~ Kapitel 2~

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Hoseok's PoV:

Ich werde völlig überrumpelt in eine feste Umarmung meiner Schwester Dawon gezogen.

Man könnte schon meinen, das sie mich ersticken will. " Ehm... ich habe ja echt nichts gegen eine Umarmung von dir, aber wenn du mich nicht ersticken willst, solltest du mich jetzt los lassen. Sonst falle ich hier noch wirklich tot um. ",meine ich kaum Luft bekommend, zu ihr.

" Ach man! So schlimm kann es ja gar nicht sein. Außerdem bist du selber schuld, wenn du dich so lange nicht mehr blicken lässt." ,erwidert sie leicht aufgebracht. Dawon ist wirklich sehr anhänglich. Das war sie als kleines Kind und das ist sie jetzt immer noch. Zwar nicht mehr so extrem wie früher, aber trotzdem. Ein wenig Kind ist sie immer noch. Obwohl sie schon 20 Jahre alt ist. " Ja okay. Aber jetzt tu mal nicht so als wäre ich Jahre nicht da gewesen. Ich war das letzte mal hier, vor ungefähr einer Woche. Außerdem muss ich auch noch arbeiten." ,verteidige ich mich.

"Trotzdem ich habe dich auch vermisst.", füge ich etwas leiser hinzu. Als Kinder waren wir unzertrennlich. Egal was einer von uns gemacht hat der andere war immer dabei. Man könnte meinen wir wären Zwillinge, trotzdem liegen stolze 4 Jahre zwischen uns beiden.

"Wo ist denn eigentlich Eomma? Sie müsste doch auch schon längst hier stehen und mich fast zerquetschen.", lache ich. "Also jetzt tu mal nicht so. So extrem sind wir nun auch wieder nicht!",sie macht eine kurze Pause. "Sie müsste eigentlich auch gleich kommen. Sie wollte nach der Arbeit noch schnell einkaufen gehen." antwortet sie mir.
Ich nicke verständlich und ziehe mir meine Jacke aus. Dazu hätte ich ja bis eben noch keine Zeit gehabt.

Gerade wollte auch ins Wohnzimmer gehen, da höre ich auch schon hinter mir den Schlüssel in der Tür. Kurz danach sehe ich schon wie meine Mutter, vollgepackt mit 3 schwer aussehenden Einkaufstüten, die Tür mit ihrem Fuß aufschiebt. Sofort renne ich zu ihr und nehme ihr 2 Tüten ab. Und wer hätte es gedacht? Sie waren extrem schwer. Wie hat sie 3 Tüten davon bitteschön ins 6.OG geschleppt?!

Aber jetzt weiß ich zumindestens, woher Dawon ihre Kraft hat.

Ich trage also die Einkaufstüten, gefolgt von meiner Mutter und Dawon, in die Küche.

Schon habe ich die beiden Tüten abgestellt, werde ich erneut in eine kräftige, aber nicht so ganz starke Umarmung meiner Mutter gezogen.

Sie hat da ein bisschen mehr Mitgefühl. Ich erwidere und begrüße meine Eomma. " Hi. Wie geht es dir?" " Mir geht es super. Es könnte mir echt nicht besser gehen!", antwortet meine Mutter mir.

Gemeinsam mit meiner Schwester packe ich die Einkaufstüten aus, um uns danach einen Kaffe zu machen.

"Wie läuft es eigentlich bei deiner Arbeit, Hobi?", werde ich von meiner Schwester gefragt. "Ach soweit ganz gut. Es ist zur Zeit etwas mehr los, aber das geht schon. Wir haben jetzt neue Mitarbeiter, also werde ich nur noch kellnern. Um ehrlich zu sein, war es schon anstrengend zwischen der Küche und dem kellnern hin und her zu wechseln. Deshalb bin ich jetzt froh nur noch zu bedienen.",antworte ich, während ich mich in Richtung Wohnzimmer begebe. "Was macht Tae denn eigentlich so?",will nun meine Mutter wissen. "Oh, das hätte ich fast vergessen! Ich soll euch schöne Grüße ausrichten. Ihm geht es auch gut. Er macht sehr viel mit seiner Familie zur Zeit. Und er hat jetzt einen Hund. Er heißt Tani, naja eigentlich ja Yeontan, aber jeder nennt ihn Tani. Ist echt ein niedlicher kleiner Hund." " Omg ich liebe Hunde!", quietscht Dawon auf einmal los. "Ja Dawon, das wissen wir.",. erklärt meine Mutter mit einem ruhigen Ton. Sie mag es nicht, wenn man so laut wie Dawon rumquietscht.

Die Zeit vergeht recht schnell und ich habe ganz vergessen auf die Uhr zu schauen, also werfe ich einen Blick auf die Wanduhr. Es ist kurz nach 17.15 Uhr. Ich lasse meinen Blick automatisch weiterschweifen.

Er landet auf zahlreichen Bildern, die an der Wand hängen. Ich verbinde vieles mit ihnen. Zum einen sind es schöne Erinnerungen an meine und Dawons Kindheit, zum anderen jedoch, ist es die Erinnerung an meinen Vater. Auf einem Bild sind wir zu viert am Han-River picknicken gewesen. Da war ich gerade mal 12 Jahre alt. Dawon war noch 8 Jahre. Wir sehen alle so glücklich aus und ich weiß noch genau, wie meine Vater einen vorbei laufenden Mann gefragt hatte, ob er von uns ein Bild machen könne. Er wollte unbedingt ein Bild haben, warum weiß ich immer noch nicht.

Zwei Tage später sah ich meinen Vater das letze mal. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

Dem einzigen, dem ich von meinem  Vater erzählt habe, ist Tae. Aber auch nur einen Teil. Ich hatte es nicht verkraftet ihm alles zu erzählen. Auch heute ist mein Vater noch sozusagen ein Tabu-Thema.

Als ich die Jungs kennenlernte, fragten sie nur einmal, was mit meinem Vater war. Ich antwortete darauf nicht. Tae sagte ihnen bloß, das sie dieses Thema lieber nicht ansprechen sollten. Und ich bin ihnen sehr dankbar, das sie das auch nicht mehr machten. Ich weiß es wäre ihnen gegenüber gerecht, aber ich wollte keine alten Wunden aufreißen. Ich habe zu große Angst in ein Loch zu fallen, wie es bei meiner Mutter und Dawon der Fall war.

"Du solltest dann langsam los machen. Es sieht nach Regen aus und du musst noch ein bisschen laufen. Außerdem ist es schon spät.",meint meine Mutter plötzlich.

Sie hat recht. Ich verabschiede mich noch und laufe langsam los. Tatsächlich spüre ich schon leichte Tropfen auf meiner Haut und laufe etwas schneller. Schließlich will ich noch bevor es richtig anfängt zu regnen zu Hause sein.

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Hellu again...

And a second chapter ist finished.

Thx für die Reads.
Jessamine Harris💜

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now