~Kapitel 44~

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Hoseok's PoV:

Yoongi streicht mir beruhigend über den Rücken, während ich meinen Kopf in seiner Schulter vergrabe und ihn voll heule. 

Dabei dachte ich, das ich es jetzt besser verkraftet hätte, über meinen Vater zu reden. Es ist schon so viele Jahre her, doch ich schaffe es einfach nicht, es zu verarbeiten. 

" Das tut mir leid für dich. ", höre ich Yoongi flüstern. 

" Brauch es nicht. Du hast schlimmeres durch gemacht. Ich meine, als ich meinen Vater verlor, hast du bestimmt schon viel mehr durch machen müssen. " Ich löste mich von Yoongi und schaue in an. 

" Ich hatte nie einen Vater.",spricht Yoongi auf einmal. " Keine Ahnung, ob er noch lebt oder tot ist. Ich kenne ihn nicht "

Erschüttert schaue ich Yoongi an. Ich heule hier rum, weil ich meinen Vater verloren habe, dabei hatte Yoongi ja noch nicht mal einen. Er kannte ihn nicht mal.

" Meine Mutter hatte mir erzählt, das sie ihn in einer Bar kennengelernt hat. Sie sahen sich ganze 2 Mal. Das erste Mal, als meine Mutter eben in den Club war und ihn kennen lernte und das zweite Mal, als sie ihn verzweifelt um Hilfe bat, weil sie schwanger von ihm war - mit mir. Ich war also ein One-Night-Stand. Toll wie mein Vater eben war oder ist, keine Ahnung, interessierte er sich nicht für sie und für mich. Meine Mutter konnte ihn ja auch nicht mal versichern, das ich sein Kind bin. Immerhin hatte sie ständig einen neuen. "

Geschockt von der Wahrheit schaue ich Yoongi mit großen Augen an. 

" Das ist auch der Grund, warum ich schließlich abgehauen bin.  Meine Mutter hat sich nie um mich gekümmert. Sie interessierte sich ja nicht mal dafür, das mir irgendwo was passieren könnte. Ständig war sie betrunken oder hatte sich mit irgendeiner Droge in zu gedröhnt. "

" Oh Gott", ist das einzige, was ich aus Erschütterung raus bekomme. Er hatte weder Vater noch Mutter.

" Der hat mir  auch nicht geholfen.", meint er verbittert. " Ich hatte weder Freunde noch Familie. Zur Schule ging ich auch fast nie. Ich trieb mich die ganze Zeit nur irgendwo in Daegu rum.  Meistens im Park in der Nacht, da fühlte ich mich einfach am wohlsten, auch wenn es nicht sehr sicher da war. Oftmals schlief ich sogar auf einer Bank im Park, dabei hätte ich einfach nach Hause können und mich in mein Bett legen können. Doch für mich gab es nie ein Zuhause. Es gab nie Leute, auf die ich mich hätte freuen können, oder bei den ich wusste, sie kümmerten sich um mich. Sie würden sich Sorgen machen, wenn ich eines Tagen nicht mehr nach Hause kommen würde. 
Oder Personen, die einfach nur stolz auf mich waren, und denen ich etwas bedeutete. "

" Das alles ist dann auch der Grund, warum du dich so abgeschottet hast. Du kanntest einfach nie Gefühle. Die kanntest weder Freude, noch Liebe, oder einfach nur das Gefühl geschätzt zu werden. "

Als Yoongi erzählt, sammeln sich wieder die ein oder anderen Tränen in meinen Augen. Yoongi musste so viel durchmachen. Ich habe keine Ahnung, was ich an seiner Stelle gemacht hätte. 

In dem Moment, merke ich auch, das ich wahrscheinlich einen Fehler gemacht habe.

" Es tut mir leid. "

" Was?", will Yoongi verwirrt wissen. 

" Das ich so getan habe, als wäre es das schlimmste auf der Welt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Dabei war es auch das einzigste, was ich an schlimmen Dingen durchmachen müsste. Und … du.. du kanntest sowas ja nicht mal. "

" Das ist kein Grund für dich sich zu entschuldigen. Es freut mich, zu wissen, was Liebe bedeutet, und das du eine schöne Kindheit hattest. Du kannst absolut nichts dafür. Was passiert ist, ist passiert, und ich will nicht in meiner Vergangenheit hängen bleiben, wie ich es in den letzten Jahren immer gemacht habe. Dank dir, will ich nach vorn schauen und mich auf das was kommt, freuen. Ich will von vorn beginnen, und das nur wegen dir. Weil du mir zeigst, wie es ist gebraucht zu werden. Geschätzt und geliebt zu sein. " 

Ich schaue in Yoongi's Augen. Ich kann gerade so viele Emotionen darin erkennen. Doch es ist nicht sowas wie Hass oder Wut. Eher Hoffnung, Freude, Stolz und vor allem Liebe. 

Erst jetzt bemerke ich auch, wie nah wir uns eigentlich sind.  Yoongi fallen ein paar seiner schwarzen Haarsträhnen in die Stirn. Ein leichtes Lächeln ist auf seinen Lippen zu erkennen.

Die Sonne ist mittlerweile schon völlig untergegangen und ich hebe meinen Kopf und schaue in den Sternenhimmel. Ich habe die Sterne noch nie so leuchten sehen, wie heute. Ich blicke wieder zu Yoongi, welcher mich immer noch beobachtet und lächel ihn an, was er sofort erwidert. 

Ich bemerke gar nicht, wie Yoongi sich immer weiter vorlehnt, als ich plötzlich seinen warmen Atem auf meines Lippen spüren kann. Ich öffne leicht meinen Mund, um etwas zu sagen, doch es kommt nichts heraus. Ich schwebe gerade einfach  im Moment und warte was passiert. 

Immer weiter nähert sich Yoongi. Kurz vor meinen Lippen stoppt er und schaut mir in die Augen. Ich erwidere den Blick, als ich nun einfach auch meinen Kopf vorlehne und die Lücke zwischen uns schließe. 

Sachte bewege ich meine Lippen gegen Yoongi's, welcher den sanften Kuss genauso erwidert. Ich lege meine Hand leicht an seine linke Wange, welche sich so weich anfühlt. 

Auf einmal ist alles verschwunden. Das einzige was ich noch spüre sind Yoongi's Lippen gegen meinen, welche sich langsam und vorsichtig gegeneinander bewegen. 

Einen kleinen Moment später lösen wir uns. Meine Hand liegt immer noch an Yoongi's Wange und ich habe auch nicht vor sie von da wegzunehmen. Seine Lippen gegen meinen haben sich einfach so gut angefühlt, dass ich den Kuss einfach noch einmal wiederholen möchte.

Yoongi schaut mir lächelnd in die Augen und ich kann ein kleines Schimmern darin erkennen. 

Und ganz plötzlich aus dem Nichts spüre ich seine Lippen wieder auf meinen. Diesmal aber etwas stärker, sodass ich erschrocken aufquietsche, mich aber sofort in den Kuss hinein lehne und schließlich meine Arme um seinen Hals lege. Ich kann Yoongi's Arme leicht an meinem Rücken spüren und grinse in den Kuss hinein. Niemals hätte ich gedacht, das ich hier neben Yoongi sitzen und ihn küssen würde. Seine Lippen auf meinen spüren  und glücklich in den Kuss hinein grinsen würde. 

Doch es fühlt sich einfach so unbeschreiblich schön an, das ich mich eigentlich nie wieder lösen will. 

Doch leider wird mir langsam die Luft immer knapper, was auch bei den Jungen mit gegenüber so zu sein scheint, dass wir uns wieder lösen. 

Ich entferne meine Arme aus seinem Nacken und setze mich aufrecht hin. 

Wie konnte es eigentlich sein, das wir in so eine Situation geraten sind? Woher der plötzliche Stimmungsumschwung?

" Ich wusste gar nicht das du.. "

" Glaub mir, das wusste ich bei dir genauso wenig. Zumindest bis gerade eben. ", meine ich überrascht und grinse ihn schief an. 

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Hiiiiii

Erstmal sry für die ganzen Schreibfehler, die mir immer in den Kapiteln passieren. Keine Ahnung, wie ich die überlesen kann, wenn ich die Chaps doch immer, wirklich immer, noch mal Korrektur lese! Es fällt dann immer meiner Schwester auf und die macht sich da schön erstmal lustig drüber.😭😒

Naja, auf jeden Fall geht die Story langsam dem Ende zu. Ich habe zwar noch so ein paar Kapitel in Planung, die ich noch schreiben werde, aber so im groben und ganzen ist sie "bald" zuende.

Danke deshalb für den Support von euch allen. 💜🥰

Ihr könnt übrigens immer Feedback da lassen, ich nehme mir den immer zu Herzen.🙃

Habt einen schönen Tag👌😉

Jessamine 💜

«Deep down my heart»   Yoonseok FFWhere stories live. Discover now