~Kapitel 11~

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Yoongi's PoV:

Ich sitze an meinem Fenster und schaue in den leeren Innenhof. Alles ist so still und grau. Das einzig bunte ist, die Wiese, doch auch diese ist an vielen Stellen braun. Der Spielplatz ist verlassen. Doch war er das nicht eigentlich schon immer. Zumindest habe ich da noch nie ein Kind gesehen. Er ist herunter gekommen. Die Rutsche ist extrem locker. Man könnte meinen, sie liegt bloß auch dem Klettergerüst. Auch dieses ist schon an vielen Stellen locker und vergammelt. Bei der Wippe fehlen die Sitze. Und auch die Schaukel kannte schon einmal bessere Zeiten. Ab und zu lässt ein Windstoß die Schaukel wackeln. Alles zusammen wirkt es ziehmlich gruselig. So einsam und verlassen.

Wie es hier wohl früher mal aussah? Vielleicht gab es ja wirklich mal Kinder, die jeden Tag zum Spielplatz gekommen sind. Doch das liegt wahrscheinlich schon Jahrzehnte her. Der Wohnblock ist ebenfalls sehr alt. Man könnte schon meinen, das man für sowas viel zu viel Miete bezahlen muss. Doch in Seoul ist alles eben teuer.

Ich schaue in den Himmel. Er wird von dunklen Wolken bedeckt. Ich vermute, das es bald in Strömen regnen wird. Die Sonne habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Ich stehe vom Fensterbrett auf und gehe in die Küche,um mir Wasser zu holen. Ich nehme mir ein Glas und fülle mir etwas Leitungswasser hinein. Ich stelle mich an die Arbeitsplatte, die fast nicht nie benutzt wurde. Wann denn auch. Ich bestelle mit fast nur Essen. Obwohl ich ja auch kochen könnte. Doch meistens habe ich einfach keine Lust darauf, oder wir haben nichts da, woraus man noch etwas gescheites Kochen könnte. Namjoon sollte man auch lieber nicht in die Küche lassen.

Ich erinnere mich an die Zeit, als wir bei seinem Freund Ravi gewohnt hatten. Er hatte uns aufgenommen, als ich und Namjoon abgehauen waren. Er war eigentlich ein cooler Typ. Hatte viele gleiche Ansichtsachen, wie ich. Er war zwar manchmal ziehmlich nervig und aufdringlich, war aber trotzdem einer der besten Menschen, die ich kannte.

Aber auch er hatte seine Probleme. Er kam aus einer echt reichen Familie. Doch leider war er nicht das perfekte Kind für seine Eltern. Er war das genaue Gegenteil. Früh lernte er die falschen Leute kennen. Er schloss sich einer Gang an, die Drogen vertickte. Natürlich dielte er dadurch auch. Als seine Eltern davon erfuhren, warfen sie ihn raus. Gerissen wie er war, nahm er viel Geld von seinen Eltern mit. Dadurch konnte er sich eine  große Wohnung in Seoul leisten.

Namjoon und er lernten sich in der Schule kennen. Natürlich wohnte Ravi da noch bei seinen Eltern, denn als er rausgeschmissen wurde, ging er auch nicht mehr zur Schule. Trotzdem hielten Namjoon und Ravi Kontakt.

Na auf jeden Fall wohnten wir ungefähr 1 ½ Jahre bei ihm. Also bis ich 18 Jahre alt war. Dann suchten Namjoon und ich uns eine Wohnung. Ravi versank immer mehr in den Drogen. Probierte alles, was ihm in die Finger kam. Ging immer auf Party's. Ich und Namjoon, jedoch nicht. Wir beide hielten nichts von Drogen. Denn am Ende kommt eh nichts Gutes raus.

