~dua puluh enam~

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Die ganze Woche kann ich mich nur darauf beschränken, Magnus aus der Ferne anzusehen und ich habe vor dem Wochenende gemischte Gefühle. Einerseits werde ich es vermissen ihn anzusehen und andererseits muss ich mir dann nicht mehr angucken, wie Sebastian ihn offensichtlich angebaggert.
Magnus sitzt nun auch nicht mehr neben mir, eine Tatsache, die mir schwer zusetzt, aber ich habe es schweigend hingenommen.

"Also treffen wir uns alle heute Abend bei mir?" Ich sehe Simon fragend an. "Hä?" gebe ich zurück und er kratzt sich am Kopf. "Jace hat gesagt, wir treffen uns heute bei mir zu Hause. Du auch, Alec. Hat er dir nichts gesagt?" Ich runzel die Stirn und dann fällt mir ein, worauf Jace hinaus will. Ich werde rot. "Nein, hat er wohl vergessen. Ich bin dabei." Simon hält mir die Hand hin zum einschlagen und grinst. "Cool. Vergesst Izzy nicht." Ich lache. "Ihr seid doch schon miteinander ausgegangen oder nicht?" Jetzt ist es an ihm rot zu werden. "Schon, aber es war nichts zwischen uns. Ich trau mich einfach nicht." Ich klopfe ihm auf die Schulter. "Das wird schon. Dran bleiben."

Am Abend sitzen wir in Simons Wohnzimmer. Seine Mutter hat uns alleine gelassen und ist mit einer Freundin ins Kino gegangen. Clary und Jace sitzen knutschend auf dem Sofa, Izzy und Simon daneben und ich auf dem Sessel. Wir albern herum und ich kann tatsächlich für einen Moment mein schmerzendes Herz vergessen. "Möchte jemand ein Bier?" fragt Simon plötzlich und Izzy sieht ihn erstaunt an. "Seit wann hältst du dich nicht am Regeln?" fragt sie und Simon zuckt mit den Schultern. "Ich werde schließlich bald achtzehn." antwortet er. "Also, wer will?" Jace nimmt die Hand hoch, ohne sein Gesicht aus dem von Clary zu nehmen. Izzy schüttelt den Kopf und hält ihr Saftglas hoch. "Alec?" fragt er mich und zögerlich nicke ich.

Eine Viertelstunde später ist die Stimmung locker und wir unterhalten uns über einige Leute aus der Schule. Ich umklammere mein Bier und merke schon nach der Hälfte, dass es mir zu Kopf steigt. "Habt ihr gehört, dass Camille zugesagt hat, mit Nick zum Abschlussball zu gehen?" fragt Clary gerade und Simon reisst die Augen auf. "Ernsthaft? Er ist einen Kopf kleiner als sie." ruft er. "Als wenn es darauf ankommen würde." schnaubt Izzy. Es entbrennt eine Diskussion über gegensätzliche Partner und alle reden durcheinander.

"Ich bin schwul." rutscht es mir heraus und alle starren mich an. "Was?" fragt Simon irritiert und Izzy und Jace sehen mich lächelnd an. "Ich bin schwul." wiederhole ich und Clary klappt der Mund auf. "Das ist ähm interessant." sagt Simon und Izzy schnaubt laut und steht auf, um sich hinter mich zu stellen. "Ist das ein Problem?" fragt sie mit zusammengekniffenen Augen. Simon schüttelt den Kopf. "Nein, gar nicht. Es kam nur so überraschend." Zufrieden nickt meine Schwester und ich greife nach ihrer Hand. "Ich werd ohnmächtig. Alec, dass ist doch toll und du hast meinen vollen Respekt, dass du es uns sagst. Danke für dein Vertrauen." Clary klingt sanft und ich sehe wie stolz Jace auf sie ist. Auf mich ebenfalls, denn er zwinkert mir zu. "Sag es ihnen, Alec." sagt er und Izzy drückt meine Hand.

"Was sagen? Was kommt denn noch?" fragt Simon und beugt sich neugierig vor. Ich starre verlegen auf mein Bier. "Also, ich hab sogar einen Freund. Naja, ich hatte einen Freund." sage ich leise. "Wirklich? Wer ist es?" fragt Simon, während ich sehe, dass Clary die Stirn runzelt. "Magnus." murmel ich und Simon springt auf. "Magnus? Ernsthaft? Was ist passiert?" Er klingt aufrichtig interessiert und nachdem ich noch einen Schluck getrunken habe, fasse ich alles für die beiden zusammen. Danach fühle ich mich befreit und hole erstmal tief Luft.

"Und jetzt? Was können wir machen?" Dankbar lächel ich Simon an. "Keine Ahnung. Es ist wahrscheinlich zu spät, um noch etwas zu machen. Er hört mir nicht zu." Clary kommt zu mir und kniet sich vor mich. "Alec, er hat gesagt, er mag jemanden sehr und er meinte dich. Ich glaube nicht, dass er der Typ ist, der es sich so schnell anders überlegt." sagt sie sanft. "Was ist wenn einer von uns mit ihm redet. Uns hört er vielleicht zu."

Ich seufze. "Das ist lieb, aber ich muss das alleine klären. Er muss es von mir hören, verstehst du?" Sie nickt. "Verstehe. Dann können wir nur eins tun." Fragend sehen wir sie an und sie klatscht in die Hände. "Wir schaffen Gelegenheiten." Alle starren sie an und sie verdreht die Augen. "Na, wir alle haben Unterricht mit Magnus. Wir verschaffen Alec Gelegenheiten mit ihm zu reden. Und wir halten Sebastian von ihm weg. Und....." sie macht eine theatralische Pause. "Wir brauchen eine Party."

Simon sieht nachdenklich aus. "Na, Alec und ich haben bald Geburtstag. Was ist, wenn wir zusammen feiern? Hier bei uns." Izzy kratzt sich am Kopf. "Das wäre mega. Unsere Eltern würden niemals eine Party erlauben."
Leicht überfordert sehe ich meine Freunde und Geschwister an. "Danke." kann ich nur sagen und muss schlucken.
"Hey Alec, das ist doch selbstverständlich. Wir bekommen das schon hin." sagt Clary zuversichtlich und ich lächel sie an.

Ich hoffe so sehr, sie schaffen es wirklich mir die Gelegenheit zu verschaffen, mit Magnus alleine zu reden. Ich muss ihm meine wahren Gefühle gestehen. Muss ihm sagen, dass jede Sekunde ohne ihn mich innerlich zu zerreißen droht und das ich ihn an meiner Seite brauche, wenn ich meinen Eltern gegenüber trete und ihnen sage, dass ich weder eine politische Karriere einschlagen werde, noch das ich Lydia jemals heiraten werde. Eines Tages, wenn ich den Mut finde endlich zu mir selbst zu stehen. Und dann werde ich Magnus nötiger denn je bei mir brauchen. Ohne ihn schaffe ich das nicht, aber ich werde für ihn kämpfen. Für uns.

I don't want to love you  A Malec Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt