

Meine Augen weiten sich kurz und ich drehe meinen Kopf schnell wieder zurück und verschwinde ins Lehrerzimmer, als ich sehe, dass beide zu mir schielen.

Abermals atme ich tief ein, versuche mein schnell schlagendes Herz und meine Atmung zu beruhigen.

"Hast du einen Geist gesehen, Jungkook?", lacht Seokjin, welchen ich noch garnicht bemerkt hatte. "War dein kleiner Urlaub nicht erholend?"

Kurz muss ich schlucken, doch richte mich dann schnell auf und glätte meine Gesichtzüge.

"Ähm, doch, doch, war sehr erholend", lächle ich falsch.

Ich räuspere mich. "Gut, dass ich dich treffe, ich wollte eh noch mit dir sprechen."

Sorgenvoll legt er seine Stirn in Falten. "Wieso? Ist irgendwas passiert?"

Wir machen uns einen Kaffee und setzen uns an einen Tisch.

Eine Weile liegt mein Blick auf meiner Kaffeetasse, ich überlege, wie ich Seokjin erklären kann, dass ich weder Jimin, noch Yoongi mehr therapieren kann, ohne dass es komisch wirkt.

"Nun", endlich hebe ich meinen Blick und sehe Seokjin an, welcher meinen Blick abwartend erwidert, "ich denke, weder Jimin noch Yoongi müssen mehr zu mir in Therapie. Ich hab sie vorhin zusammen gesehen, ich denke, dass passt jetzt alles", meine inneren Emotionen versteckend sehe ich ihn an.

Überlegend mustert er mich. "Bist du dir sicher? Ich hab nicht das Gefühl."

Meine Gesichtszüge entgleisen. "Was?"

Nachdenklich kratzt er sich im Nacken. "Also zuerst wurde es tatsächlich besser. Die schwierigeren Aufgaben haben bei Jimin zunehmend für Ruhe gesorgt und Yoongi und Jimin nebeneinander zu setzen war sowieso die beste Idee. Die beiden ergänzen sich wirklich perfekt. Aber seit ein paar Tagen hat sich irgendwie was geändert. Jimin und auch Yoongi wirken unkonzentriert. Sie passen überhaupt nicht mehr auf. Als würden sie die ganze Zeit in ihren Gedanken fest stecken."

"Oh", erwidere ich darauf nur leise.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon