⁰⁸ ▪︎hugs and tears▪︎

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Diese Worte waren nicht nur Worte der Beruhigung, nein, ich teilte Yoongi in dem Moment meine wahre Empfindungen ihm gegenüber mit.

Ich weiß, ich muss professionell bleiben, aber bei ihm fällt mir das wirklich schwer. Ähnlich wie bei Jimin.

Yoongis Kopf ist immernoch gesenkt. Eine Weile stehen wir einfach so da, keine Bewegung, kein Mucks.

Doch plötzlich scheint ein kleiner Damm in ihm zu brechen und ein unterdrückter Schluchzer entweicht seinen Lippen.

Seine Hände legen sich schnell vor sein Gesicht.

Meine dagegen legen sich an seine Taille und streichen diese auf und ab. Sie fühlt sich dünn an.

Sein Rücken berührt hauchzart meine Brust, zwiegespalten ob er sich völlig fallen lassen kann oder ob er stark bleiben muss.

Doch man muss nicht immer stark sein, es ist in Ordnung schwach zu sein. Im Schwäche zulassen liegt die Stärke.

Diese Entscheidung nehme ich ihm einfach ab, indem ich ihn an der Taille näher zu mir ziehe und meine Arme um ihn lege.

Im ersten Moment ist er stocksteif und ich bereue kurz meine unüberlegte und absolut unprofessionelle Handlung, doch schließlich dreht er sich in meinen Armen und legt seine Arme zaghaft um mich.

Lächelnd schließe ich meine Arme fest um seinen Rücken und streiche mit meinen Fingerspitzen zart durch die dunklen Locken.

Seine Emotionen durchdringen seine innere Wand und strömen langsam an die Oberfläche. Immer mehr Schluchzer verlassen seine Lippen, bis sich daraus ein richtiges Weinen entwickelt. Und er lässt es zu.

Eine ganze Weile stehen wir einfach nur da. Eine ganze Weile halte ich ihn einfach nur fest. Und eine ganze Weile lässt er sich von mir halten und beruhigt sich dabei ein bisschen.

Sein Weinen wird immer weniger, bis er sich schließlich komplett beruhigt hat.

Meine Fingerspitzen streichen immer noch besänftigend durch seine Haare. Sagen tut er nichts, er scheint es zu genießen.

Langsam löst er sich zaghaft von mir. Sein Gesicht ist leicht gerötet und die letzten paar Tränen sind noch in Schlieren auf seinen Wangen erkennbar.

Wie aus Reflex heben sich meine Hände und streichen ihm sachte die Tränen aus dem Gesicht. Aus Welpenaugen sieht er mich an.

Ich schenke ihm ein beruhigendes Lächeln, meine Hand verweilt einen Moment an seiner Wange.

Wie in Zeitlupe neigt er seinen Kopf ein Stück und drückt sich meiner Hand leicht entgegen. Wie eine kleine Katze.

Der Kleine ist schüchtern. Sehr sogar. Aber ich bin mir sicher, dass wenn er sich so sehen würde, wie es andere von außen tun; er wäre ein ganz anderer Mensch.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Where stories live. Discover now