I don't want to love you A Malec Story

~dua puluh delapan~

"Ich wünsche euch ganz viel Spaß." sagt Simons Mutter am Abend der Party und drückt ihren Sohn an sich. Er erwidert etwas verlegen, aber die beiden sind eng miteinander verbunden, dass sieht man sofort. Ich sehe, dass Izzy die beiden ebenfalls beobachtet und dabei lächelt. Vielleicht gehen ihre Gefühle für Simon doch über Freundschaft hinaus.
Wir haben alles nötige vorbereitet, die Musik läuft, auf den Tischen sind verschiedene Knabbereien verteilt und in der Küche stehen Getränke.

Ich habe keine Lust auf diese Party, mir ist nun wirklich nicht nach feiern zumute, aber ich komme jetzt aus dieser Nummer nicht mehr heraus. Aus der Küche hole ich mir ein Bier und trinke es gierig aus. "Mach mal langsam." Jace steht plötzlich neben mir. Ich zucke mit den Schultern. "Das ist doch eine Party, oder nicht? Lasst uns feiern." Ich schnappe mir eine zweite Flasche und setze an. "Alec, so löst du deine Probleme auch nicht."

Ich knalle das Bier auf den Tisch. "Ach ja, wie denn dann? Ich werde in wenigen Stunden achtzehn, also lass mich in Ruhe, Jace. Geh und genieße deine tolle Beziehung." sage ich wütend und im ersten Augenblick befürchte ich kurz, Jace knallt mir eine aber er sieht mich ernst an.
"Du bist mein Bruder, mein Zwilling und ich lasse nicht zu, dass du dich so gehen lässt. Reiß dich zusammen, wenn du Magnus wieder haben willst." Ich lache emotionslos. "Er will mich nicht mehr und nachdem er jetzt einen anderen Freund hat, weiß ich auch nicht, ob ich das überhaupt noch möchte. Er hat mich einfach ersetzt." Meine Stimme kippt und schnell trinke ich noch einen Schluck. Jace schüttelt den Kopf. "Das ist doch gar nicht sicher. Für mich wirken die beiden nicht wie ein Paar."

Ich winke ab. "Lass gut sein, Jace. So lange die beiden hier nicht zusammen auftauchen, werde ich schon klar kommen." Mein Bruder will gerade etwas antworten, als Clary herein kommt. Sie sieht mich an. "Diesen Wunsch kann ich dir nicht erfüllen. Sebastian und Magnus sind soeben gekommen." Ich reisse die Augen auf. "Was? Warum? Wer hat sie eingeladen?"

Eine Stunde später sitze ich noch immer in der Küche und kralle mich an einem Bier fest. Es hat sich heraus gestellt, dass Simon es gut gemeint hat und Magnus eingeladen hat, obwohl ich gesagt habe, es ist nicht mehr nötig. Von Sebastian war nie die Rede, aber Magnus hat ihn mitgebracht. Ich ertrage es nicht, die beiden als Paar zusammen zu sehen und suche noch den Mut, die Küche zu verlassen. "Alles okay?" Izzy sieht mich besorgt an. Ich nicke. "Ja. Gib mir noch ein paar Minuten und ich komme ins Wohnzimmer." Sie umarmt mich kurz. "Wenn dir das hilft, besonders glücklich sieht Magnus nicht aus."

Ich will gerade antworten, als die Tür aufgestoßen wird und Sebastian Verlac herein kommt. "Lightwood. Danke für die Einladung." Er grinst. "Ich hoffe, es ist okay, dass mein Freund mich als Begleitung mitgebracht hat?" Ich fixiere ihn. "Na klar ist das in Ordnung. Viel Spaß." knurre ich und er schnappt sich lachend zwei Flaschen und verlässt die Küche wieder. Izzy schaut ihm wütend hinterher. "Lass dich nicht von ihm provozieren, Alec." Statt einer Antwort schnappe ich mir meine Flasche und gehe ins Wohnzimmer, wo die Party in vollem Gange ist.

In der Mitte wird getanzt und die Leute scheinen Spaß zu haben. Die Musik dröhnt und ich merke langsam den Alkohol. Ich vermeide es, mich umzusehen, denn ich will Magnus auf keinen Fall sehen. Leider bleibt mir dieser Wunsch verwehrt, denn als ich zum Sofa sehe, sitzt er dort und Sebastian direkt neben ihm. Er hat den Arm um Magnus' Schultern gelegt und flüstert ihm etwas ins Ohr. Magnus lächelt leicht und schaut dann hoch. Unsere Augen treffen sich, aber ich breche den Blickkontakt sofort wieder ab und genehmige mir noch einen tiefen Schluck.

Nach zwei Stunden in denen ich mich mit mehreren Leuten unterhalten habe, höre ich plötzlich Lärm und drehe mich um. Sebastian steht jetzt vor dem Sofa und schwankt gefährlich. "Warum denn, Magnus? Stell dich doch nicht so an." lallt er und sieht zu Magnus, der feuerrot auf dem Sofa sitzt. Sebastian setzt sich wieder neben ihn und will ihn in eine Umarmung ziehen und ihn küssen.

Ich will gerade wieder wegsehen, weil dieser Anblick eindeutig zu viel für mich ist, als ich bemerke, dass Magnus sich wehrt. Er schaut verzweifelt und versucht Sebastian wegzudrücken. Bevor ich weiter nachdenken kann, gehe ich mit großen Schritten zu ihnen und packe Sebastian am Arm. "Er will nicht." knurre ich und Sebastian erstarrt und sieht zu mir hoch. "Lightwood, musst du dich immer einmischen? Ständig stehst du mir im Wege herum. Verpiss dich und lass mich mit meinem Freund alleine." Schnaubend lache ich auf. "Ich habe den Eindruck, dein Freund will das gerade nicht, also lass ihn in Ruhe."

Schwankend steht Sebastian auf und kommt mir gefährlich nahe. Er ist ein bisschen kleiner als ich, aber er reckt sich und unsere Nasen stoßen zusammen. "Worum geht es hier eigentlich? Um Magnus oder darum, dass du mich nie haben konntest?" Mein Gehirn meldet einen Kurzschluss, denn ich hole aus und ramme Sebastian meine Faust in den Magen. Er schnappt nach Luft und fällt nach hinten auf das Sofa. Dort starrt er mich an, bevor er plötzlich die Augen zuklappt.

Erst jetzt fällt mir auf, dass es still geworden ist und alle uns zugesehen haben. "Fuck, Alec. Was hast du gemacht? Ist er ohnmächtig?" Izzy steht neben mir und auch die anderen gesellen sich dazu. Magnus beugt sich zu Sebastian und schüttelt ihn. Dieser murrt nur vor sich hin und Magnus sieht zu uns. "Keine Sorge, er nur schlafen. Er Wodka mitgebracht und viel getrunken." Jace sieht mich von der Seite an. "Also Leute, ihr habt es gehört. Verlac ist total betrunken. Kein Grund nicht weiter zu feiern." sagt er laut und die Musik ertönt wieder. Einen Moment rührt sich niemand, aber dann feiern sie weiter, als wäre nichts gewesen.

Noch immer stehe ich dort und sehe Sebastian an. Magnus steht umständlich auf und kommt zu mir. "Danke, Alexander." sagt er leise und legt eine Hand auf meinen Unterarm. Mein Blick geht zu ihm. "Schon gut." murmel ich und reisse mich von ihm los.