⁴¹ ▪︎rueful▪︎

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Tief atme ich ein und aus, bevor ich mich von dem Klodeckel erhebe und  die Kabine verlasse.

Meine Beine zittern immernoch leicht, was ich versuche so gut es geht zu ignorieren.

Langsam lasse ich die verbrauchte Luft aus meinen Lungen entweichen, stütze meine Hände auf der kalten Oberfläche des Waschbeckens ab und lasse meinen Blick über mein eigenes Spiegelbild wandern.

Leicht beiße ich mir bei dem Anblick auf die Unterlippe, verziehe daraufhin das Gesicht.

Näher an den Spiegel herantretend streiche ich mit den Fingerspitzen über meine aufgeplatzte Lippe, welche tatsächlich ein bisschen blutet.

Kommt halt davon, wenn man sich die ganze Zeit auf die Lippe beißt.

Leise aufseufzend lasse ich von meiner malträtieren Lippe ab und entferne mich wieder ein wenig vom Spiegel.

Mir selbst in die Augen schauen kann ich gerade sowieso nicht.

Richtend fahre ich mir mit den Fingern durch meine Haare, versuche sie in eine etwas ansehnlichere Form zu bringen. Ich will wenigstens nicht ganz so durchgefickt aussehen.

Anschließend klatsche ich mir eine gute Menge eiskaltes Wasser ins Gesicht und wasche das angetrocknete Blut weg.

Tastend greife ich mit geschlossenen Augen nach dem Papierspender und trockne mir das Gesicht damit ab, bevor ich die Augen wieder öffne.

Kritisch mustere ich mich im Spiegel. Könnte durchgehen.

Jetzt noch mein schon so lang ersehnter Kaffee, die letzte halbe Stunde aus meinem Gedächtnis streichen und die Welt sieht wieder ganz in Ordnung aus. Wenn das Lehrerzimmer, wo sich die Kaffeemaschine befindet, dann auch noch leer ist, habe ich definitiv den Jackpot des Tages erreicht.

Unauffällig begebe ich mich aus dem Jungenklo, sehe mich nach allen Seiten um, ob mich jemand gesehen haben könnte. Doch die Gänge sind menschenleer. Ist ja auch gerade Unterricht, ein kurzer Blick auf die Uhr, die an der Wand hängt, verrät mir, dass die letzte Schulstunde fast vorüber ist.

Ob Yoongi und Jimin wohl viel Ärger bekommen haben-? Stopp, denk einfach nicht drüber nach.

Leicht lecke ich mir über die Unterlippe, verziehe mein Gesicht bei dem Blutgeschmack ein wenig.

Der Gedanke daran, dass ich meinem Kaffee mit jedem Schritt ein Stückchen näher komme, verbessert den Moment gerade extrem.

Meine Laune hebt sich ein wenig als ich einige Sekunden später endlich vor der Tür zum Lehrerzimmer stehe. Diese öffnend senkt sich meine Laune allerdings direkt wieder, als ich Jin in diesem stehen sehe.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋'𝐒 𝐓𝐇𝐄𝐑𝐀𝐏𝐈𝐒𝐓 | jjk.pjm.myg ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt