~empat~

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Was zur Hölle löst Magnus nur in mir aus? Schwärmereien kenne ich bisher nur für Sebastian, aber seit Magnus im Haus ist, kann ich mich kaum auf etwas Anderes konzentrieren. Meine Hormone fahren ständig Achterbahn wenn ich ihn auch nur von Weitem sehe. Deswegen habe ich den ganzen Tag versucht, ihm aus dem Weg zu gehen aber das fällt mir schwer, denn er ist wie mein magnetisches Gegenstück und wie von alleine scheine ich seine Nähe zu suchen.

In der Küche macht er sich gerade ein Sandwich, als ich herein komme. Er steht mit dem Rücken zu mir und es wäre ein Leichtes, einfach den Rückwärtsgang einzulegen, aber stattdessen zieht es mich zu ihm. Mein Gehirn scheint im Koma zu liegen, denn ich trete nahe hinter ihn und atme seinen Duft tief ein. Er riecht nach Sandelholz, mein persönlicher Tod. Meine Nase berührt seinen Hals und er zuckt erschrocken zusammen. "Sorry." murmel ich und flüchte erneut vor ihm.

In meinem Zimmer angekommen, lasse ich mich frustriert auf mein Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Was ist nur los mit mir? Noch nie hat mich jemand so verwirrt. Beim Abendessen merke ich, dass er mich beobachtet, doch ich konzentriere mich so sehr auf den Kartoffelauflauf, dass auch Jace fragt, ob alles in Ordnung ist. "Klar. Ich hab nur Hunger und bin müde. Ich gehe heute früh schlafen." murmel ich. "Was? Komm schon Alec. Es ist der letzte freie Abend vor der Schule und wir wollen alle ins Takis." Kurz sehe ich hoch. "Nein. Sorry, ich bin echt müde. Geht ohne mich." Jace seufzt laut. "Langweiler. Was ist mit dir Magnus?" fragt er und sieht unseren Gast an.
"Ich bleiben hier. Bin noch müde von die Reise." Izzy sieht uns an und runzelt die Stirn. "Ist bestimmt der Jetlag. Ruh dich gut aus." sagt sie und sieht mich an. Sofort werde ich rot und sehe wieder auf meinen Teller.

"Euer Dad und ich sind auch nicht zu Hause. Wir sind eingeladen und sicher nicht vor heute Nacht zu Hause." wirft meine Mutter plötzlich ein und mir wird heiß. Das heißt, Magnus und ich sind alleine. Ich sollte mich einschließen und den Schlüssel verschlucken, damit ich nicht wie ein winselnder Hund vor seiner Tür sitze.

Der Moment kommt und alle verlassen das Haus. Unschlüssig stehe ich herum und beschließe dann, zu sehen, was Magnus macht. Ich finde ihn im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Er zappt durch die Programme und dabei sieht er so konzentriert aus, dass ich innerlich schon wieder sabbere.
"Läuft was Gutes?" frage ich und er sieht hoch. "Nein. Ich nicht finde den Film, den Jace gesagt hat." Ich runzel die Stirn. "Welchen Film?" Er seufzt leise. " Jace sagt, heute läuft Film mit Johnny Depp." Er grinst. "Ich mag Johnny Depp." Das kann ich nachvollziehen und setze mich mit genug Abstand neben ihn. "Darf ich?" frage ich und zeige auf die Fernbedienung.

Als Magnus sie mir reicht, berühren sich unsere Hände kurz und ich zucke zurück, als hätte ich mich verbrannt. "Alles gut?" fragt Magnus und ich nicke. Schnell widme ich mich dem Fernseher und drücke auf ein paar Knöpfe. "Hier ist eine Art Videothek. Jace meint sicher Fluch der Karibik. Welchen Teil willst du sehen?" Magnus sieht mich von der Seite an. "Teil eins?" fragt er unsicher und ich bin erstaunt. "Kennst du die Filme noch nicht?" frage ich und er schüttelt den Kopf. "Nein." Ich lehne mich zurück. "Dann wird es aber Zeit. Sag Bescheid, wenn du etwas nicht verstehst." Er lächelt leicht. "Danke." sagt er und ich lächel zurück.

Nach einer Weile stehe ich auf und hole uns Popcorn und Schokolade aus der Küche. "Oh. Ich mag das." sagt er und deutet auf das Popcorn. Zufrieden reiche ich ihm die Schüssel und greife selbst kräftig zu. Ich achte stets darauf, nur dann danach zu greifen, wenn Magnus seine Hand gerade nicht in der Schüssel hat. Irgendwann bin ich allerdings so in den Film vertieft, dass ich ohne hinzusehen nach dem Popcorn angel und erschrocken meine Finger zurück ziehe, weil ich seine berührt habe. "Hast du Angst vor mir?" fragt er leise und ich versinke in seinen Augen. "Nein. Gar nicht." antworte ich und wir starren uns an. Mir wird die Situation bewusst und ich springe vom Sofa auf. "Eis. Mir ist nach Eis. Willst du auch?" plappere ich los und er schüttelt den Kopf.

Immer noch mit hochrotem Kopf setze ich mich wieder neben ihn, bewaffnet mit einem Becher Ben und Jerrys half baked und ich versuche mich wieder auf den Film zu konzentrieren. Ab und zu lacht Magnus und das Geräusch lässt mich immer wieder lächeln.

Plötzlich kleckere ich auf und in mein Shirt und fluchend versuche ich noch etwas zu retten. "Mist. Ich kann einfach nicht essen." sage ich und wieder einmal scheint mein Hirn im Schlummermodus zu sein, denn ohne weiter nachzudenken, ziehe ich mir mein Oberteil über den Kopf und wische mir den Rest damit von der Brust. "Gut das Jace das nicht gesehen hat. Er würde sich wieder über mich lustig machen und......" Ich breche ab, denn ich merke, wie Magnus mich anstarrt. Wieso denke ich nicht erst nach und handel dann? "Ich muss mir was anderes anziehen. Besser ich gehe ins Bett. Bin sowieso müde." sage ich und flüchte erneut vor Magnus.

Mit klopfendem Herzen schließe ich meine Zimmertür und schmeiße mich auf mein Bett. Im Dunkeln liege ich da und frage mich wieder, was nur mit mir los ist. "Alexander?" Seine Stimme lässt mich hochfahren. Ich habe nicht gemerkt, dass er herein gekommen ist und mein Herzschlag erhöht sich. "Ja?" piepse ich. "Kamu sangat cantik." sagt er heiser und ich starre ihn an. "Was bedeutet das?" flüstere ich und sehe erschrocken dabei zu, wie er langsam auf mich zugeht und vor dem Bett stehen bleibt. "Du bist so schön." sagt er rau und ich habe das Gefühl in Ohnmacht zu fallen.

I don't want to love you  A Malec Story Where stories live. Discover now