~tiga puluh dua~

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Magnus und ich können uns am späten Nachmittag kaum voneinander trennen, aber es ist Zeit nach Hause zu gehen. Er verspricht mir, sich sofort bei mir zu melden, wenn er mit Sebastian gesprochen hat. "Sei vorsichtig, ja?" Ich lege meine Stirn an seine und sehe ihm tief in die Augen. "Versprochen. Ich aufpassen." Stumm nicke ich  bevor ich ihn noch einmal sanft küsse.
"Aku cinta kamu, Alexander." flüstert er und ich lächel ihn an. "Ich liebe dich auch." Kurz drückt er noch einmal meine Hand, bevor wir in verschiedene Richtungen davon gehen.

"Ihr seid echt Zucker." seufzt Clary und zwinkert mir zu. Jace zieht sie in seine Arme. "Ich bring dich noch nach Hause." Sie nickt und Izzy und ich gehen gemeinsam die Straße entlang. Sie schweigt neben mir und irgendwann halte ich die Stille nicht mehr aus. "Was ist los?" frage ich und sie sieht mich überrascht an. "Was soll sein?" fragt sie und ich seufze. "Ich kenne dich. Du redest nie besonders viel, aber diese Schweigsamkeit ist selbst für dich ungewöhnlich."

Sie zieht die Schultern hoch. "Es ist nichts." Ich bleibe stehen und halte sie am Arm fest. "Iz, du kannst über alles mit mir reden. Ich hoffe, du weißt das." Sie weicht meinem Blick aus und lächelt mich dann an. "Das weiß ich und dafür bin ich dankbar. Es geht mir gut." Ich suche in ihren Augen nach der offensichtlichen Lüge, aber schließlich belasse ich es dabei und lasse sie los.

"Und was ist mit Simon?" frage ich nach und dieses Mal seufzt sie. "Ich weiß es nicht, Alec. Ich mag ihn sehr aber ich weiß noch nicht, was sich daraus entwickelt. Du bist der Erste der es erfährt, wenn sich etwas ändert. Versprochen." Auch diese Aussage nehme ich stumm hin und nicke nur.

"Übrigens freu ich mich für dich und Magnus. Clary hat Recht. Ihr seid echt süß zusammen." Sofort muss ich lächeln, als ich an meinen Freund denke. "Danke und das wir wieder zusammen sind, ist auch dein Verdienst." Sie winkt ab. "Ich habe nichts gemacht." Ernst sehe ich sie von der Seite an. "Du warst für mich da. Das ist mehr als genug."

Zu Hause ist es still und Izzy und ich sehen in der Küche nach unseren Eltern. Auf dem Tisch liegt ein Zettel.
Haben auf euch gewartet aber mussten kurzfristig einen Termin wahr nehmen. Es wird spät. Happy Birthday, Alexander."

Eine kleine Torte steht daneben und Izzy nascht mit dem Finger davon. "Sie hätte sie zumindest selbst backen können." schnaubt sie und ich muss lachen. "Wann hast du Mum zuletzt backen sehen?" frage ich und sie überlegt. "Es ist lange her." sagt sie und hört sich traurig an. Spontan nehme ich sie in den Arm und drücke sie an mich. "Ich wünsche mir auch die Mum von damals zurück aber ich befürchte, die ist begraben unter all der feinen Gesellschaft und den politischen Verpflichtungen."

Erschrocken merke ich, dass mein Shirt nass wird und ich begreife, dass meine Schwester weint. "Hey, alles ist gut. Wir haben doch uns." flüstere ich beruhigend in ihre schwarzen Haare und sie schluchzt auf. "Ich bin froh, dich und Jace zu haben, aber ich brauche auch meine Mum. Eine Mum, die Mum Dinge macht und mit der ich reden kann." weint sie dumpf an meine Brust und ich drücke sie noch fester an mich.

"Ich weiß, Iz, aber du bist stark, klug, bodenständig, aufrichtig, schön und ehrgeizig. Das ist mehr, als sie von sich behaupten kann. Ich bin so stolz auf dich." Plötzlich drückt sie mich von sich und sieht mich mit roten Augen an. "Es gibt keinen Grund, stolz auf mich zu sein." sagt sie leise und rennt aus der Küche. Sprachlos sehe ich ihr nach.

Ich gehe früh ins Bett und beschließe meine Schwester in Ruhe zu lassen. Sie wird Gründe haben und zu mir kommen, wenn sie reden möchte. Zumindest hoffe ich das.
Das Klingeln meines Handys reisst mich aus meinen Gedanken und ich gehe hastig dran. "Magnus." sage ich und er lacht leise. "Wer sonst. Alles gut, Alexander. Ich noch leben." Erleichtert atme ich aus. "Erzähl. Was hat er gesagt?" Magnus schweigt einen kleinen Moment. "Er sehr betrunken und sich kaum erinnern. Ich gut geschauspielert." sagt er stolz. "Ich ihm gesagt, er einfach eingeschlafen und ich übernachtet bei Simon im Zimmer. Kurz er wirkt irritiert, aber scheinbar er so betrunken, dass nicht mehr erinnert an Streit mit dir."

Ich runzel die Stirn. "Meinst du wirklich? So betrunken kam er mir gar nicht vor." entgegne ich. "Du mir glauben, Alexander. Alles ist gut. Du noch gefeiert?" Ich seufze. "Nein, meine Eltern waren gar nicht da. Macht aber auch nichts. Als Geschenk gibt es wie jedes Jahr Geld." Er räuspert sich leise. "Ich auch Geschenk für dich." sagt er. "Du musst mir nichts schenken, Magnus. Du reichst mir vollkommen." Er lacht. "Nun, ich habe Geschenk hier und extra gekauft für dich. Dann ich kann dir auch geben oder?"

Jetzt muss ich auch lachen. "Okay, das sehe ich ein. Sitzt du ab morgen wieder bei uns?"
"Gute Idee, Alexander? Das machen Sebastian misstrauisch." Ich schnaube unwillig. "Ja, ich weiß, aber ich will dich bei mir haben." Wieder lacht er leise. "Ich will das auch, aber erstmal nicht geht. Morgen Nachmittag ich sprechen mit Betreuer des Programms und vielleicht ich kann noch einmal wechseln." Ich kneife die Augen zusammen. "Das wäre so toll, wenn das klappt. Der Gedanke, ihn so nah bei dir zu wissen, macht mich wahnsinnig." flüster ich. "Ich weiß aber ich lieben nur dich." Ich lächel vor mich hin. "Und ich nur dich."

Wir telefonieren so lange miteinander, bis wir fast schon zu müde sind, um überhaupt noch zu sprechen. Das letzte, was ich höre, ist seine Stimme, bevor ich schließlich in einen traumlosen und erholsamen Schlaf fallen.

I don't want to love you  A Malec Story Where stories live. Discover now