Das passieren auch Ravi. Wir waren gerade ausgezogen, da starb er auch schon an einer Überdosis Heroin. Ich und Namjoon wollten ihn zu einem Entzug überreden, doch er wollte erst nicht. Irgendwann merkte er, dass sein Geld immer knapper wurde. Da entschloss er sich zu einem kalten Entzug. Aber ich war mir von Anfang an sicher, dass er das womöglich nicht überleben würde. Er hatte schon zu lange alle möglichen Drogen genommen. Und dann von einem auf das andere Mal aufhören geht nicht. Er hatte nicht Mal eine Woche ausgehalten.

Irgendwie kam er wieder an Drogen und schoss sich dadurch ins Aus.

Es ist echt schrecklich, was ihm passiert ist. Doch er hatte sein Schicksal selber gewählt. So schlimm es klingt. Doch ich tat dasselbe wie er. Ich wählte mein Schicksal selber und das habe ich nun davon. Vielleicht kann ich es aber noch schaffen. Vielleicht ist es aber schon zu spät. Wer weiß...

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Namjoon steht in der Eingangstür mit 2 Einkaufstüten in seinen Händen. Er schmeißt seine Schlüssel in die Schale und kommt in die Küche. " Hey", sagt er als er mich sieht. Doch er sieht traurig aus.

"Hi", erwidere ich leicht überfordert. Es ist mir unangenehm. Ich habe ihn völlig falsch behandelt. Er stellt die Tüten ab und schaut mich an " Hör zu Namjoon, ich... e...es tut mir leid. Ich habe deine Nachricht gelesen und will nicht, das du wegen mir Jackson absagen musst. Oder es schon gemacht hast. Ich war vorhin nur überfordert. Ich bekomme das schon selber hin. Du kannst ruhig zu Jackson gehen und euren Song fertig machen, damit das Album auch endlich fertig wird."

Erst jetzt schaue ich ihn an. Doch es liegt Verwirrung in seinem Gesicht.
" Was laberst du denn da? Mir tut es leid. Ich habe sie ganze Zeit nur an mich gedacht. Und dabei dich vollkommen vergessen. Man....wir sind doch beste Freunde! ", er klingt verzweifelt. " Und ich werde dir helfen. Bei deinem Song! Versprochen. Und keine Wiederrede. Ich habe Jackson eh schon abgesagt und er versteht das. Also brauchst du jetzt auch nicht versuchen mich wieder zu überreden. Wird nicht funktionieren." Ich muss leicht grinsen. Das auf der alte Namjoon, den ich kenne. Der den nichts überredet kriegt. Der seinen Willen durchsetzt, egal was ist. " Und nur damit du es weißt: du hast mich jetzt nur noch an dir kleben", meint er plötzlich und ich verziehe mein Gesicht. " Never... Lieber springe ich von einer Brücke!" Allein die Vorstellung ist grausam. " Dann springe ich hinterher.", meint er mit einem komischen Grinsen. Langsam macht er mir echt Angst.
Plötzlich beginnt er laut zu lachen.

Auch ich lache leicht mit, obwohl ich das schon lange nicht mehr getan habe. Es ist so ungewohnt für mich, das ich ganz vergessen habe, wie sich das Lachen eigentlich anfühlt.

" So und jetzt hol deinen Laptop, oder willst du, das ich mit in die Zimmer komme.?"

" Das traust du dir nicht!",und damit schaue ich ihn vernichtend an. Keiner, absolut meiner darf in mein Zimmer. Egal ob Namjoon mein Bester Freund ist oder nicht. Mein Zimmer ist der Ort, an dem ich mich zurückziehen kann. Da kommt auch keiner rein.

"Ja da hast du wahrscheinlich Recht. Aber los hol deinen Laptop. Desto schneller wir fertig sind, desto besser." Während er redet laufe ich schon los in mein Zimmer. Ich krame das Zeug zusammen und schaffe es in unser Wohnzimmer. Namjoon sitzt schon da und schaut auf sein Handy.

"So dann zeig Mal her."

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Hope you enjoy it  ʕっ•ᴥ•ʔっ

Thx for the reads and votes. Es ist übrigens super schon, das ich innerhalb von 5 Tagen 66 Reads bekommen habe. Ily💜💜💜💜💜

Jessamine Harris💜

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now